Page 145 - Herbstausgabe_2022_03
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Mengenrabatte und mehr trainiert worden. Darauf,
            dass unser Kühlschrank immer voll sein muss. Dass
            im Supermarkt selbst bis zum Abend alles voll be-                            „Im Biobereich
            stückt ist. Frage: Muss das so sein? Und: Darf nur
            das normgerechte Gemüse und Obst ins Regal?                                   gibt es so viel
            Könnten wir auch krumme Gurken essen? Tatsache                                  kreative
            ist, dass Karotten und andere Feldfrüchte, die nicht                      Weiterentwicklung
            die richtige Größe oder Form haben, gleich auf dem
            Feld verbleiben.                                                           mit der Natur, das
                                                                                         fasziniert mich.“
            Konnte sich dieses System                                                     Susanne Maier
            etablieren, weil vielen Menschen
            die Nähe zur Landwirtschaft und                                                Geschäftsführerin,
                                                                                              Bio Austria
            Lebensmittelproduktion fehlt?
            Susanne Maier: Ja, genau. Doch es wächst eine neue
            Generation heran, die wieder bewusster hinschaut,
            selbst Gemüse anbaut, sich in Gemeinschaftsgärten
            und  Netzwerken  organisiert.  Das  finde  ich  groß-
            artig.

            Apropos neue Generation. Es tut
            sich auch viel auf den Bioäckern.
            Susanne Maier: Ja, es wird viel im Kleinen auspro-
            biert,  Mini-Kiwis,  Melonen  und  Reis  etwa.  Die
            Süßkartoffel hingegen wird schon im großen Stil in   großen Ganzen. Im Biosystem hat jedes Tierchen
            Österreich angebaut. Und Soja hat sich längst als   seinen Platz, man achtet auf den Boden. Viele unse-
            wertvolle Eiweißquelle für Mensch und Tier etab-  rer Betriebe sehen bei sich die Verantwortung für
            liert. Die Biobetriebe probieren viel aus, sie stehen   die Welt, für die Zukunft und tatsächlich für alle
            oft auf mehreren Standbeinen. Und was ich be-  Lebewesen. Das steht so in keinem Wertekatalog.
            sonders schön finde, ist ihr Zugang zur Natur, zum   Das spürt man einfach._

















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