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                                    14421 bis 66 Tage braucht unser Gehirn, um neue Routinenzu etablieren. Warum wir am besten jetzt gleich damit beginnen sollten, aus unserem Hamsterrad auszusteigen, im Hier und Jetzt anzukommen und uns selbst und unsere Gedanken zu beobachten? Das wei%u00df Natalie Derkits, Diplomierte Mental- und Resilienztrainerin sowie Kinesiologin.Text Melanie KashoferFoto Anna WandallerErLEBENstatt %u00fcberlebenSchlie%u00dfe deine Augen. Atme kr%u00e4ftig ein und z%u00e4hle in Gedanken: eins, zwei drei, vier. Ein kurzes Innehalten, dann f%u00fcr elf Sekunden ausatmen. Bei jedem Einatmen nimmst du Entspannung, positive Energie und frische Luft in dich auf. Bei jedem Ausatmen gibst du allen Stress, Druck, alle Anspannung und negativen Gedanken ab. Die 4-11-Atmung ist nur ein Beispiel f%u00fcr eine %u00dcbung aus dem Mentaltraining, wie sie Natalie Derkits bei Kindern in k%u00fcrzerer Form und auch bei Erwachsenen anwendet. Sie wei%u00df aus Erfahrung: Die eigene Erholungskompetenz kann man schulen, egal in welchem Alter. %u201eIch muss mir bewusst Pausen nehmen, auf meinen K%u00f6rper h%u00f6ren und ich darf geduldig sein.%u201c Die ausgebildete Mentaltrainerin und Kinesiologin legt den Fokus ihrer Arbeit auf das Ganzheitliche, K%u00f6rper, Geist und Herz sollen im Einklang sein.Wie denke ich %u00fcber mich?Sie beginnt mit ihren Klientinnen und Klienten schon im Kindesalter die Selbstliebe zu schulen und eigene Glaubenss%u00e4tze %u2013 wie %u201eEigenlob stinkt%u201c oder %u201eIch bin nicht gut genug%u201c %u2013 zu hinterfragen und aufzul%u00f6sen. Mentaltraining tr%u00e4gt dazu bei, die eigenen Ressourcen bewusst zu st%u00e4rken. Wer schon als Kind die F%u00e4higkeiten zur Selbstreflexion und der Achtsamkeit schult, der wird sich auch in der Arbeitswelt sp%u00e4ter leichter tun. %u201eDas Sch%u00f6ne bei Kindern ist, sie m%u00fcssen sich noch nichts abtrainieren. Erwachsene hingegen m%u00fcssen oft schauen, was schon alles in ihren Rucksack gepackt worden ist, und diesen entleeren, bevor sie ihn mit guten Dingen bef%u00fcllen k%u00f6nnen.%u201c Doch Mentaltraining f%u00fcr Kinder und Erwachsene unterscheidet sich nicht so sehr, wie man vermuten w%u00fcrde. Die %u00dcbungen f%u00fcr Kinder sind nat%u00fcrlich spielerischer, kreativer und k%u00fcrzer. Die Erwachsenen wollen die fieorie dahinter verstehen, aber es erweist sich als sehr effiektiv, wenn man mit F%u00fchrungskr%u00e4ften (fast) dieselben beziehungsweise %u00e4hnliche %u00dcbungen macht wie mit Kindern. %u201eDenn wir alle haben das innere Kind noch in uns, es schl%u00e4ft bei vielen nur oft tief und fest.%u201c Wichtig ist ihr, das Verst%u00e4ndnis aufzubauen, dass Mentaltraining nicht bedeutet, rund um die Uhr positiv zu denken, sondern vor allem, die eigenen Gedankenmuster zu beobachten und (wieder) zu lernen alle Gef%u00fchle zuzulassen.Natalies Vision ist, Mentaltraining schon im Kindergarten- und Schulalltag zu etablieren und auch im Unternehmenskontext regelm%u00e4%u00dfig zu festigen. Sie hat bereits ein Buch zur Mentalgesundheit geschrieben und vor Kurzem ein A%u001armations-Memory herausgebracht, das dabei helfen soll, etablierte negative Glaubenss%u00e4tze aufzul%u00f6sen und zur Pers%u00f6nlichkeitsst%u00e4rkung bei Klein und Gro%u00df beitr%u00e4gt. Denn: %u201eWir sollten uns selbst immer wieder reflektieren. Wir sind kein Baum, der einmal w%u00e4chst und dann f%u00fcr immer so dasteht, sondern wir entwickeln uns st%u00e4ndig weiter.%u201c Und so brauchen wir im Alltag Tools und Werkzeuge und manchmal auch eine Expertin oder einen Experten, der uns an die Hand nimmt und uns hilft, uns selbst aus der Vogelperspektive zu betrachten._#Gedankensprungmit Natalie DerkitsMentale Gesundheit bedeutet f%u00fcr mich_Leichtigkeit, Energie und Lebensfreude und dass es leicht sein darf, obwohl es nicht immer einfach ist.So k%u00f6nnen wir die eigene Resilienz st%u00e4rken_mit Mentaltechniken, Tools und %u00dcbungen, um sich selbst bewusst zu werden, und vor allem mit Achtsamkeit, der eigenen Gedankenkraft und mit Selbstliebe.Mentaltraining macht dann Sinn, wenn_ich ein Leben in Leichtigkeit und F%u00fclle f%u00fchren will, wenn ich meine Tr%u00e4ume leben will und wenn ich langfristig und nachhaltig gesund bleiben m%u00f6chte. Ich mag mitgeben, es macht immer Sinn!Unsere Kinder brauchen f%u00fcr die Zukunft_mentale St%u00e4rke sowie Rahmenbedingungen, in denen sie die eigenen F%u00e4higkeiten leben k%u00f6nnen und nicht nur auf Schw%u00e4chen geschaut wird. Sie brauchen aber auch klare Grenzen sowie die Unterst%u00fctzung von den Erwachsenen in ihrem Umfeld, um Resilienz und Klarheit in ihrem Leben entwickeln zu k%u00f6nnen.Wir sind nicht auf dieser Welt, um ungl%u00fccklich und gestresst zu sein.Natalie DerkitsGr%u00fcnderin, Alltagsanker
                                
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