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 (Rau)reif für  0,0 Promille?
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(Rau)reif für 0,0 Promille?

25. Mai 2025

Der erste Schluck überraschend belebend. Eine frische Säure und eine dezente Fruchtigkeit, die sofort den Gaumen necken. Im Abgang eine feine, tanninartige Note, die dem Getränk Tiefe verleiht. Nein, das ist kein Wein, den wir hier verkosten. Auch wenn die geschmackliche Komplexität und auch die purpurrote Farbe das durchaus vermuten lassen. Aber einen Kater am nächsten Tag riskieren wir mit Raureif nicht, denn das Etikett verkündet: „Alkoholfreier Verjusdrink“. Könnte das die perfekte Alternative für raffinierte Gaumen sein? Eine Frage, die uns am besten Bernd Menzl, der Gründer von Raureif, beantworten kann. 

Wer sich unter dem exotisch klingenden Verjus nichts vorstellen kann, wird überrascht sein, wie wenig Exotik tatsächlich dahintersteckt. Denn „verschü“, wie man es ausspricht, ist im Grunde nichts anderes als der Saft der unreifen Weintraube – mit einer Besonderheit: dem geringen Zuckergehalt. Bevor sich Bernd Menzl 2016 mit Raureif selbstständig gemacht hat, arbeitete er in der gehobenen Gastronomie, wo Verjus oft als regionale Alternative zur Zitrone genutzt wurde. Hier lernte Bernd die Zutat kennen und lieben. Mit seiner Experimentierfreude wagte er es dann, statt wie gewohnt Soßen, Chutneys und Dressings damit zu verfeinern, Verjus einmal in einem Drink auszuprobieren. „Ich fand es total spannend, eine ähnliche geschmackliche Komplexität wie bei Wein zu haben – nur eben ohne Alkohol und ohne den hohen Zuckergehalt eines reifen Traubensafts.“ Faszination auf den ersten Schluck, könnte man es nennen, und diese währt bis heute. Das hört man aus Bernds Beschreibungen der „fruchtigen Vogelbeere“ und der „erdigen Aronia-Aromen“, die man aus dem Getränk ebenfalls herausschmecken könne, deutlich heraus. So war die Idee geboren und 2024 wurde das Produkt sogar mit 93 von 100 Falstaff-Punkten ausgezeichnet. 

Für den Raureif-Gründer stand von Anfang an das Produkt und nicht der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen, im Mittelpunkt. „Ich hatte also 2016 ein Getränk, welches ich selbst gerne getrunken habe. Ich habe es Freunden und der Familie angeboten, und irgendwann dachte ich: Warum nicht einmal versuchen, es abzufüllen?“ Die ersten 3.000 Flaschen produzierte er ohne großes Risiko, um zu sehen, wie das Getränk ankommt. Einige Leute fanden das Produkt extrem spannend. Andere glaubten aber nicht wirklich daran. Dennoch blieb Bernd weiter bei seiner Idee, entwickelte eine Marke, ein Design und ging in Vorleistung – step by step. „Ich habe nicht gestartet, um selbstständig zu sein, sondern weil ich ein Produkt hatte, welches meiner Meinung nach viel Potential hatte und gerade jetzt hat.“

Ich habe nicht gegründet, um zu gründen, sondern weil ich mein Produkt klasse fand.
Bernd Menzl
Gründer & Geschäftsführer, Raureif

Was willst du mit so einem Saftl?

„Da fehlt doch das Wichtigste – der Alkohol.“ Ein Kommentar, den der ehemalige Koch in den ersten Jahren nach der Gründung 2016 auf seinen Verkaufstouren öfter zu hören bekam, als ihm lieb war. Seine Antwort darauf: „Ist der Alkohol wirklich essentiell in einem Getränk? Natürlich dient er als Geschmacksträger, aber wenn ich ohne Alkohol ein ebenso tolles Geschmackserlebnis schaffen kann, dann spricht in meinen Augen nichts mehr für den Alkohol.“ 

Breite Akzeptanz hat „0,0 Promille“ immer noch nicht gefunden. Doch das Bewusstsein wächst stetig. „Es gibt immer mehr Menschen, die bewusst auf Alkohol verzichten wollen – Führungskräfte, die bei ihrem Veranstaltungsmarathon nicht ständig zum Weinglas greifen wollen und sollen, oder Leute, die feiern und am nächsten Tag fit sein möchten. Mittlerweile ist es angesagt, nicht nur auf die körperliche, sondern eben auch auf die mentale Gesundheit zu achten. Wenn ich zum Beispiel alkoholfrei feiern gehe und keine ansprechenden Alternativen angeboten bekomme, verlasse ich die Veranstaltung meist früher.“ Spannende alkoholfreie Optionen bedeuten zufriedene Gäste und somit mehr Umsatz. Das Angebot an 0815-Getränken reiche da nicht mehr aus, davon ist Bernd überzeugt. Ein Potential, das dennoch einige Gastronomen noch nicht erkannt haben. 

Die großen Getränkemarken, die jetzt auf diesen Trend aufspringen, sieht er kaum als Konkurrenz. Im Gegenteil: „Von der Aufklärungsarbeit, die sie mit ihrem Marketingbudget leisten, und dem Bewusstsein, das dadurch geschaffen wird, profitiere ich ja auch.“ Früh dabei gewesen zu sein, als „Pionier“, ist für ihn dennoch ein Vorteil. Denn obwohl alkoholfreie Alternativen zu Wein, Sekt und Co. heutzutage immer mehr werden, gibt es laut Bernd eine Krux an der Sache: den konstanten Vergleich mit dem alkoholhaltigen „Original“. „Den klassischen Weintrinker wirst du mit einem alkoholfreien Wein vermutlich nie abholen können.“ Mit einem komplett eigenständigen Getränk wie Raureif habe er da einen Vorteil, da es alle (nicht nur weinliebhabende) Menschen anspreche, die etwas Feines im Glas haben wollen. 

 Nicht nur ein Drink

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das Raureif besonders und schwer ersetzbar macht, ist die Philosophie hinter der Marke. „Für meine Kunden ist es wichtig, mich persönlich zu kennen und mehr über mich zu erfahren. Es ist viel transparenter und nicht so anonym wie bei großen Konzernen.“ Diese Philosophie zieht sich auch durch seine Vertriebsstrategie. Wobei Bernd bei der Frage nach seiner „Strategie“ schmunzeln muss. „Ehrlich gesagt hatte ich anfangs überhaupt keine große Strategie“, gesteht der Raureif-Gründer. „Klar, es gab einen Businessplan, aber den redet man sich am Anfang oft schöner, als er dann wirklich ist.“ Was ihm von Anfang an klar war: Raureif muss verkostet werden, sodass sich potentielle Käufer und Käuferinnen etwas darunter vorstellen können. „Es ist ein erklärungsbedürftiges Produkt, und ich wusste, dass es nicht einfach im Regal stehen kann, damit es jemand mitnimmt.“

Die ersten Jahre setzte er deshalb vor allem auf die Präsenz auf Kunst- und Genussmärkten, um das Produkt direkt vor Ort zum Probieren anzubieten und sich einen Kundenstamm aufzubauen. Über die Jahre erkannte er immer mehr, wie er Raureif auch im Vertrieb so positionieren konnte, dass es der Markenphilosophie entsprach. „Ich habe gemerkt, ich muss nicht unbedingt flächendeckend in jedem Geschäft verfügbar sein. Die Leute, die mein Produkt wirklich wollen, finden es – ob in einem Laden oder online. Auf unserer Website findet man zum Beispiel auch eine interaktive Landkarte, wo Geschäfte eingetragen sind, die Raureif verkaufen.“ Heute hat Raureif einen guten Mix an Wiederverkäufern, vor allem kleine Feinkostläden und Greißlereien. Große Supermarktketten? Nicht sein Ding, so Bernd. „Raureif gehört dahin, wo die Kunden auch Beratung bekommen, wo die Menschen hinterm Tresen wirklich etwas vom Produkt verstehen.“ Dieses persönliche Miteinander ist ihm wichtig: „Ich liebe es, mit kleinen, feinen Läden zu arbeiten, wo man die Leute dahinter kennt.“ Oft bekommt er Tipps von Privatkunden, die einen neuen Laden entdeckt haben, wo Raureif perfekt reinpassen würde. Durch solche Empfehlungen findet er viele seiner Partner. „Das taugt mir total. Es macht einfach Spaß, auf Augenhöhe mit meinen Wiederverkäufern zusammenzuarbeiten, und dieses Miteinander ist genau das, was Raureif ausmacht.“

Bernds Tipp an Gründerinnen und Gründer:

Finde eine Nische für dich, in der du nicht so leicht zu ersetzen oder zu kopieren bist.  

 

Raureif ist erhältlich im Onlineshop (rau-reif.at/onlineshop) oder                                       bei den Partnern (rau-reif.at/wo).

Raureif, der Zweite

Spaß macht aber nicht immer alles in der Selbstständigkeit, und von schwierigen Phasen und Turbulenzen kann Bernd ein Lied singen. Diese gab es in den letzten Jahren zur Genüge. Was ihn dennoch antreibt, weiterzumachen? Sich zwischen all den Themen wie Kalkulation, Vertrieb und Co. auch mal wieder darauf zu besinnen, was 2016 überhaupt der Grund war, sich ins Unternehmertum zu wagen: nämlich die Passion dafür, spannende Zutaten auszuprobieren, neue Produkte zu entwickeln und Freunde, Familie und Geschäftspartner um Feedback zu bitten. Das Resultat dieser ursprünglichen und wiederkehrenden Motivation steht seit Mitte März in den Regalen: die zweite Sorte von Raureif. Erneut kommt hier Verjus zum Einsatz – dieses Mal in Kombination mit Quitte, Zitronenverbene und Kamille. „Kamille statt Promille“, schmunzelt Bernd._

Redaktion

  • Zofia Wegrzecka

Fotos

Georg Baumann

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