Das Tor zur Internationalität
Die Wirtschaftsagentur TMG des Landes Oberösterreich gibt es seit über 20 Jahren. Sie berät Unternehmen in ihrer Entwicklung am Standort Oberösterreich. Jetzt wurde sie umstrukturiert, die Tochtergesellschaften eingegliedert. Die ehemalige Technologie- und Marketinggesellschaft hat einen neuen Namen, nämlich Business Upper Austria, veränderte Strukturen und ein neues Aussehen – und das alles, um auch international wahrgenommen zu werden.
Ein Softwarehersteller aus Deutschland will sich in Oberösterreich niederlassen – gut für den Standort. Sofort ist man bereit, dem Neuankömmling beratend zur Seite zu stehen. Eine Anlaufstelle ist der IT-Cluster, die Kooperationsplattform für Informationstechnologie und Software in Oberösterreich. Auch CATT Innovation Management berät, etwa was Forschungs-Förderprogramme der Europäischen Union betrifft. Sie sind – ebenso wie der OÖ Wirtschaftspark – Tochtergesellschaften der Technologie- und Marketinggesellschaft. Ihre Aufgabe ist es, im Auftrag des Landes Oberösterreich Unternehmen dabei zu unterstützen, sich zu entwickeln, mit anderen zu kooperieren und Förderungen zu bekommen. Um die Wege zwischen den Unternehmen so kurz und einfach wie möglich zu halten, wurden die drei Töchter jetzt in die TMG eingegliedert und zu einem Unternehmen verschmolzen – der Business Upper Austria.
International sichtbar sein
Die Fusion passierte bereits im Oktober vergangenen Jahres rückwirkend mit 1. Jänner 2014. Den neuen Namen präsentierte man Ende Jänner – allen voran Michael Strugl. Er hat als Wirtschaftslandesrat die Neuausrichtung der Technologie- und Marketinggesellschaft initiiert. „Wir wollen international sichtbarer sein und müssen uns den globalen Veränderungen anpassen“, antwortet Strugl auf die Frage: Warum jetzt? Seit Anfang des Jahres sind die Änderungen hin zur Business Upper Austria weitgehend abgeschlossen. Auf den ersten Blick erkennbar ist das am neuen Namen. „Beim Namen TMG fehlte jeder Bezug zu Oberösterreich. Wir wollen aber Oberösterreich verkaufen“, erklärt der Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich Axel Greiner. Der Name Business Upper Austria passe dafür viel besser. Die Industriellenvereinigung ist mit fünf Prozent an der Wirtschaftsagentur beteiligt. Jeweils fünfzehn Prozent halten die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer. Der größte Teil liegt mit 65 Prozent aber beim Land Oberösterreich. Das neue Corporate Design samt Logo und petrolfarbener Gestaltung stammt von der Linzer Agentur Reichl & Partner.
Rund 18 Monate hat die Umstrukturierung gedauert. Für die Mitarbeiter bedeutet die Verschmelzung der Unternehmen, dass unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinandertreffen und zusammenwachsen müssen. „Das ist manchmal eine Herausforderung. Inhaltlich ist es aber spannend, weil wir unseren Kunden glaubwürdig eine enorme Service-Breite anbieten können, gleichzeitig aber auch viel Expertenwissen, das in die Tiefe geht“, erklärt Geschäftsführer Bruno Lindorfer. Er leitet gemeinsam mit Werner Pamminger die Agentur. 106,8 vollzeitäquivalente Mitarbeiter arbeiten für die Business Upper Austria. Das sind zehn weniger als vor der Umstrukturierung. „Wir wollen mit weniger Mitarbeitern und einer schlankeren Organisation mehr Aufgaben erfüllen können“, erklärt Strugl, „das Ziel war es aber nicht, einzusparen. Vielmehr geht es darum, mit denselben Ressourcen mehr herauszuholen“, so Strugl. Dennoch habe man dieses Jahr 400.000 Euro weniger budgetieren können als 2014. Die Agentur verfügt 2015 somit über ein Budget von 13,26 Millionen Euro.
Beratung von morgen
Gegründet wurde die TMG 1991. Seither habe sie für Oberösterreich viel geleistet – fast 1.000 Betriebsansiedelungen und ein Investitionsvolumen von 5,2 Milliarden Euro, erklärt Michael Strugl. Durch die Verschmelzung der Töchter ist sie zu einer Full-Service-Agentur geworden. „Der größte Vorteil ist, dass wir unseren Kunden Know-how aus einer Hand anbieten können. Wir sind die Ansprechstelle von der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells über F&E-Entwicklungen, Kooperationen bis hin zur Standortsuche“, sagt Geschäftsführer Werner Pamminger. Mit Blick auf neue Geschäftsmodelle und Entwicklungen, wie dem Internet der Dinge und der Intelligenten Fabrik („Industrie 4.0“), brauche es neue Beratungsmodelle, meint Strugl. Wichtigstes Thema sei die Vernetzung: „Wir müssen auch in der Beratung die gesamte Wertschöpfungskette abdecken können. Durch die Kompetenz bei der Förderberatung wird die Anbindung oberösterreichischer Projekte an nationale und europäische Förderprogramme erleichtert“, erklärt Strugl. „Die oberösterreichischen Unternehmen als Hauptkunden haben mit der Business Upper Austria einen Ansprechpartner, der sich im Hintergrund um die Koordination kümmert und auf ein großes Netzwerk an Spezialisten zurückgreifen kann.“
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