
Resilienz als Erfolgsfaktor: Oberösterreichs Weg in die Zukunft
Das Zukunftsforum Oberösterreich 2025 versammelte über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich mit der Stärkung der Resilienz des Wirtschaftsstandorts auseinandersetzten. Die Veranstaltung, organisiert von Business Upper Austria, setzt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung, um den Standort Oberösterreich zukunftsfähig zu machen. Im Mittelpunkt stehen Strategien, die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen der globalen Wirtschaft machen sollen.
Die zentrale Botschaft des Zukunftsforums ist klar: Resilienz ist entscheidend, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern. „Für die Weiterentwicklung des Standorts Oberösterreich müssen alle an einem Strang ziehen. Das Zukunftsforum OÖ ist auch 2025 wieder ein deutliches Zeichen der Stärke der Standort- und Sozialpartnerschaft in unserem Bundesland“, betont Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner zur Begrüßung.
Innovationskraft als Motor
Oberösterreichs Unternehmen haben die vergangenen Jahre erfolgreich bewältigt, trotz der Herausforderungen, dennoch sei auch jetzt keine Zeit zum Ausruhen. „Die anhaltende Eintrübung der Konjunktur und die internationalen Entwicklungen – aktuell die Zollpolitik der USA – wirken sich gerade auf Oberösterreich als führendes Industrie- und Exportbundesland besonders stark aus. Daher wollen wir den Standort nicht nur absichern, sondern weiterentwickeln.“, so Achleitner. Mit gezielten Investitionen in Forschung und Entwicklung soll die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Das Standortressort investiere 103 Millionen Euro in die Forschung, um Zukunftsfelder wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz voranzutreiben.
KMUs – Das Rückgrat der Wirtschaft
Dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen aus den letzten Jahren sehr viel gelernt haben, davon ist Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, überzeugt. „Wir sind resilienter geworden.“, erklärt sie stolz. „Die Unternehmen mussten ihre bisherigen Systeme und Prozesse kritisch hinterfragen. Diese Überlegungen haben uns gezwungen, flexibler und widerstandsfähiger zu werden.“ Am Ende habe das nicht nur Unternehmerinnen und Unternehmer selbst, sondern den gesamten Wirtschaftsstandort stärker gemacht. Hummer fordert eine zukunftsorientierte Standortpolitik, die Arbeits-, Energie- und Bürokratiekosten senkt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Stärkung der Arbeitnehmenden
Ein Thema, das beim diesjährigen Zukunftsforum im Fokus steht ist die Resilienz der Arbeitnehmenden. „Diese zu stärken, ist eine Aufgabe, die nicht nur die Verantwortung der Einzelnen, sondern auch die der Arbeitgeber, der Arbeitnehmervertretung und der politischen Entscheidungsträger umfasst.“, unterstreicht Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer OÖ. Gute Arbeitsbedingungen und Weiterbildung seien entscheidend, um den Herausforderungen der digitalen und ökologischen Transformation zu begegnen. Die Förderung von Weiterbildung, sozialer Absicherung und psychischer Gesundheit stehen im Fokus der Arbeiterkammer.
Mutige Schritte für die Zukunft
Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ, warnt vor den wirtschaftlichen Herausforderungen: „Österreich nimmt am globalen Wachstum schon seit 2023 nicht mehr teil. Es lässt sich bereits jetzt sagen, dass das Jahr 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge wird, zumal für die Industrie, die den massiven Schrumpfungsprozess am Standort Österreich fortsetzen wird.“ Er fordert mutige Reformen und eine Standortoffensive, um die Resilienz zu steigern und den wirtschaftlichen Abwärtstrend zu stoppen. Doch trotz der Herausforderungen für die Industrie zeigt sich Haindl-Grutsch optimistisch und zitiert Winston Churchill mit den Worten „If you go through hell, keep going.“
Veranstaltungsreihe zur Zukunft
Das Zukunftsforum Oberösterreich 2025 ist der Auftakt zu einer umfassenden Veranstaltungsreihe, die sich über das gesamte Jahr erstreckt und verschiedene Branchen in den Fokus nimmt.
Zukunft.Mobilität: Am 11. und 12. Juni in Linz werden die Herausforderungen der Automobilzulieferer, Elektrifizierung und automatisierte Mobilität diskutiert.
Zukunft.HR: Vom 10. bis 11. September in St. Florian steht die Resilienz der Arbeitswelt im Mittelpunkt, mit einem Fokus auf Culture & Leadership.
Zukunft.Digitalisierung: Am 22. Oktober in Hagenberg werden IT-Sicherheit und das Vertrauen in KI-Systeme thematisiert.
Zukunft.Ressourcen: Am 4. November in Mauthausen geht es um Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produktion.
Zukunft.Produktion: Im Januar 2026 wird die Reihe mit einem Fokus auf intelligente Produktion mittels Robotik und Automatisierung abgeschlossen.
Diese Veranstaltungen sind Teil der Wirtschafts- und Forschungsstrategie #upperVISION2030 und bieten eine Plattform, um innovative Lösungen zu entwickeln und die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Mit einem klaren Fokus auf Zusammenarbeit und Innovation will Oberösterreich optimistisch in die Zukunft blicken und „die Herausforderungen als Chancen nutzen“, schließt Achleitner ab.
Redaktion
- Zofia Wegrzecka
Fotos
Cityfoto / Roland Pelzl