01 Sie haben keine Angst vor verrückten Ideen.
Mannheim, 1885: Carl Benz klappert mit einem stinkenden, motorisierten Dreirad über die Straßen, nicht wenige zweifeln an seiner geistigen Gesundheit – und der seiner Frau, die ihre gesamte Mitgift in die damalige Benz & Co. Rheinische Gasmotoren-Fabrik investiert. Wo das Unternehmen heute steht, ist bekannt. „Verrückt zu sein, ist in unserem Sprachgebrauch noch immer negativ besetzt. Dabei geht es doch darum, Perspektiven zu verrücken und querzudenken“, sagt Michael Brückner, Autor des Buches „Die Gesetze der Erfolgreichen“. Nicht wenigen Gründern wurde bescheinigt, sie seien verrückt – tatsächlich waren sie am richtigen Weg.
02 Sie folgen nicht unbedingt dem Mainstream.
„Ja, es gibt sie, die Schwarmintelligenz, aber eine zündende Idee entsteht selten in der Masse“, sagt Brückner. Menschen orientieren sich bei ihrer Urteilsbildung an anderen – das zeigen zahlreiche Studien. Nur muss dieser Mainstream eben nicht immer richtig liegen. Lange bevor Netflix als Streamingportal weltweit bekannt wurde, war das Unternehmen im DVD-Verleih tätig. Im Gegensatz zur zahlreichen Konkurrenz wurden aber keine Zusatzgebühren bei verspäteter Abgabe berechnet – zudem konnten die Kunden für einen Fixbetrag so viele Filme ausborgen wie sie wollten.
03 Sie nutzen jede Unterstützung, die es gibt.
Erfolgreiche Gründer sind selten Einzelkämpfer – sie nutzen sämtliche Unterstützungsmöglichkeiten, die sie finden können. Und die sind in Österreich besonders vielfältig – von der Wirtschaftskammer bis hin zum universitären Bereich. An der Johannes Kepler Universität (JKU) haben alle Studenten und Mitarbeiter etwa die Möglichkeit, die Entrepreneur Base für Präsentationen, Workshops oder Vernetzungstreffen zu nutzen. „Diesen Kreativraum stellen wir allen zur Verfügung, die etwas Neues ausprobieren wollen“, sagt Johannes Pracher, Geschäftsführer der Kepler Society.
04 Sie haben keine Angst vor unfertigen Produkten.
„Es ist besser, Produkte unfertig zu veröffentlichen und am Markt fertig zu entwickeln, als unterzugehen“, sagt Markus Roth, Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Technologie und Geschäftsführer bei Creative Bits.
05 Sie halten ihre Idee nicht geheim.
Für viele ein Widerspruch: Eine gute Idee sollte nicht unbedingt geheim gehalten werden, stattdessen empfiehlt sich ein Austausch mit anderen, um das Projekt zu verfeinern und das Alleinstellungsmerkmal weiter herauszuarbeiten. Roth: „Wir erleben bei der UBIT viele Fälle, bei denen jemand Produkte bis zu einem hohen Fertigstellungsgrad geheim hält, nur um dann herauszufinden, dass es genau dieses Produkt schon fünfmal gibt – mit einem einzigen Gespräch würde sich das möglicherweise vermeiden lassen.“
06 Sie suchen sich ein effizientes Team.
„Eine Idee alleine ist in fast allen Fällen viel zu wenig – einen Großteil macht das Team aus“, sagt Roth. Das weiß auch jeder Businessangel, der sich vor einer eventuellen Investition alle beteiligten Personen, ihre Teamfähigkeiten und Talente genau ansieht.
07 Sie investieren nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit in die Geschäftsidee.
„Wer gleich an den nächsten Urlaub denkt, wem das Wochenende heilig ist, wer sich zeitlich seinem Partner verpflichtet fühlt, der sollte die Finger von der Selbstständigkeit lassen“, sagt Brückner. Eine Gemeinsamkeit, die tatsächlich nahezu alle erfolgreichen Gründer teilen: Sie investieren viel Zeit in ihr Unternehmen – bis nahe an die Selbstaufgabe.
08 Sie haben keine Angst vor gesättigten Märkten.
Auch auf scheinbar gesättigten Märkten bieten sich mit Innovationen gute Chancen. „Produkte lassen sich zum Beispiel ökologischer und kundenfreundlicher bauen“, sagt Brückner.
09 Sie bleiben neugierig.
Noch besser als jede professionelle Marktforschung sind die eigenen Augen und Ohren. Über was sprechen die potenziellen Kunden, über was klagen sie, was wünschen sie sich? „Solche Informationen bekommt der angehende Unternehmer nicht auf dem Golfplatz, sondern im richtigen Leben“, sagt Brückner, der Unternehmern empfiehlt, immer neugierig zu bleiben.
10 Sie lösen Probleme und schaffen keine neuen.
Viele Produkte werden gerade in Zeiten der Digitalisierung für den technikaffinen Nutzer immer komfortabler, für ältere Menschen aber gleichzeitig komplizierter. Erfolgreiche Gründer und Unternehmer lösen diese Probleme und lotsen durch den „Digitalisierungs-Dschungel“.