
Nein, es war keine Midlife-Crisis
Es war vielmehr der Wunsch, etwas zu bewegen, der Christian Schön vor acht Jahren eine schwerwiegende Entscheidung treffen ließ: raus aus der Komfortzone, den sicheren Job kündigen und das machen, was ihn wirklich erfüllt. Mit AURIS Immo Solutions verwirklichte er seine Vision, nachhaltige Immobilienprojekte und damit Raum zu schaffen, der Generationen überdauert. Oder anders ausgedrückt: Er will seine Kinder und Enkelkinder stolz machen.
Muss wohl eine Midlife-Crisis sein. Das dachten sich einige im Umfeld von Christian Schön, als er sich mit 47 Jahren dazu entschied, sich selbstständig zu machen. Und das, obwohl er Alleinverdiener in der Familie war und einen sehr guten, angesehenen Job in einer großen Bankengruppe hatte. „Das hat grundsätzlich gepasst, aber von den Bewegungsmöglichkeiten und den Gestaltungschancen her war es mir zu wenig“, erzählt er.
Eigentlich gehört Christian Schön zu einer Generation, die stark vom Sicherheitsdenken gelenkt wird. „Such dir einen guten, sicheren Job“, war damals die Erwartungshaltung seiner Eltern, als er vom behüteten Waldviertler Ort – dort, wo tatsächlich jeder jeden kennt – in die Großstadt nach Wien zog. Und ja, das hat er getan. Aber: „Ich wollte mich immer schon bewegen.“
Die 3 Entscheidungen, die Christian Schön zum persönlichen Erfolg geführt haben
Raus aus der Komfortzone
Mitte 40 spürte er noch etwas: Er wollte nicht nur sich, sondern auch etwas Entscheidendes bewegen. „Ich wollte etwas gestalten, etwas mit bleibendem Wert schaffen.“ Was genau, das wusste er anfangs noch nicht. Klar war ihm, dass er aus der Komfortzone des Konzerndenkens raus wollte und dass er einen nachhaltigen Fußabdruck für seine Kinder und Enkelkinder hinterlassen wollte. „Wenn du in der Bankenindustrie arbeitest und die Kinder dich fragen, was du denn heute gemacht hast, kannst du ihnen das nicht wie etwa ein Tischler zeigen.“ Wenn ihn heute sein Enkelsohn im Kindergartenalter danach fragt, kann er antworten: „Wir schauen, dass wir Wohnungen und Wohnraum schaffen, damit Familien gut und gesund darin wohnen können. Und wir schauen, dass die Gebäude begrünt sind, dass es viele Bäume gibt, einen schönen Garten … und wir machen noch mehr: Wir bauen Kindergärten, wo man, so wie du, eine schöne Zeit verbringen kann.“
Nachhaltigkeit als Grundsatz
Dahinter steckt die Vision, Immobilien zu schaffen, die nicht nur wirtschaftlich sinnvoll sind, sondern auch ökologische und soziale Verantwortung übernehmen. Von Anfang an stand für ihn fest: Standardlösungen reichen nicht. „Wir wollten nachhaltige Immobilienprojekte realisieren, die einen positiven Impact haben“, erklärt Schön. Das bedeutet: keine fossilen Energieträger, sondern alternative Energiekonzepte, viel Begrünung und eine Architektur, die sich harmonisch ins Stadtbild einfügt. Heute umfasst das Portfolio von AURIS Immo Solutions unter anderem leistbaren Wohnraum, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen – immer mit einem Blick auf Zukunftsfähigkeit und sozialen Mehrwert.
Der ENTSCHEIDENDE Tipp von Christian
Als Manager musst du immer Entscheidungen treffen. Idealerweise triffst du dabei mehr als 50 Prozent deiner Entscheidungen richtig, denn dann gehst du wahrscheinlich in die richtige Richtung. Aber das Wichtigste bei all den Entscheidungen ist, auch mal Nein zu sagen. Gerade in einer Phase, wo du um jeden Euro ringst, der dir hilft, das Unternehmen auf eine gewisse Stabilitätsebene zu bringen, musst du Nein sagen können. Ich war 30 Jahre ein Vertriebsmensch – glaub mir, als Vertriebler Nein zu sagen, ist doppelt so schwierig. Man hört immer, Geld hat kein Mascherl, aber Geld hat sehr wohl ein Mascherl. Ein Beispiel: Beim Thema Nachhaltigkeit musst du authentisch bleiben. Wenn wir sagen würden, wir machen jedes dritte Gebäude nachhaltig, dann würde unsere Vision nicht aufgehen. Bleib deinen Werten treu – es zahlt sich am Ende aus!
Der richtige Partner zur richtigen Zeit
Der Gedanke, sich selbstständig zu machen und Nachhaltigkeit als Hauptrolle zu verankern, war schon damals, 2017, in der Tiefe bei Christian Schön verankert. „Aber ich habe noch nicht gewusst, womit. Du kannst dich ja nicht hinsetzen und sagen: Ich möchte mich selbstständig machen und überlege mir jetzt nur noch, wie. Jedenfalls dann nicht, wenn du nicht technisch versiert bist und ein Produkt bauen kannst, das jeder haben will.“ Aber er ist überzeugt vom Gedanken: „Wenn man offen ist, lernt man die richtigen Leute kennen.“
Genau so war es schließlich auch. Irgendwann habe er sich mit Harald Kopertz, einem erfahrenen Immobilienexperten, darüber unterhalten: Wie geht es dir im Job? Wie sinnstiftend fühlt er sich an? Wie stellst du dir die nächsten zehn, fünfzehn Jahre vor? Die beiden kannten sich schon lange aus früheren beruflichen Stationen und stellten fest, dass sie die gleiche Vision teilten: „Er hatte das Know-how im Immobilienbereich, ich den Zugang zu Investoren. Es war die perfekte Symbiose.“ Und die wurde mit einem Glas Wein besiegelt (mit einer Magnumflasche, um bei der Wahrheit zu bleiben).
Mut zum Nein sagen
Der Start war nicht einfach. Zuerst war da die schwierige Entscheidung, den bestehenden Dienstvertrag aufzulösen – „du musst deinen Ausstieg deinem Arbeitgeber kommunizieren, du willst deine rund 40 Mitarbeiter eigentlich nicht im Stich lassen und dann musst du’s auch wirklich der Familie erklären.“ Schlaflose Nächte gab es bis dahin viele. „Aber ab dem Zeitpunkt, wenn es kein Zurück mehr gibt, bekommst du so viel Energie.“
Die Sicherheit, dass der Plan tatsächlich aufgeht, hat man natürlich nie. „Aber wir waren auch zu erfahren und reif, um mit jugendlichem Leichtsinn an die Sache heranzugehen.“ Die beiden Gründer setzten auf eine Nische. „Dort, wo es einen Bedarf an Innovation, an Nachhaltigkeit, an sozialer Verantwortung gibt und kein Konkurrenzprodukt.“ Viele hielten die beiden aber für verrückt, „weil wir uns so konsequent auf Nachhaltigkeit fokussierten“, erinnert sich Schön. Vor knapp zehn Jahren war eine Gasheizung oder Erdölheizung beim Wohnungsbau Standard und wirtschaftlich günstig. „Wir haben aber von Anfang an gesagt, wir machen sicher keine Objekte mit fossilen Energieträgern.“ Dazu mussten sie die richtigen Partner finden – und das war nicht immer einfach. „Gerade beim Thema Nachhaltigkeit gewähren sich viele einen großen Interpretationsspielraum und im ersten Moment scheint es teurer zu sein.“ Die beiden Unternehmer konnten aber Überzeugungsarbeit leisten und aufzeigen, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht widersprechen müssen. „Im Gegenteil, damit ist sogar eine Nutzenfunktion gegeben.“
Keine Kompromisse
Greenwashing war für Christian Schön von Anfang an ein No-Go. „Wir haben einen strikten Wertekatalog, davon weichen wir nicht ab.“ Kompromisse sind sie dabei nie eingegangen, das bedeutet aber auch: „Wir mussten Nein zu lukrativen, aber nicht nachhaltigen Projekten sagen. Das war schwierig, aber es war die richtige Entscheidung.“ Heute ist AURIS Immo Solutions ein gefragter Partner für Investoren, die nicht nur Rendite, sondern auch Verantwortung übernehmen wollen.
Was kommt als Nächstes? „Noch mehr Fokus auf nachhaltige Materialien wie Holz und Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie“, sagt er. „Wir wollen Wohnraum schaffen, der nicht nur heute, sondern auch in Jahrzehnten noch relevant ist.“ Christian Schön hat den Sprung aus der Sicherheit gewagt – und ist heute einer der Vorreiter für nachhaltige Immobilienprojekte in Österreich. Sein Rat an alle, die vor einer großen Entscheidung stehen: „Traut euch! Man bereut meistens nicht das, was man versucht hat, sondern das, was man sich nicht getraut hat.“_
# Entscheidungsfragen
an Christian Schön
Neubau oder Altbau?_Altbau
Stadtzentrum oder Stadtrand?_Stadtrand
Kaufen oder mieten?_mieten
Digitale oder persönliche Besichtigung?_persönliche
Büro oder Homeoffice?_Büro – wegen der sozialen Kontakte
Risiko oder Sicherheit?_Ich bin eher ein Risikotyp. Risiko birgt Chancen.
Schnelle Entscheidung oder lange Abwägung?_schnelle Entscheidung
Tradition oder Innovation?_eine Kombination von beidem
100 % Eigenkapital oder mit Finanzierung wachsen?_mehr als 50 Prozent Eigenkapital
Bestand halten oder verkaufen?_halten
ESG-Richtlinien oder freie Marktentwicklung?_ESG, denn dann entwickelt sich der freie Markt in die richtige Richtung.
Redaktion
- Susanna Winkelhofer
Fotos
Alexander Firmberger