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WKOÖ

Vier Neuerungen sollen die WKOÖ effizienter machen

Die internen Strukturen der Wirtschaftskammer Oberösterreich werden auf größtmögliche Effizienz getrimmt. Das heißt so viel wie: Die Verwaltung wird neu organisiert, politische Ausschüsse werden eingeführt, die Aufgaben im Präsidium erweitert sowie ein Generationenwechsel in der Geschäftsleitung eingeläutet.

Aktuell ist die WKOÖ in sieben Sparten, 66 Fachgruppen und 28 Fachvertretungen gegliedert. Die organisatorische Betreuung erfolgt durch 18 Fachgruppen-Geschäftsstellen. Während die Grundstruktur der Sparten gleichbleibt, werden die bisherigen Fachgruppen-Geschäftsstellen durch fünfzehn themenbezogene Branchenverbünde, etwa „Bau/Immobilien“, „Technik/Automatisierung“ oder „Mode/Styling“ ersetzt (mehr im Interview). Durch dieses neue Branchenmanagement soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöht und mehr Geschäfte unter den Mitgliedsbetrieben ermöglicht werden.

Zudem werden drei neue politische Ausschüsse zu den Themen „Standort Oberösterreich“, „Gewerbeordnung“ und „Ein-Personen-Unternehmen“ eingeführt. Aufgabe der neuen Ausschüsse sei die Erarbeitung von Leitlinien und Handlungsempfehlungen, so Wirtschaftskammer Oberösterreich-Präsidentin Doris Hummer. Um diese neuen zusätzlichen Aufgaben abzudecken, werden Gewerbe und Handwerk-Spartenobmann Leo Jindrak und Frau in der Wirtschaft-Vorsitzende Margit Angerlehner in das WKOÖ-Präsidium aufgenommen. Jindrak übernimmt den Ausschussvorsitz für die Gewerbeordnung, Angerlehner jenen für die Ein-Personen-Unternehmen. Auch im Direktorium wird rotiert: Der bei der Entwicklung des „Branchenmanagement Neu“ maßgeblich Beteiligte und seit 36 Jahren in der WKOÖ tätige Direktor Walter Bremberger geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Hermann Pühringer, neuer stellvertretender Direktor wird Gerald Silberhumer.

Die Maßnahmen zur Organisationsumstrukturierung und –verschlankung seien auch bereits eine Antwort respektive Vorbereitung auf die 2019 kommende Kürzung der Kammerbeiträge, so Hummer. Drei Millionen Euro hätte man bis dato bereits eingespart und dieser Weg soll weitergegangen werden. Vor dem Hintergrund der reduzierten Kammerbeiträge müsse man auch kritisch hinterfragen, was die WKOÖ-Mitglieder brauchen und welche Produkte man in Zukunft von Seiten der Wirtschaftskammer anbieten müsse, um weiterhin erfolgreich zu bleiben, heißt es von WKOÖ-Seite. Dass die Umstrukturierung der Verwaltung nur eine reine Kostenmaßnahme sei, ließ Hummer aber nicht gelten: „Das Ziel war, mehr Angebot und Nutzen zu schaffen, nicht nur eine zwangsweise Kostenreduktion.“ So sollen beispielsweise zukünftig auch die Sparten Banken/Versicherung und Industrie zusammengelegt werden und somit nur noch ein Geschäftsführer für beide Sparten verantwortlich sein.

WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer über den Effizienzgedanken in der Wirtschaftskammer Oberösterreich und wie die neuen Branchenverbünde genau aussehen werden.

Es heißt, die internen Strukturen werden auf größtmögliche Effizienz getrimmt. Was versteht man in der WKOÖ unter größtmöglicher Effizienz?

Hummer_Die wird daran gemessen, ob wir neuere und bessere Produkte für unsere Mitglieder haben und sie auch wirklich merken, dass wir in den essentiellen Themen, die wir im Masterplan gebildet haben (Fachkräfte, Innovation, Exportneigung, Interessensvertretung) stark sind und vorankommen. Da versprechen wir uns von den neuen Branchenverbünden und durch die homogenere, inhaltliche Arbeit mehr Schlagkraft.

Was genau sehen die neuen Branchenverbünde aus?

Hummer_Ein Beispiel ist der neue Branchenverbund „Mode/Styling“. Hier werden in einer Geschäftsstelle unter einem Geschäftsführer unterschiedliche Bereiche aus unterschiedlichen Sparten verwaltet. Das heißt, in Zukunft spielt es keine große Rolle mehr, ob eine Fachgruppe in der Sparte x oder y zugeordnet ist. Es geht vielmehr darum, welche Branchenverbindungen es gibt und wie diese unterschiedlichen Fachgruppen am besten zusammenarbeiten können. Das heißt, wir machen keinen Unterschied, ob die Fachgruppe Frisöre eigentlich in der Sparte Handwerk und Gewerbe oder der Schmuckhandel eigentlich im Handel organisiert ist. Eine gemeinsame Geschäftsführung wird für sie die Themen entwickeln. Das sind zwar unterschiedliche Sparten, haben miteinander aber viel zu tun und deswegen wollen wir für diese auch gemeinsame Produkte entwickeln.

Man spricht von Strukturverschlankung: Die 18 Fachgruppen-Geschäftsstellen werden durch fünfzehn neue Branchenverbünde ersetzt, gleichzeitig führt man drei neue politische Ausschüsse ein. Wie passt das zusammen?

Hummer_Weil die politischen Ausschüsse rein durch Funktionäre besetzt werden, da kommen keine neuen Mitarbeiter dazu. Dadurch ändert sich nichts an der Organisation.