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140Nachhaltigkeit etablieren. Als etwa die Hyalurons%u00e4ureffl ller gekommen sind, war das zun%u00e4chst mal super. Damit kann man Volumen im Gesicht applizieren. Doch wenn man dann mit einem Trend %u00fcbertreibt, weil man wissen m%u00f6chte, was alles m%u00f6glich ist, dann wird auch schnell mal zu viel davon angewendet %u2013%u00a0an den Wangen oder an den Lippen zum Beispiel. Und was ist nun vom Hyaluronfi llerTrend %u00fcbrig geblieben?Markus Wiplinger: Es wird nicht mehr jede Falte mit Volumen aufgedehnt. Man kann sich das wie bei einem Luftballon vorstellen, bei dem ein bisschen Luft ausgegangen ist. Wenn ich ihn wieder zur Ursprungsform aufblase, hat er ein sch%u00f6nes %u00c4u%u00dferes. Aber wenn ich ihn %u00fcberm%u00e4%u00dfig aufblase, entsteht eine unnat%u00fcrlich pralle Form. Wenn man eine Methode %u00fcbertrieben anwendet, dann wird das Ergebnis auf lange Sicht schlechter als vorher. Angenommen, eine Frau Mitte 40 kommt zu dir in die Ordination und w%u00fcnscht sich, die Zeit ein bisschen zur%u00fcckzudrehen. Wie l%u00e4uft der erste Beratungstermin ab?Markus Wiplinger: Zuerst gebe ich in der Regel einen kurzen %u00dcberblick %u00fcber das ganze Spektrum an M%u00f6glichkeiten und erkl%u00e4re, welche f%u00fcr die Patientin sinnvoll sein k%u00f6nnten. Es kann sein, dass jemand mit 40 kommt und ein Problem mit Haut%u00fcberschuss im Gesicht hat. Dann kann auch mit 40 ein Facelift schon die richtige L%u00f6sung zur Entfernung von Falten und Haut%u00fcberschuss sein. Wenn das Problem aber nicht im Haut%u00fcberschuss liegt, sondern vielleicht in einer d%u00fcnnen Haut oder in einem asymmetrischen oder unharmonischen Gesicht, weil gewisse Merkmale stark %u00fcber- oder unterrepr%u00e4sentiert sind, dann ist es mit sanften Methoden meist leichter, ein sch%u00f6nes Ergebnis zu erzielen. Was, wenn die Patientin oder der Patient nach der Behandlung feststellt: %u201eDas gef%u00e4llt mir nicht%u201c?Markus Wiplinger: In der Regel kommt das selten vor. Jedenfalls w%u00e4re es in so einem Fall wichtig, ein offi enes Ohr f%u00fcr den Patienten zu haben und gemeinsam zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.Welcher Risiken muss man sich bewusst sein?Markus Wiplinger: Bei Plastisch Chirurgischen Eingriffi en, die eine Narkose erfordern, muss man nat%u00fcrlich abkl%u00e4ren, ob der Patient f%u00fcr eine Narkose tauglich ist. Und wenn es diesbez%u00fcglich f%u00fcr einen kosmetischen Eingriffi irgendwelche Zweifel gibt und die Gefahr besteht, dass ein allgemeiner gesundheitlicher Schaden entstehen k%u00f6nnte, weil etwa bestimmte Organe nicht so gut funktionieren, dann ist meine Meinung, dass man vor nicht zwingend erforderlichen Eingriffi en Abstand nehmen sollte. Die anderen Risiken gehen eher in die Richtung, ob man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Oder das Risiko, dass man ein, zwei Urlaubstage mehr braucht, weil man nicht sofort wieder einsatzf%u00e4hig ist. Und falls es nach einer Operation zu einer Entz%u00fcndung kommen sollte, braucht man Antibiotikum. All diese Risiken bespricht man im Vorhinein, sodass man f%u00fcr den Fall vorbereitet ist. Aber gibt es nicht auch die Gefahr, dass ein Gesichtsnerv besch%u00e4digt wird?Markus Wiplinger: Diese Gefahr ist grunds%u00e4tzlich gegeben. Es ist sehr wichtig einen erfahrenen Plastischen Chirurgen in der Gesichtschirurgie zu w%u00e4hlen. Deshalb habe ich mir in den Jahren gezielt viel Expertise in der Gesichtschirurgie angeeignet um unerw%u00fcnschte Komplikationen zu minimieren und das %u00e4sthetische Optimum zu erreichen.Wie hast du diese Expertise gesammelt?Markus Wiplinger: Ich hatte schon zu Beginn meiner fach%u00e4rztlichen Ausbildung gro%u00dfes Gl%u00fcck, als ich in einer Salzburger Privatklinik bei einem sehr renommierten Plastischen Chirurgen Assistenzarzt war. Er ist bekannt f%u00fcr Facelifting und ich durfte bei allen Eingriffi en assistieren. Und dann habe ich nat%u00fcrlich seit 2015 am sehr operativ ausgelegten Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern ein sehr breites Spektrum erlebt. In meiner jetzigen Funktion als Oberarzt leite ich die Plastische Nasenchirurgie. Wir operieren laufend Tumore im Gesicht, machen Rekonstruktionen im Gesicht, k%u00f6nnen auch Gesichtsnerven motorisch ersetzen. Das alles hilft nat%u00fcrlich auch beim Facelifting extrem. Erst wenn man all diese Eingriffi e sehr, sehr oft gemacht hat, werden sie zur Routine. Gilt das Sprichwort %u201e%u00dcbung macht den Meister%u201c auch bei Sch%u00f6nheitschirurgen?Markus Wiplinger: In jedem Fall! Die Sch%u00f6nheitschirurgie ist f%u00fcr mich ganz klar ein Handwerk. Und das muss man sehr, sehr gut lernen. Wenn man Eingriffi e h%u00e4uffl g macht, werden sie zur Routine. Und je komplexer der Eingriffi ist, desto h%u00f6her ist die Fallzahl, die man f%u00fcr Routine braucht. Insofern sind die Erfahrung und Fallzahl, gerade in der Plastischen Chirurgie, ganz, ganz wichtig. Letzte Frage, versprochen. Aber die muss sein: F%u00fchrst du an dir selbst Eingriff e durch? Markus Wiplinger: Manche Behandlungen kann ich tats%u00e4chlich an mir selbst durchf%u00fchren %u2013%u00a0Botox oder kleine Filler zum Beispiel. Nicht, weil ich meinen Kollegen nicht vertrauen w%u00fcrde, aber f%u00fcr diese minimalinvasiven Eingriffi e stelle ich mich einfach vor den Spiegel %u2013%u00a0da ist nur die Herausforderung, dass ich mich dann spiegelverkehrt bewegen muss._