Guter Rat ist nicht teuer: Ideen aus der Corona-Krise
Die Solidarität in der österreichischen Bevölkerung ist derzeit groß, das Team Österreich hält zusammen. Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die ihre Services unentgeltlich anbieten, um einen unterstützenden Beitrag zu leisten. Von dieser Solidarität fühlt sich auch Harald Weinberger, Geschäftsführer von mogree, inspiriert. Wie man mit Plattform AnyIdea neue Ideen generieren kann, erklärt er im Interview.
„Wir bieten unseren Service kostenlos an, weil wir Unternehmen während der Corona-Krise aktiv unterstützen wollen.“
Harald Weinberger
Geschäftsführer mogree
Inwiefern hilft die Plattform AnyIdea Unternehmen dabei Ideen zu finden?
WeinbergerEs ist gar nicht so einfach zu guten Ideen zu kommen – und vor allem die erfolgsversprechenden zu identifizieren. Ein wichtiger Punkt ist es, Ideen sinnvoll zu evaluieren, weil man sich ansonsten schnell in falschen Ansätzen verliert. Aus diesem Grund haben wir mit unserem Tool den Prozess der Ideengenerierung digitalisiert. Unser Ansatz ist: so einfach und effizient wie möglich. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter, der sehr viel bei Kunden ist, kann vor Ort einfach ein kurzes Video à la Instagram aufnehmen und der zuständige Produktmanager bekommt den Inhalt innerhalb von ein paar Sekunden textlich in seiner Ideen-Kampagne aufbereitet – völlig automatisiert. Diese Ideen können mit unserem Service dann sehr einfach evaluiert werden.
Gefahr „Ideenfriedhof“ – viele Ideen und wenig Output: Wie entstehen in Ihrem Tool konkrete Umsetzungsstrategien?
WeinbergerDurch die genaue Strukturierung der Ideen, deren aktuellen Status und weitere Filter- und Suchmöglichkeiten. Dazu kann man den einzelnen Kampagnen viele verschiedene Rollen zuteilen – vom Ideengeber bis zum Innovationsmanager. Sobald die Innovationsmanager die Idee anhand von Innovationskraft, Umsetzungsaufwand und Kundennutzen eingeschätzt haben, kristallisiert sich sehr schnell heraus, welche Ideen erfolgsversprechend sind und weiterverfolgt werden sollten. AnyIdea unterstützt diesen Prozess mittels Visualisierung und Kommunikation. Sobald eine neue Idee hereinkommt, kann diese sofort von den zuständigen Personen evaluiert werden. Der Ideengeber erhält dann umgehend eine automatische Rückmeldung. Das heißt, man hat eine automatisierte Feedbackschleife und der Ideengeber weiß laufend, wie es um seinen Input steht. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, firmenexterne Personen wie Experten, Partner oder Kunden in den Prozess einzubinden.
Wie kann man sich als Unternehmer auf der Plattform davor schützen, dass diese Ideen nicht von firmenexternen Personen aufgegriffen werden?
WeinbergerDafür haben wir zwei Modi. Zum einen gibt es private Kampagnen, wo wirklich nur diejenigen Personen Zugriff haben, die auch tatsächlich eingeladen wurden. Somit hat es jedes Unternehmen selbst in der Hand, wer Ideen einbringen und einsehen kann. Zum anderen gibt es öffentliche Kampagnen, die für alle registrierten AnyIdea-User sichtbar sind, um möglichst viele Inputs zu generieren. Um Barrieren beim Vorbringen von Ideen abzubauen, haben wir außerdem für alle Nutzer die Möglichkeit integriert, ihren Input auch anonym zu senden.
Aktuell bieten Sie das Tool bis 30.04. zur kostenlosen Nutzung an. Was passiert mit den Ideen, wen man AnyIdea darüber hinaus nicht mehr verwenden will?
WEINBERGER_ Wir beschränken dann nur die Möglichkeit neue Ideen einzubringen, der Zugriff auf die erstellten Kampagnen bleibt natürlich auch darüber hinaus erhalten. Mit dieser Aktion geht es uns wirklich darum, Unternehmen dabei zu unterstützen, Lösungsansätze für die Probleme zu finden, die durch die aktuelle Corona-Situation entstanden sind. Sollte sich die Lage bis zum 30. April nicht gebessert haben, sind wir auch bereit die Aktion auszuweiten.