

Oberösterreich, eines der energieintensivsten Bundesländer Österreichs, hat ambitionierte Pläne zur Dekarbonisierung der Industrie. Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf den produzierenden Sektor, was den Standort prädestiniert, Vorreiter der Energiewende zu werden. Zwei neue Forschungsprojekte, „HySOLVE“ und „ThermoGreenHydrogen“, sollen mithilfe von Landesförderungen in Höhe von 4 Millionen Euro die Transformation zur klimafreundlichen Industrie weiter vorantreiben. Diese Projekte stehen im Zentrum der oberösterreichischen Wasserstoff-Offensive 2030 und sollen den Weg zu einem klimaneutralen Industriestandort ebnen.
„Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor, um Oberösterreich noch zukunftsfitter zu machen.“ betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner. Der Einsatz von grünem Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle, um den Standort für die kommenden Jahrzehnte zu rüsten und gleichzeitig die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Im Fokus steht die Transformation des Energiesystems, bei der Industrieprozesse, Strom, Wärme und Mobilität als ein zusammenhängendes System betrachtet werden.
Die oberösterreichische Wasserstoff-Offensive 2030 vernetzt Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Wasserstoff-Netzwerk und treibt innovative Projekte wie das „Hydrogen Industrial Inland Valley“ voran. Diese Initiative, einzigartig in Europa, zielt auf industrielle Anwendungen von Wasserstoff und zeigt, wie auch ein Binnenland ohne Offshore-Windkraft wettbewerbsfähig grünen Wasserstoff bereitstellen kann. Oberösterreich arbeitet hier mit Kärnten und der Steiermark zusammen.
Neben Projekten wie dem gemeinsamen Wasserstoff-Valley mit der Steiermark und Kärnten sowie der Umsetzung eines Wasserstoff-Forschungszentrum auf dem FH-Campus in Wels setzt das Land OÖ auch auf Forschungsprojekte, die mit Landesförderungen umgesetzt werden.
Zum einen, das Projekt „HySOLVE“ der FH Oberösterreich, das sich den drei Hauptanwendungsbereichen von Wasserstoff – als Energieträger, Treibstoff und Speichermedium, widmet. Im Fokus stehen dabei die thermische Nutzung von Wasserstoff in der CO2-intensiven Industrie, der Wasserstofftransport in Materialien sowie die Optimierung von netzgekoppelten Brennstoffzellen-Systemen. „HySOLVE“ soll helfen, Wasserstofftechnologien effizienter und marktfähiger zu machen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung.
Zum anderen, das Projekt „ThermoGreenHydrogen“. Hier kooperieren die H2 Powerlink GmbH, die K1-MET GmbH und die FH Oberösterreich. Das Ziel des Projekts ist es, industrielle Abwärme in Strom umzuwandeln und Wasserstoff als Energiespeicher zu nutzen. Dieser Ansatz hat das Potenzial, Energieüberschüsse aus erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windenergie zu speichern und in Zeiten höheren Bedarfs wieder verfügbar zu machen. Das Projekt, angesiedelt in der JTP-Region Oberösterreich, soll langfristig dazu beitragen, eine großindustrielle Anlage zur Sektorkopplung zu realisieren. „Die Kopplung des thermoelektrischen Energierückgewinnungssystems mit einem Elektrolyseur und einem Batteriespeicher stellt in dieser Größenordnung weltweit eine Premiere dar“, beschreibt K1-MET-Geschäftsführer Thomas Bürgler.
Am FH-Campus in Wels wurde zudem das Wasserstoff-Forschungszentrum gegründet, das Unternehmen und Forschungseinrichtungen beim Einsatz von grünem Wasserstoff unterstützt. Das Zentrum untersucht innovative Speichermöglichkeiten und die thermische Nutzung von Wasserstoff in der Industrie. Es fungiert als Kompetenzzentrum, das nicht nur technologische Innovationen vorantreibt, sondern auch zur Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte in den zukunftsweisenden Bereichen Energie und Wasserstoff beiträgt.
Mit dem umfassenden Einsatz von Wasserstoff als zentralem Baustein für die Industrie und die saisonale Energiespeicherung verfolgt Oberösterreich das Ziel, die industrielle Energiewende nicht nur voranzutreiben, sondern auch internationale Vorbildfunktion zu übernehmen. „Mit diesen Projekten schaffen wir zukunftssichere Arbeitsplätze und sichern gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft“, so Landesrat Achleitner.
Die Vision für eine klimafreundliche, innovative Industrie in Oberösterreich ist klar: Der gezielte Einsatz von Wasserstoff wird nicht nur die industrielle Produktion revolutionieren, sondern auch den Grundstein für eine nachhaltige Energieversorgung legen. Oberösterreich zeigt sich mit seinen Projekten als dynamischer Player in der globalen Energiewende – ein Standort, der die Zukunft im Blick hat.
Land OÖ / Margot Haag
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