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                                    98Sie tr%u00e4umt von einem offenen Kunst- und Kulturhaus f%u00fcr Menschen mit und ohne Behinderungen. Er verbringt seine begrenzte Freizeit damit, Kunstwerke zu malen. Wenn das kein Match ist. Auch wenn die gemeinsame Sache, die sie machen, auf den ersten Blick nichts mit Kunst zu tun hat. Die Rede ist von Daniela Palk, Vorst%u00e4ndin des Diakoniewerks, und Wolfgang Modera, Giwog-Vorstandsvorsitzender. Und ihrem neuen gemeinsamen Wohnprojekt %u201eWaldemar%u201c. Warum Waldemar kein gew%u00f6hnliches Wohnprojekt ist und warum es vielleicht doch mehr mit Kunst zu tun hat, als man denken w%u00fcrde %u2013 dar%u00fcber sprechen wir mit den beiden.Es beginnt mit einer Frage, die fr%u00fcher kaum jemand gestellt hat: Was passiert, wenn wir nicht nur %u00e4lter, sondern richtig alt werden %u2013 und trotzdem selbstbestimmt leben wollen? Daniela Palk kennt die Antworten der Vergangenheit: Betreutes Wohnen als Mietmodell %u2013 gut gedacht, aber nicht f%u00fcr alle passend. Denn: %u201eViele Menschen besitzen Eigentum, sei es eine Wohnung oder ein Haus, und m%u00f6chten das im Alter nicht aufgeben%u201c, sagt sie. F%u00fcr diese Menschen fehlte bisher eine L%u00f6sung.Genau hier nimmt die gemeinsame Geschichte Fahrt auf. Die Idee f%u00fcr Waldemar entsteht 2021 und umfasst ein zweiteiliges Wohnkonzept: %u201eEinerseits Eigentumswohnungen f%u00fcr %u00e4ltere Menschen, andererseits eine betreute Wohngemeinschaft f%u00fcr %u00e4ltere Menschen mit Pffl egebedarf%u201c, erkl%u00e4rt Daniela Palk die damals geborene Idee. So k%u00f6nnten Bewohnerinnen und Bewohner %u2013 wenn notwendig %u2013 innerhalb des Geb%u00e4udes umziehen, ohne den Wohnort erneut wechseln zu m%u00fcssen. Oder aber auch von au%u00dfen in die betreute WG einziehen.Die wahre Innovation der Idee (f%u00fcr die eigens eine Vertragsform entwickelt werden musste): die M%u00f6glichkeit, den Wert des Eigentums einzubringen, und gleichzeitig eine betreute Wohnform zu haben und den Zweck auch f%u00fcr die Zukunft abzusichern. Wie? %u201eDurch eine speziell entwickelte Widmung auf der Liegenschaft, die gew%u00e4hrleistet, dass auch zuk%u00fcnftige Bewohnerinnen und Bewohner ein soziales Angebot in Anspruch nehmen k%u00f6nnen. Nur so kann das Konzept %u00fcber die Zeit weitergef%u00fchrt und den Menschen langfristig eine ffl exible Begleitung zugesichert werden%u201c, erkl%u00e4rt Palk. Die Idee war also da, jetzt fehlte nur noch ein Partner f%u00fcr die Umsetzung %u2013 jemand, der nicht nur H%u00e4user bauen kann, sondern auch den Sinn dahinter versteht und das Projekt in ein passendes Umfeld setzt.%u0009 Text%u0009 Zofi%u0009a%u0009Wegrzecka Foto Sabine KneidingerEin Ort, an dem man gerne alt wirdWir wollen generationen%u00fcbergreifende Begegnungen in der Nachbarschaft f%u00f6rdern.Daniela PalkVorst%u00e4ndin, DiakoniewerkWir k%u00f6nnen nicht die gesamte Altenpflege revolutionieren. Aber wir k%u00f6nnen ein Angebot schaffen.Wolfgang ModeraVorstandsvorsitzender, Giwog
                                
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