„Es ist eine Notwendigkeit“
16 Höhere Technische Lehranstalten mit rund 11.700 Schülern in 500 Klassen: Oberösterreich ist das HTL-Bundesland schlechthin, liegt im Bundesländervergleich an der Spitze des Rankings. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Vernetzung mit Partnerbetrieben aus Industrie und Wirtschaft gelegt. „Verbindung zur betrieblichen Realität“ nennt sich das im Fachjargon. Was etwas hochgestochen klingt, ist aber tatsächlich enorm wichtig, wie Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl betont: „Die Digitalisierung eröffnet enorme Potentiale, die es zu nutzen gilt. Voraussetzung dafür sind allerdings entsprechend ausgebildete Fachkräfte. Mit ‚HTL Oberösterreich goes Industrie 4.0′ werden die Schüler praxisnah dafür ausgebildet.“
Diplomarbeiten 4.0
Bereits jetzt liefern die HTLs rund die Hälfte der Fachkräfte für Oberösterreich. Bis 2020 werde sich ein zusätzlicher Bedarf von 11.000 zusätzlichen MINT-Fachkräften ergeben. „Unsere HTLs sind daher ein unverzichtbarer Baustein für unsere Fachkräfte-Strategie und für die Konkurrenzfrage des Wirtschaftsstandortes“, führt Strugl weiter aus. Dies bekräftigt auch HTL-Landesschulinspektor Wilfried Nagl: „Die HTLs sind Schulen in Bewegung, das bedeutet eine vermehrte Bewusstseinsschaffung für eine kontinuierliche Vernetzung von Schule und Betrieben, um einen Beitrag für die Bekämpfung des Fachkräftemangels zu leisten.“ Ein Exempel dafür sind die rund 700 von Oberösterreichs HTL-Schülern vorgelegten Diplomarbeiten, von denen rund 80 Prozent in Kooperation mit Unternehmen entstanden. Viele sind bereits eng an die „Leitinitiative Digitalisierung“ angelegt, wie zum Beispiel die von Schülern der HTL Paul-Hahn-Straße entwickelte automatisierte Befliegung von Flugplatzrollbahnen mittels einer Drohne oder einem Applikation Training Center, bei dem mit modernster Industrietechnik verschiedene Messverfahren verglichen werden können.