Österreich ist zurück am Meer
„Wir sind Mühlviertler, wir gehen Schritt für Schritt“, sagt Christoph Pernsteiner, Miteigentümer und verantwortlich für Marketing und IT bei Dominator. Nun ja, ziemlich große Schritte: 2010 lag der Umsatz bei 2 Millionen Euro, 2012 bereits bei 12,5 Millionen. Und das, obwohl das zu 100 Prozent eigenfinanzierte Unternehmen nicht alle Aufträge annimmt, die es haben könnte. „Geld alleine reicht nicht, um sich eine Dominator Yacht zu kaufen“, so Eigentümer August Wolfgang Pernsteiner. Er setzt auf unternehmerisch denkende Kunden, die ihr Geld ehrlich verdient haben und sich im Produktionsprozess einbringen möchten. Denn jede Dominator Yacht ist ein Unikat – individuell auf den jeweiligen Kunden abgestimmt. Die 20 bis 40 Meter langen „tailormade“ Motoryachten sind allesamt A-zertifiziert – das ist die höchste technische Zertifizierung und bedeutet, dass die Schiffe hochseetauglich sind. Sicherheit und Funktionalität gehen vor, so der Eigentümer. Was man am ersten Blick jedoch nicht erkennen kann. Denn das Design der Yachten ist derart schön, dass die Dominator 640 kürzlich mit zwei „World Yachts Trophies“ in Cannes ausgezeichnet wurde – in den Kategorien „Best Layout“ und „Best Interior Design“. Die große Mühe, nämlich der Anspruch an Qualität bis ins Detail, wird damit belohnt. „Wir haben für jede Dominator einen eigenen Qualitätsmanager“, so Pernsteiner senior. Der Oberösterreicher unterrichtete von 1982 bis 1988 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre sowie Personal- und Finanzwesen am Institut für Unternehmensführung an der JKU Linz.
Mit Mut zu neuen Ufern
Was sich anfangs als großes Risiko darstellte – August Wolfgang Pernsteiner kaufte vor drei Jahren die insolvente Firma Dominator SRL – scheint nun voll aufzugehen. Und das, obwohl die Österreicher anfangs fast belächelt wurden – einem Land, das nicht am Meer liegt, traute man das Thema Motoryachten nicht zu. „Es ist diese besondere Kombination aus italienischem Design und österreichischer Genauigkeit in der Arbeitsweise“, erklärt Pernsteiner den Erfolg. Ausgesprochen gut funktioniere auch die Zusammenarbeit mit der italienischen Familie Serafini, die 50 Prozent Anteile an der Firma hat. Die restlichen 50 Prozent hält die Familie Pernsteiner. Darüber hinaus befinden sich Marke, Design, Development und Know-how im Besitz der Familie. Das Management dieser Assets obliegt Angela Pernsteiner, die nach Zwischenstationen in Linz und Harvard nun Ihren Doktor im Fachbereich Accounting, Controlling und Auditing in St. Gallen, Schweiz absolviert. Das Konzept hinter der starken Marke ist ein Kreislauf, der aus einer Vision eine Kreation macht, diese realisiert und dann wieder zur Inspiration führt, welche wiederum völlig neue Visionen aufbringen kann. „Unsere Kunden bauen das Schiff eigentlich gemeinsam mit uns. Sie haben eine Vision, wir kreieren daraus ein Produkt, das exakt den Wünschen des Kunden entspricht und realisieren dieses mithilfe der besten Mitarbeiter. Und wenn der Kunde schließlich Zeit verbringt auf seiner Yacht, bringt ihm das einen neuen Antrieb für weitere Visionen in ganz anderen Bereichen“, erklärt Christoph Pernsteiner, der an der JKU Linz Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsinformatik studiert hat.
Das Ergebnis dieser Philosophie hat auch seinen Preis: Der Listenpreis einer Dominator 640 beginnt je nach Ausstattung und Innendesign bei circa 2,1 Millionen Euro. Aber träumen darf man ja wohl. Und schließlich muss man sich Visionen ohnehin erst einmal gedanklich vorstellen – das kann man am besten, wenn man sich die Luxusyachten einfach mal näher ansieht: www.dominatoryachts.com