

„Aber dringend ein Schweizer Taschenmesser“, gibt Joachim Haindl-Grutsch mit Blick auf die Industrie und Wirtschaft im neuen Jahr zu bedenken. Der Geschäftsführer der IV OÖ ist überzeugt: Österreich kann und soll wieder auf Augenhöhe mit den besten kleinen Volkswirtschaften in Europa kommen. Nur brauche es dafür heuer eine echte Trendumkehr.
Die Prognose ist düster: 2025 droht das nächste Rezessionsjahr zu werden. „Die Industrie schrumpft weiter, und das zieht die gesamte Wirtschaft mit nach unten“, ist Haindl-Grutsch besorgt. Während weltweit über 70 Staaten mit mindestens vier Prozent wachsen, befinden sich Österreich und Deutschland in der Rezession. „Das zeigt, wie dringend wir handeln müssen.“ Und dennoch gibt er sich eingeschränkt zuversichtlich. Dass in Österreich auf lange Verhandlungen endlich wieder eine handlungsfähige Regierung folgt, sei positiv. „Nur muss diese die politischen Rahmenbedingungen verbessern und eine echte Standort-
offensive starten. Wenn wir jetzt nicht handeln, verlieren wir weiter an industrieller Wertschöpfung – und das wird uns teuer zu stehen kommen.“
Industrie und Wohlstand sind zwei Seiten derselben Medaille. Und beide seien derzeit in Gefahr. „Viele Unternehmen wandern bereits ins Ausland ab, wo mit massiven Förderprogrammen um Betriebe geworben wird. Während man dort rote Teppiche für Investoren ausrollt, legen wir unseren Unternehmen Steine in den Weg.“ Vor allem der große Nachbar könnte laut Haindl-Grutsch hier eine entscheidende Rolle zur positiven Veränderung spielen. „Deutschland hat gewählt, und damit die Chance auf eine Regierung geschaffen, die wieder auf Standortverbesserungen setzt. Dann muss Österreich mitziehen.“
Auch heuer beklagen österreichische Betriebe die weiterhin steigenden Kosten. Das Ergebnis? „Zunehmende Arbeitslosigkeit, ausbleibende Investitionen und eine schwächelnde Industrie.“ Haindl-Grutsch spricht sich daher für mehrere Maßnahmen aus: „Geringere Lohnnebenkosten, eine Investitionsprämie, steuerliche Anreize für Mehrleistung – und ganz entscheidend: eine Senkung der Energiekosten. Andere EU-Länder bieten eine Strompreiskompensation, während wir sie zu früh wieder abgeschafft haben – das schwächt unsere Wettbewerbsfähigkeit.“
Unser System kritisiert der Geschäftsführer als überreguliert und bürokratisch überlastet. „Die Schweizer haben es uns vorgemacht: Mit einem flexiblen, agilen Staat und wirtschaftsfreundlichen Bedingungen lässt sich enorm viel erreichen.“ In Brüssel drehe sich der Wind bereits: „Es gibt erstmals ernsthafte Bestrebungen, Bürokratie abzubauen. Nun liegt es an Österreich, diesen Kurs mitzugehen.“ Die Hoffnung sei da, sie allein werde aber nicht reichen: „Österreich hat die Chance, sich 2025 neu aufzustellen – aber das erfordert Mut, Entschlossenheit und ein wirtschaftspolitisches Umdenken.“_
IV OÖ / Erik Krügl, gettyImages
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