Flughafen Linz: Schneller und günstiger in den Urlaub
Seit Mai 2018 ist Norbert Draskovits als neuer Direktor des Blue Danube Flughafens Linz im Amt. Seine Mission: Nach einer jahrelangen Talfahrt bei den Passagierzahlen soll Draskovits nun die Trendwende schaffen und den Regionalflughafen mit attraktiven Verbindungen besser an das internationale Netz anschließen. Als erster Teilerfolg gilt ein zusätzlicher Nachmittagsflug nach Düsseldorf, der bereits im September seinen Betrieb aufgenommen hat. Nun kann der Direktor einen weiteren Erfolg vermelden: „Es freut mich, dass es gelungen ist, ab nächstem Jahr von Mitte Mai bis Anfang Oktober eine Maschine fix in Linz zu stationieren.“
Konkret handelt es sich um eine Maschine der Bulgarian Air Charter, die im Namen von Tui, Thomas Cook, Rewe und FTI ähnliche Reiseziele wie im vergangenen Sommer anfliegt – allerdings mit 20 Prozent mehr Sitzplätzen (95.000 statt 80.000) und zwei wesentlichen Vorteilen für die Kunden: Verbesserte Flugzeiten und günstigere Preise. „Wenn eine Maschine hier stationiert ist, dann fliegt sie die erste Rotation von Linz zum Beispiel nach Iraklio, das heißt, der Kunde ist um 8 Uhr vor Ort, ist dann um 10 schon am Strand und hat schon den ersten Tag Urlaub verbracht. Und am letzten Tag des Urlaubs fliegt er erst am Abend wieder retour. Er kann also zu sehr attraktiven Zeiten fliegen, und die Kosten werden sinken“, sagt Draskovits.
Einfach war die Organisation nicht, musste man doch vier konkurrierende Reiseunternehmen zusammenbringen, damit ein Plan entsteht, der für alle passt. „Das ist ein Riesenschritt in die richtige Richtung.“
Umbau Passagierterminal und sechster Frachtterminal
Auch mit anderen Initiativen soll der Flughafen Linz bei den Passagieren wieder Boden gut machen: Neben der Renovierung der Fassade, die bereits diesen Winter umgesetzt wird, soll im Winter 2019/20 der Passagierterminal neu gestaltet werden. „Es geht darum, die Wege zu verkürzen und den Komfort und die Qualität zu erhöhen. Also mit geringem Zeitaufwand, einfach, schnell sowie komfortabel von seinem Wohnort zum Flugzeug und wieder retour zu kommen.“ Die Planung soll in den nächsten vier bis fünf Monaten abgeschlossen sein.
Zudem will Draskovits auch den erfolgreichen Frachtbereich erweitern. „Wir haben derzeit fünf Frachtterminals, und da steht der sechste natürlich schon ante portas. Er ist noch nicht genehmigt, aber bei uns in den Köpfen ist der sechste Frachtterminal schon fix eingezeichnet.“
Bei der Fracht konnte im Jahr 2017 ein Rekord von knapp 55.000 Tonnen verzeichnet werden. Bei den Passagierzahlen wurde hingegen mit etwas über 400.000 Fluggästen – eine Halbierung in zehn Jahren – ein historischer Tiefstand erlangt. Die Talsohle dürfte aber erreicht sein: In den ersten drei Quartalen 2018 stiegen die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr um 21,3 Prozent auf 382.317 Personen.
Das vollständige Interview mit Norbert Draskovits lesen Sie in der DIE MACHER-Winterausgabe ab 5. Dezember im Handel.
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