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134Wie man eine APOTHEKEneu erfindetRezept herzeigen, Tabletten abholen und wieder rausgehen. So k%u00f6nnte ein Besuch in der Saint Charles Apothecary aussehen. Tut er aber meistens nicht. Wer eine der Filialen besucht, findet sich auf einer Entdeckungsreisezwischen Kr%u00e4utern und Kapseln wieder %u2013 und mit der Erkenntnis: Gesundheit ist mehr als Symptombek%u00e4mpfung. Text Susanna WinkelhoferFoto Robert Koenig MediaSie ist immer noch da. Ganz oben, %u00fcber den Apothekerregalen. Die Heilige Dreifaltigkeit. Nach ihr war die Apotheke in der Gumpendorferstra%u00dfe in Wien fr%u00fcher benannt (seit 1886), heute ist es der heilige Karl, der hier zuhause ist. Aber den sieht man nicht als Figur, pr%u00e4sent ist er dennoch. Oder besser gesagt %u201esie%u201c, die Marke Saint Charles Apothecary %u2013%u00a0nicht nur hier in Wien, auch in Salzburg, Linz, Berlin, Dornbirn, Antwerpen und M%u00fcnchen. Und ja, wer sich gerade daran erinnert, der Marke auch schon in diversen Spas, Premiumhotels oder Yogastudios begegnet zu sein, hat nat%u00fcrlich recht %u2013 sie ist tats%u00e4chlich allgegenw%u00e4rtig. Jedenfalls dort, wo das Konzept der ganzheitlichen Sichtweise dazupasst. Heute treffien wir uns in Wien, zwischen Naschmarkt und Mariahilfer Stra%u00dfe, im Stammhaus von Saint Charles. Da, wo alles begann. %u201eIch bin ein Apothekerkind und habe schon als kleiner Junge traditionelle Rezepturen mit meinem Vater hergestellt%u201c, erz%u00e4hlt Alexander Ehrmann. Er ist Apotheker in sechster Generation, 2006 %u00fcbernahm er die Apotheke %u201eZur Heiligen Dreifaltigkeit%u201c. Die Vision von damals verglichen mit jener von heute %u201ehat sich nat%u00fcrlich ziemlich ver%u00e4ndert%u201c, erz%u00e4hlt Alexander. %u201eAm Weg zur Vision wird dir relativ schnell bewusst, was deine St%u00e4rken sind und was du einfach nicht kannst. Und deshalb sitzen wir hier heute nebeneinander%u201c, sagt er und deutet mit seinem Kopf zu Richard K%u00f6nig %u2013 Co-Gr%u00fcnder und CEO der Saint Charles Apothecary. %u201eRichard kann Dinge, die ich nicht kann, und umgekehrt. Im Pharmaziestudium h%u00f6rst du nie etwas von Betriebswirtschaft oder dar%u00fcber, worum es bei Social Media geht. Und so k%u00f6nnen wir uns sehr gut erg%u00e4nzen.%u201cEs brenntWer sich unter einer Apotheke %u00fcbrigens so etwas wie eine halbstaatliche Medikamentenvergabestelle vorstellt, der wird hier verwundert sein. %u201eWir haben daraus schon etwas ganz anderes gemacht%u201c, erkl%u00e4rt Alexander. Und ja, das f%u00e4llt schon auf, bevor man %u00fcberhaupt die T%u00fcr %u00f6ffinet. Davor steht eine Tafel mit dem Spruch von David Mamet: %u201eAlways tell the truth: It%u2018s the easiest thing to remember.%u201c Das k%u00f6nnte schon der erste Hinweis darauf sein, dass Die Traditionelle Europ%u00e4ische Medizin ist eine %u00e4u%u00dferst wirkungsvolle Erg%u00e4nzung zur Schulmedizin.Alexander EhrmannGr%u00fcnder und Apotheker, Saint Charles