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                                    25Wir sind hier heute an einem Ort, wo viel gelernt wird. Wann haben Sie zuletzt etwas %u2013%u00a0zum Beispiel %u00fcber KI %u2013%u00a0gelernt, das Sie %u00fcberrascht hat?Thomas Stelzer: Eine wirklich positive %u00dcberraschung ist, dass wir mit der JKU in Sachen Forschung international bekannt sind. Kontakte und Kooperationen laufen %u2013 das ist ja auch das Wesen von gelingender Forschung: dass man %u00fcber die Grenzen hinaus wirkt. Die KI selber %u00fcberrascht st%u00e4ndig, was sie alles kann und wo sie %u00fcberall zum Einsatz kommen kann.Ober%u00f6sterreich will KI-Hochburg werden. Was passiert daf%u00fcr im Hintergrund, was die Bev%u00f6lkerung vielleicht nicht mitbekommt?Thomas Stelzer: Wir haben ja schon vor Jahren begonnen, die Uni hier als Land zu unterst%u00fctzen, damit sie KI-Forschung aufbauen kann; dass sie zum Beispiel Professor Sepp Hochreiter halten kann, anstatt dass er abgeworben wird, weil er ein Star ist. Das lohnt sich jetzt nach Jahren, weil wir mehr als 2.000 Studierende nur f%u00fcr K%u00fcnstliche Intelligenz haben, weil wir das AI-Lab hier haben, weil wir schon erfolgreiche Ausgr%u00fcndungen haben. Der n%u00e4chste Schritt muss sein, dass KI noch besser und noch mehr in die Unternehmen hineinkommt.Andere Bundesl%u00e4nder investieren ebenfalls in KI. Was macht Ober%u00f6sterreichs Strategie speziell?Thomas Stelzer: Der Vorsprung gelingt erstens dadurch, dass wir sehr fr%u00fchzeitig und sehr nachhaltig begonnen haben. Unser zweiter Vorteil ist die N%u00e4he der Anwendungsfelder %u2013 die Industrie, die produzierenden Bereiche, auch die Medizin. Dass KI und unternehmerische Entwicklung Hand in Hand gehen k%u00f6nnen, ohne komplizierte Abl%u00e4ufe, das ist relativ einzigartig.Was macht Ober%u00f6sterreich, um internationale Spitzenkr%u00e4fte zu gewinnen und zu halten?Thomas Stelzer: Das %u001aema Halten ist ganz wichtig. Wir haben hier einige wirklich f%u00fchrende K%u00f6pfe im Bereich der KI %u2013 die ziehen internationales Publikum an. Wir haben auch den Riesenvorteil, dass ganz viele unserer Unternehmen international ausgelegt sind. Wenn dann internationale Leute kommen, brauchen sie auch ein passendes Umfeld %u2013 etwa ein internationales Schulangebot, das wir in Linz schon haben. Und was man ganz vorne hinstellen muss, ist die Lebensqualit%u00e4t. Wir sind zwar hochindustrialisiert, aber gleichzeitig ein in die Natur eingebettetes Land, Gedankensprung ...Mein Lieblingsfach in der Schule_LateinAus diesem Fehler habe ich gelernt_unvorbereitet zu einem wichtigen Termin gehenAm meisten lerne ich von_den vielen Leuten, denen ich begegne, wenn ich ihnen unvoreingenommen zuh%u00f6re.Das w%u00fcrde ich gern meinem 18-j%u00e4hrigen Ich raten_Bleib mutig, offen, interessiert %u2013 und schau dir die Welt an.Das habe ich an der Uni gelernt und kann ich heute noch gut gebrauchen_Konzentriert zuzuh%u00f6ren. Den Dingen auf den Grund zu gehen und nicht alles gleich aufs erste Hinschauen zu glauben. Und mich genau zu erkundigen, wer die Pr%u00fcfungen macht.W%u00e4re ich heute Student, w%u00fcrde ich gern hier ein Auslandssemester machen_Singapur w%u00fcrde mich zurzeit reizen. ein breites Kulturland. Das gibt es nicht so oft, auch nicht in Europa. Das m%u00fcssen wir selbstbewusster vermarkten.Aber spielt bei der Standortwahl nicht auch das Gehalt eine entscheidende Rolle?Thomas Stelzer: Nat%u00fcrlich spielt Geld f%u00fcr alle eine Rolle, das ist keine Frage. Ich stelle aber schon immer wieder fest, gerade in den %u001aemenfeldern, von denen wir reden: Die Leute sind noch faszinierter davon, mit welchen Personen sie da arbeiten und welche Chance sie haben, dass sie mit dem, was sie tun, international auffiallen. Woran werden Sie in zehn Jahren messen, ob Ober%u00f6sterreich die digitale Transformation erfolgreich gemeistert hat?Thomas Stelzer: Daran, ob wir uns wieder im vorderen Bereich der europ%u00e4ischen Regionen beffnden %u2013 an Wirtschaftskraft, Wohlstand und Arbeitsplatzsicherheit gemessen. Das wird sich dadurch entscheiden, ob man die neuen Technologien einsetzen kann und sich somit auch als europ%u00e4ischer Standort verglichen mit Asien oder Amerika als Produktionsstandort behaupten kann. Wenn wir da bei den Spitzen mitspielen, dann ist uns viel gelungen._Wir m%u00fcssen uns selbstbewusster vermarkten.Thomas StelzerO%u00f6 Landeshauptmann
                                
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