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132Warum das Sendlhofer%u2019s in keine Schublade passtEs gibt Hotels f%u00fcr Familien. Hotels f%u00fcr Gesch%u00e4ftsreisende. Hotels f%u00fcr Wellnesssuchende. Hotels f%u00fcr Abenteurer. Und dann gibt es das Sendlhofer%u2019s in Bad Hofgastein. Ein Haus, das Grenzen wie diese ganz gerne ignoriert. Eine Geschichte %u00fcber Mut, Wandel und die Frage, was ein Hotel heute sein kann. Text Susanna WinkelhoferFoto Isabel Pyc, Sendlhofer'sLUKE'S Wohnzimmer. In einer der gem%u00fctlichen Sitznischen sitzt ein Mann mit aufgeklapptem Laptop, sein Blick schweift immer wieder in den Garten. Die Steckdose gleich neben ihm; da hat wohl jemand mitgedacht. Ein paar Tische weiter kostet sich eine Familie gerade durch die Karte. Jeder probiert von allem ein bisschen. Food-Sharing sozusagen. %u201eSind das echt Nieren?%u201c, fragt der Kleine mit gro%u00dfen Augen. Er w%u00fcrde sich sonst nie trauen, die zu probieren. Aber so, als kleine Kostprobe, warum nicht? Drau%u00dfen auf der Terrasse plant die Sportlerin ihre morgige Tour. Drei verschiedene Urlaubstypen, drei unterschiedliche Bed%u00fcrfnisse. Und doch sind sie alle am richtigen Ort. Im Sendlhofer%u2019s, mitten in Bad Hofgastein. Einem Hotel, das sich weigert, in Schubladen zu passen.Klassische Halbpension? Schnee von gestern!%u201eWir haben uns ziemlich bewusst gegen Schubladen entschieden%u201c, sagt Eva Goldmann. Sie f%u00fchrt das Hotel gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Lukas Sendlhofer und dessen Schwester Martina. %u201eWir m%u00f6chten eigentlich gern f%u00fcr jeden greifbar sein.%u201c Das Sendlhofer%u2019s ist weder reines Wellness- noch klassisches Familienhotel. Es ist %u2013 wie Eva es ausdr%u00fcckt %u2013 %u201eeher eine Kommode%u201c als eine einzelne Schublade.Diese bewusste Kategorieverweigerung hat ihren Grund. W%u00e4hrend der Coronapandemie entschied sich die dritte Generation, das traditionsreiche Haus radikal zu ver%u00e4ndern. Weg von der klassischen Halb-

