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                                    139Warum bist du Sch%u00f6nheitschirurg geworden?Markus Wiplinger: Das %u00c4sthetische, das Formgebende hat mich immer schon sehr interessiert. Vor allem auch im Gesicht %u2013%u00a0weil es recht komplex ist und man hier immer die Herausforderung meistern m%u00f6chte, dass es zu m%u00f6glichst kurzen Ausfallzeiten kommt. Mit welchen Ausfallzeiten muss man denn rechnen?Markus Wiplinger: Sowohl bei minimalinvasiven als auch bei ausgeweiteten chirurgischen Methoden kann es zu k%u00fcrzeren Ausfallzeiten kommen. Zun%u00e4chst defflniert man ein Ziel und dann entscheidet man, ob man sich in mehreren kleinen Schritten mit jeweils sehr kurzer Ausfallzeit von ein bis zwei Tagen an das Ziel herantastet oder ob es vielleicht besser ist, einen gro%u00dfen Eingriffi zu machen und damit einmalig eine etwas l%u00e4ngere Ausfallzeit zu haben.Wie definiert man dieses Ziel %u2013%u00a0kommt man da mit einem Bild und sagt: %u201eSo w%u00fcrde ich gern aussehen, solche Wangenknochen oder so eine Nase m%u00f6chte ich haben!%u201c?Markus Wiplinger: Ich mag das tats%u00e4chlich ganz gerne, wenn jemand mit einer konkreten Vorstellung, zum Beispiel mit Bildern, kommt. Das ist zwar ein kontrovers diskutiertes fiema in der Kollegenschaft, weil es nat%u00fcrlich schwierig ist, wenn die Patientin oder der Patient ganz ein anderer Typ ist als die Person auf dem Bild. Aber mit einem Bild kann man sehr klar und transparent erkl%u00e4ren, was davon m%u00f6glich ist und was man vielleicht nicht ver%u00e4ndern kann. Und ich mache auch gern Simulationen mit einer speziellen Software, vor allem bei der Nasenchirurgie. Das gibt beiden Seiten die Gewissheit, dass wir auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Oft l%u00e4sst sich dabei auch gut erkennen, wie die Proportionen am besten zusammenpassen.Was ist der h%u00e4ufigste Wunsch, den du in deiner Ordination h%u00f6rst?Markus Wiplinger: Der h%u00e4ufflgste Wunsch ist, frischer und erholter auszusehen. Mit welcher Methode gelingt das?Markus Wiplinger: Das ist sehr individuell. Wenn man hier mit kleinen Eingriffien wie Botox oder Fillern nicht mehr ans Ziel kommt, kann ein chirurgischer Eingriffi zielf%u00fchrend sein. H%u00e4ufflg liegt das Problem im Haut%u00fcberschuss %u2013 diesen mit Fillern oder muskelhemmenden Methoden im Gesicht zu behandeln, k%u00f6nnte sogar eine Verschlechterung bringen. Dann ist die L%u00f6sung, den Haut%u00fcberschuss zu entfernen, und nicht, die Haut aufzudehnen. Daher ist es immer wichtig, individuell zu entscheiden, welche Methode wann richtig eingesetzt wird. Mit %u201eHaut%u00fcberschuss entfernen%u201c meinst du ein Facelifting? Dabei bleiben aber Narben, oder?Markus Wiplinger: Beim Facelift wird %u00fcbersch%u00fcssige Haut chirurgisch entfernt. Die Schnittf%u00fchrung setzt man aber nat%u00fcrlich m%u00f6glichst so, dass die Narbe nicht sichtbar ist. Und es gibt auch Liftingmethoden, bei denen man %u00fcberhaupt keinen Schnitt sieht. Der Begriffi Facelift ist der bekannteste, aber es gibt auch Temporallifting %u2013%u00a0das hei%u00dft ein Schl%u00e4fen-, Stirn- oder Halslift. Das sind Mini-Facelifts, wo man ganz kurze Ausfallzeiten hat und mit einer Umverteilung des Volumens im Gesicht sehr viel erreichen kann. Und dann denken sich aber alle: %u201eDie hat was an sich machen lassen!%u201c %u2013 oder f%u00e4llt das gar nicht so sehr auf?Markus Wiplinger: Bei sehr vielen Patienten habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie danach einfach ein harmonischeres Erscheinungsbild haben %u2013%u00a0sie sehen erholter, frischer und von den Gesichtsproportionen her eben harmonischer aus. Nat%u00fcrlich wird man dann auch mal darauf angesprochen, aber das kann jeder selbst entscheiden, wie offien man dar%u00fcber im Umfeld spricht. Gestern hatte ich wieder einen Patienten, der nach einer Nasen-OP von einigen sehr positiv darauf angesprochen wurde und der selbst beim Blick in den Spiegel so gl%u00fccklich ist, dass er sich sofort daran gew%u00f6hnt hat und gar nicht mehr an sein fr%u00fcheres %u00c4u%u00dferes denken m%u00f6chte. Die meisten sagen, wenn sie dieses positive Gef%u00fchl schon vorher erahnt h%u00e4tten, h%u00e4tten sie sich schon fr%u00fcher f%u00fcr den Eingriffi entschieden. Ist es nach wie vor ein Tabuthema, zum Sch%u00f6nheitschirurgen zu gehen, oder wird immer offener dar%u00fcber gesprochen?Markus Wiplinger: Ja, auf jeden Fall %u2013%u00a0es wird immer offiener dar%u00fcber gesprochen, gerade im Freundeskreis. Und dann freut es mich nat%u00fcrlich sehr, wenn Patientinnen und Patienten aufgrund pers%u00f6nlicher Empfehlungen zu mir kommen. Zum Plastischen Chirurgen zu gehen, ist etwas sehr Pers%u00f6nliches, da ist es schon extrem wichtig, jemanden auszuw%u00e4hlen, dem man vertrauen kann. Ganz ehrlich: Was machst du, wenn jemand eine Ver%u00e4nderung w%u00fcnscht und du dir denkst: %u201eUm Gottes Willen, das w%u00fcrde ja f%u00fcrchterlich aussehen!%u201c? Markus Wiplinger: Meistens ist es so, dass wir uns recht detailliert damit auseinandersetzen, was wir erreichen wollen und mit welcher Technik klar gut passende Proportionen erreicht werden k%u00f6nnen. Wenn nun zum Beispiel jemand eine Lippenvergr%u00f6%u00dferung w%u00fcnscht, die nicht gut zu den Gesichtsproportionen passt, dann bremse ich auch mal gern. Wobei ich schon das Gef%u00fchl habe, dass sich jeder Patient seinen Behandler nach seinem Stil aussucht. Und ich merke, zu mir kommen zu 99 Prozent die Patienten, die genau das w%u00fcnschen, was ich gerne anbiete %u2013%u00a0die nat%u00fcrliche Sch%u00f6nheit; harmonisches, frisches Aussehen. Was hat sich in der Sch%u00f6nheitschirurgie in den letzten f%u00fcnf bis zehn Jahren gro%u00df ver%u00e4ndert?Markus Wiplinger: Die Vielfalt an Methoden, aus der man sch%u00f6pfen kann, ist enorm gewachsen. Und es kommen immer wieder neue Methoden dazu. Die muss man dann auch wieder bewerten und daraufhin pr%u00fcfen, wie sie sich in Sachen Sicherheit und 
                                
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