Wie habt ihr eure Leidenschaft zum Beruf gemacht?
Eine Fotografin, die früher in der Modebranche Teams geführt hat. Ein Yogalehrer, Bestsellerautor und Podcaster, der ursprünglich das Unternehmen seines Vaters übernommen hätte. Und eine Tourismusmanagerin und Hotelierstochter, die eigentlich immer Schauspielerin werden wollte und heute Filme macht. Was sie alle drei gemeinsam haben? Sie sind ihn gegangen. Den Weg zu ihrer Berufung – und nein, der war nicht
eben und einfach.
#1 | ANTJE WOLM: „Sich einfach nichts scheißen“
Es war im Sommer 2018, zwei Jahre nach ihrer Fotografieausbildung, als Antje Wolm den Weg zu ihrer Berufung eingeschlagen hat. Im Bikini auf Liegestühlen im Freibad sitzend, philosophierte sie gemeinsam mit Freundinnen über Ideen und Visionen. „Aus diesem Gespräch heraus habe ich mich entschieden, die Festanstellung zu kündigen und mich als Fotografin selbstständig zu machen.“ Lange war sie in verschiedenen Führungspositionen tätig, „doch raubten mir diese Jobs immer mehr Energie, als ich zurückbekam“. Es war übrigens die Frage „Was kann mir im schlimmsten Fall passieren?“, die sie dazu befähigte, mutig zu sein. Heute sei sie unfassbar glücklich darüber, diesen Schritt gegangen zu sein. „Weil ich jetzt da angekommen bin, wo ich immer sein wollte.“
Während Antje am Steuer sitzt, plaudern wir über den Weg genau dort hin. Im Kofferraum liegen ihre Kamera, mehrere Objektive, Blitzgeräte, Reflektoren und was eine Profifotografin sonst noch so braucht. Wir haben gerade unser Cover ge-
shootet und Antje hat wieder mal das geschafft, was ihr Claim verspricht: „I can see.“ Ja, stimmt tatsächlich. Sie sieht ganz genau hin – so genau, dass sie das Besondere in den Menschen, die vor ihrer Kamera stehen, erkennt und festhält. Weil das ihre Leidenschaft ist; oder anders ausgedrückt: ihre Berufung.
Wäre dein 16-jähriges Ich überrascht, wenn es erfahren würde, was du heute machst?
Antje Wolm: Dass ich heute täglich die Kamera in den Händen halte, ist keine Überraschung. Dass ich aber damit mein Geld verdiene und ich einen Job leben darf, der mir mehr Energie gibt, als er nimmt, damit hätte ich als 16-Jährige nicht gerechnet. Ich denke, es wäre ziemlich stolz und würde es sehr cool finden.
Was war dein Berufswunsch als Kind? Kanntest du damals deine Talente schon?
Antje Wolm: Ich wollte immer Lehrerin werden, doch das Bildungssystem hat mich damals schon so eingeschränkt und abgeschreckt. Tatsächlich standen auch die Berufe Journalistin oder Fotografin auf meiner imaginären Wunschliste. Ich habe mich immer schon ehrlich für andere Menschen interessiert und mein Talent war und ist es, die Besonderheiten in ihnen zu entdecken und sie dem Rest der Welt zu zeigen.
Du bist in Berlin aufgewachsen – wie hat dich die Kindheit für deinen Karriereweg geprägt?
Antje Wolm: Ich bin direkt an der Mauer aufgewachsen, täglich hatte ich sie als kleines Mädchen vor Augen. Ich wollte immer wissen, wie die Welt dahinter aussieht. So habe ich früh gelernt, die von außen vorgegebenen Grenzen zu hinterfragen und meine eigenen Rahmenbedingungen zu kreieren, sodass ich mich entfalten kann. Das ist wie bei den Menschen, die ich fotografiere. Ich spüre sofort, ob noch Grenzen beim Gegenüber abgebaut werden müssen, um wirklich das sichtbar zu machen, was diesen Menschen ausmacht. Die zweite Sache, die mich sehr geprägt hat, ist die Berliner Schnauze. Und sich „nichts zu scheißen“. Du kannst auf Berlins Straßen in den außergewöhnlichsten und skurrilsten Outfits unterwegs sein, das ist absolut normal, niemand zeigt mit dem Finger auf dich. Gerade meinen Kunden versuche ich immer ein Stück davon mitzugeben, mal gegen den Strom zu schwimmen und sich wirklich zu trauen zu zeigen, wer man ist und sein will. Und nicht das zu zeigen, was andere von einem erwarten.
Inwiefern kannst du deine früheren Berufserfahrungen auch für deine heutige Selbstständigkeit gut gebrauchen?
Antje Wolm: Ich konnte in den unterschiedlichsten Branchen Erfahrungen sammeln. Jede dieser Erfahrungen hat dazu beigetragen, dass ich heute dort ankommen konnte, wo ich schon mein Leben lang hin wollte. Budgetplanung, Strategiemeetings, Mitarbeiterführung, Controlling, Kundenkontakt, Marketing, Verhandlungsgespräche – all diese Themen betreffen mich als selbstständige Fotografin genauso wie damals in meinen Festanstellungen.
Woran erkennst du, dass dieser Beruf deine Berufung ist? Was ist dein Warum?
Antje Wolm: Ich erkenne es daran, dass ich mich nach jedem Shooting aufgeladen fühle und es regelrecht in mir pulsiert. Meine Bilder geben den Menschen, die ich fotografiere, eine ganz besondere Energie, indem ich oft mehr in ihnen sehe als ihnen selbst bewusst ist. Genau dieses Unerwartete zu entdecken, war immer schon etwas, das mich ganz besonders begeistert.
Erlebst du auch Momente, in denen du daran zweifelst, ob du den richtigen Beruf gewählt hast?
Antje Wolm: Ich kenne das Gefühl von meinen früheren Jobs. Heute weiß ich, dass ich angekommen bin, weil ich noch keine Sekunde daran gezweifelt habe, ob es die richtige Entscheidung war.
Ist dein Beruf ein 100-Prozent-Kreativjob?
Antje Wolm: Mein Beruf hat viel mehr mit Empathie als mit Kreativität zu tun. Ich muss mich in die Situation, den Menschen, die Rahmenbedingungen einfühlen und daran anpassen. Ich bin ein sehr kreativer Mensch. Aber mir geht es nicht darum, mich selbst als Künstlerin mit meinem Handwerk zu verwirklichen.
Wer oder was inspiriert dich bei deiner Arbeit?
Antje Wolm: Jeder einzelne Mensch, den ich fotografieren darf. Durch seine persönliche Geschichte. Zudem liebe ich es, schöne Orte aufzusuchen. Ein Hobby von mir ist es, in jedes interessante Hotel reinzugehen, an dem ich vorbeikomme: Wie fällt hier das Licht rein, welche Farben und Stoffe wurden für die Inneneinrichtung verwendet? Wen möchte ich hier mal fotografieren?
Was sind deine langfristigen Ziele als Fotografin und was unterscheidet dich von anderen Fotografinnen?
Antje Wolm: Meine Shootings sollen Erlebnisse sein, deren Resultate weit mehr sind als Porträtfotos. Ich beschäftige mich im Vorfeld intensiv mit meinen Kundinnen und Kunden, möchte herausfinden, wer sie sind, wie sie wirken möchten und welche Visionen und Ziele sie verfolgen. Dabei inspiriere ich sie oft dazu, über sich und ihre Positionierung nachzudenken. Ich kann nicht einfach nur fotografieren, ohne bestimmte Antworten zu bekommen. Das ist so ähnlich wie bei dir. Nur mache ich die Geschichten der Menschen mit Bildern statt mit Worten sichtbar.
Hast du manchmal Sorgen, dass KI deinen Job übernehmen könnte?
Antje Wolm: Wenn ich uns beiden bei dem Gespräch gerade selbst zuhöre: definitiv nein. Eine KI wird nie diese Empathie simulieren und ein Erlebnis aus einem Shooting machen können. Dennoch schaue ich mit einem Auge ab und zu drauf, was es Neues gibt.
Was rätst du Menschen, die eine ähnliche Karriere wie du anstreben?
Antje Wolm: Seht genau hin. Findet euren eigenen Weg, probiert euch aus und die richtigen Kunden werden euch finden.
#2 | MARCEL CLEMENTI: „Mach den ersten Schritt“
Es sind die großen Momente, aber auch die kleinen Schritte, die Marcel Clementi zu einem der bekanntesten Yogalehrer Österreichs, Bestsellerautor und zum gefeierten Podcaster beim „Ö3 Podcast Award“ gemacht haben. „Good Vibes“ ist nicht nur der Titel seines Erfolgspodcasts, sondern auch sein Lebensmotto. Ein Gespräch mit dem 31-Jährigen ist wie ein Blick in eine sanfte, klare Welt, die voller Energie und positiver Impulse steckt. Marcel glaubt daran, dass jeder Mensch seine Berufung finden und leben kann – wenn er bereit ist, sich selbst zu hinterfragen und mutig den ersten Schritt zu gehen.
Ein Schicksalsschlag brachte ihn mit 24 Jahren dazu, seinem Herzen zu folgen und Yoga sowie seine Vision von einem achtsamen Leben zum Mittelpunkt seiner Arbeit zu machen. „Ich möchte Menschen zeigen, dass sie ihr Leben selbst gestalten können“, sagt er mit Überzeugung. Marcel hat für seine Vision gekämpft, manchmal vom Kinderzimmer aus, später auf Bühnen, in Kursen und Workshops in ganz Europa. Corona war ein Wendepunkt, an dem er alles verlor, was ihm beruflich lieb war – und dabei über sich hinauswuchs. Aus einem Rückschlag heraus baute er seinen YouTube-Kanal auf, um weiterhin für seine Vision zu stehen. Und plötzlich waren es 100.000 Abonnenten, die ihm folgten. Doch Zahlen und Klicks? „Die haben mich nicht unbedingt glücklicher gemacht“, gesteht er offen.
Wäre dein 16-jähriges Ich überrascht, wenn es erfahren würde, was du heute machst?
Marcel Clementi: Mein 16-jähriges Ich hätte wahrscheinlich über den Yogalehrer-Teil gelacht, weil ich damals noch nicht einmal wusste, was Yoga ist. Aber mit der Tatsache, dass ich mein Leben mit einer Leidenschaft füllen kann und bald Vater werde, hätte ich schon damals auf jeden Fall etwas anfangen können. Schon als Teenager wollte ich Dinge bewegen und Menschen inspirieren, war Kapitän vom Fußballteam und Schulsprecher. Damals war ich schon ein Macher und wäre bestimmt stolz auf das, was ich heute tue.
Was hat dir geholfen, deine Berufung zu finden?
Marcel Clementi: Es war eine Art ständige Selbstreflexion. Man muss sich immer wieder neu kennenlernen und dabei ehrlich fragen, ob die eigenen Ziele wirklich die eigenen sind oder nur Erwartungen anderer. Das bedeutet auch, sich von Einflüssen zu lösen und herauszufinden, was einem wirklich wichtig ist. Für mich war das einer der Schlüssel, meine Berufung zu finden – und dieser Prozess ist nie abgeschlossen.
Wie schafft man es, sich von den äußeren Erwartungen zu lösen?
Marcel Clementi: Das ist ein Weg, für den es keine allgemeine Anleitung gibt. Jeder muss die richtigen Fragen für sich selbst finden und sich bewusst mit sich auseinandersetzen. Oft reicht es schon, sich für eine Weile von Ablenkungen zu trennen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen, etwa mit Stift und Papier. Den eigenen Werten und Träumen wirklich auf den Grund zu gehen, das ist der erste Schritt in Richtung Freiheit. Deswegen ist Achtsamkeit so wichtig, denn je besser du dich kennst, desto besser sind deine Entscheidungen. Und Entscheidungen, die du heute triffst, bestimmen dein Morgen, deine Zukunft.
Hast du ein Visionboard für deine Zukunft?
Marcel Clementi: Früher war ich definitiv jemand, der Visionboards gemacht und ganz konkrete Ziele visualisiert hat – sei es beruflicher Erfolg, eine große Reichweite oder äußere Anerkennung. Heute bin ich da entspannter. Natürlich habe ich immer noch Wünsche und Visionen, aber ich versuche, mehr im Moment zu leben und meine Energie in das zu investieren, was ich heute tun kann. Mein größtes Ziel ist es eigentlich, inneren Frieden zu haben und ein erfülltes Leben zu führen. Klar, ich habe auch Wünsche, zum Beispiel, dass meine Familie gesund und glücklich ist. Aber ich vertraue darauf, dass ich durch die Entscheidungen, die ich heute treffe, eine gute Zukunft aufbaue. Es ist okay, wenn sich Pläne ändern, solange ich mich immer wieder selbst überprüfe und schaue, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Diese innere Balance zu finden und die eigene Weiterentwicklung voranzutreiben – das ist für mich heute wichtiger, als ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Was rätst du anderen, die ihre Berufung leben wollen?
Marcel Clementi: Veränderung geschieht nur durchs Tun. Du kannst 100 Podcasts hören und 1.000 Bücher lesen, aber wenn du nicht ins Handeln kommst, passiert gar nichts. Manche Menschen sabotieren sich selbst, indem sie sich sagen, dass sie ja schon viel gelesen und gehört haben – aber ohne ins Handeln zu kommen. Das Entscheidende ist, aktiv zu werden und auch bereit zu sein, Risiken einzugehen. Der Weg zur Berufung beginnt mit kleinen Schritten. Es sind oft die kleinen Gewohnheiten und Routinen, die den größten Unterschied machen. Zum Beispiel, sich einmal pro Woche bewusst Zeit zu nehmen, um die eigenen Träume zu reflektieren oder eine neue Fähigkeit auszuprobieren. Wenn man einmal anfängt, geht man den Weg Schritt für Schritt, und es ist erstaunlich, wie viel sich dann bewegt. Es geht darum, der Macher im eigenen Leben zu sein – und zwar konsequent, auch wenn es mal unangenehm wird. Nur so können wir wirklich herausfinden, was uns erfüllt und was unser Leben reich macht.
#3 | ANNA UNTERWEGER: „Wenn du weißt, was du willst, beginnt alles zu fließen“
Anna Unterwegers Lebensweg verläuft zwischen Welten – und das nicht nur im metaphorischen Sinn. Aufgewachsen in einem Tiroler Hotel, verschlug es sie in die Hotellerie und quer durch die Welt, bevor sie schließlich ihre wahre Berufung entdeckte: Die Arbeit als Regisseurin und Schauspielerin ist ihre Plattform, um die Anderswelten zu kreieren, die sie von klein auf faszinierten.
Heute ist Anna in der Filmwelt angekommen. Durch ihre Erfahrungen als Schauspielerin und Tourismusmanagerin bringt sie eine ungewöhnliche Perspektive und ein tiefes Verständnis für die Menschen hinter den Figuren und Geschichten mit. Als Regisseurin und Creative Producer bei der deutschen Produktionsfirma Take 25 Pictures realisiert sie visionäre Projekte. Ihr neuestes Werk „BROKE. ALONE. A kinky love story“ war in deutschen und österreichischen Kinos zu sehen. Als Filmemacherin lebt Anna Unterweger ihre Träume, taucht mit ihren Filmen in andere Dimensionen ein und inspiriert die Menschen, dass es jenseits des Alltäglichen noch so viel mehr zu entdecken gibt. Genau das sei ihre Leidenschaft – am Weg dorthin hörte sie vor allem auf eines: ihr Bauchgefühl.
Erinnerst du dich an deinen Berufswunsch als Kind?
Anna Unterweger: Als Kind wollte ich immer Schauspielerin werden. Noch heute sagen mir Gäste im Hotel, wenn ich sie wieder treffe: „Jetzt machst du also Filme – du wolltest ja immer Schauspielerin werden.“
Kanntest du damals schon deine Talente?
Anna Unterweger: Das ist eine spannende Frage, weil ich viel darüber nachgedacht habe. Dadurch, dass ich im Hotel aufgewachsen bin, war ich selten mit der normalen Realität konfrontiert. Ich verbrachte auch viel Zeit bei meiner Oma auf einem Bilderbuch-Bergbauernhof. Da ging es um Traktorfahren und Heuspringen – eine andere Welt. Mir war immer wichtig, in dieser Anderswelt zu sein oder sie zu erschaffen – und das habe ich durch den Film geschafft und möchte es auch weiterhin tun. Mit meinem Debütfilm ist das ja gerade erst der Anfang. Ich möchte solche Anderswelten weiterhin kreieren.
Dennoch hast du zuerst eine Karriere im Tourismus eingeschlagen. Warum?
Anna Unterweger: Hotellerie ist meine Heimat. Ab vierzehn war ich in der Tourismusschule im Internat, am Wochenende habe ich immer daheim gearbeitet und in den Sommerferien Praktika gemacht – von Irland bis in die USA. Aber mit 25 dachte ich: entweder jetzt oder nie. Also habe ich den radikalen Cut gemacht und mich zu 100 Prozent auf die Schauspielerei und den Film fokussiert. Ab da lief es wie von selbst: Ich bekam in Salzburg eine Hauptrolle in einem Abschlussfilm, und das brachte mich überhaupt erst zur FH, wo ich später auch Regie studierte.
Nicht jede Regisseurin hat auch eine Schauspielausbildung. Inwiefern hilft dir diese Ausbildung jetzt bei deiner Arbeit?
Anna Unterweger: Die Schauspielausbildung ist als Regisseurin Gold wert, weil du die Schauspieler verstehst. Du weißt, dass sie Menschen sind, die arbeiten und eine Leistung bringen müssen. Wenn man versteht, wie Schauspieler funktionieren und welche Tools es gibt, kann man ganz anders mit ihnen arbeiten. Es ist wie im Hotel: Ein Hoteldirektor muss auch wissen, wie es im Housekeeping aussieht, um mit den Menschen dort richtig umzugehen.
Wie hat dich das Studium an der FH Salzburg zu deiner Berufung gebracht?
Anna Unterweger: Das Essenzielle war, in einem Umfeld zu sein, das genauso tickt wie ich. Es ist so wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die dich pushen und inspirieren, das Beste aus dir herauszuholen. An der FH fühlte ich mich zum ersten Mal seit Langem angekommen und habe dort unglaublich viel Energie freigesetzt.
Hattest du manchmal Zweifel, ob dieser Weg der richtige ist?
Anna Unterweger: Nein, nie. Der einzige Gedanke, den ich manchmal habe, ist, dass es so viele Möglichkeiten gäbe, wie man die Branche fairer gestalten und den Arbeitenden das Leben ein wenig erleichtern könnte. Aber Zweifel, dass es der falsche Weg ist? Nein, die hatte ich nie.
Was ist dein Warum? Was treibt dich an?
Anna Unterweger: Für mich ist es die Anderswelt, wie sie Walt Disney auch erschaffen hat. Film ist ein Erlebnis, und ich liebe es, in diese anderen Dimensionen einzutauchen. Es gibt so viel mehr als das normale Leben, und es ist mir wichtig, dass wir das nicht vergessen.
Wer oder was inspiriert dich in deiner Arbeit?
Anna Unterweger: Kolleginnen, Studenten, Schauspieler oder auch meine Familie. Es gibt so viele inspirierende Menschen. Mein wahres Vorbild ist aber meine eigene beste Version. Jeden Tag frage ich mich: Wie kann ich diese beste Version von mir erreichen? Diese Vision von mir selbst inspiriert mich.
Was würdest du jungen Kreativen raten, die ebenfalls in die Filmbranche wollen?
Anna Unterweger: Mutig sein und einfach machen! Das ist wirklich wichtig. Egal was, Hauptsache, du tust etwas. Alles bringt dich weiter – alles, außer nichts zu tun. Man sollte sich viel anschauen, offen sein und auf das eigene Bauchgefühl hören – da ist oft so viel versteckt._
Redaktion
- Susanna Winkelhofer
Fotos
Wolm: Sabine Kneidinger;
Clementi: Wolfgang Jocher;
Unterweger: Christoph Platzer