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Die Zukunftsfelder

                                       Nachhaltigkeit und

                                       Digitalisierung haben

                                       wir klar im Fokus.


                                    PHILIPP KEIL
                                    Dekan der Fakultät für Chemische Technologie
                                    und Wirtschaft, Campus Burghausen der TH Rosenheim


                           wieder einen Edelstein unter uns haben, in den   grenznahe zu Österreich an der Salzach behei-
                           wir gerne bereit sind, mehr zu investieren. Leute,   matet und liegt mitten am Standort der Che-
                           die den Ausbildungsweg vorzeitig abbrechen, ha-  mieindustrie, die seit gut einem Jahrhundert als
                           ben wir zum Glück ohnehin selten“, freut sich die   herausragender  Wirtschaftsfaktor  auftritt.  Im
                           Geschäftsführerin. „Wir achten darauf, was heute   sogenannten  ChemDelta  kann man auf  etwa
                           am Markt an Fachwissen und menschlicher Kom-  20.000 Arbeitsplätze direkt in der chemischen
                           petenz gefordert ist, um daraus die beste Beratung   Industrie verweisen. Dass es um die Spezialisie-
                           für morgen anbieten zu können.“            rung in diesem Sektor geht, liegt auf der Hand,
                                                                      weshalb  am  Campus  fortwährend  neue  Bache-
                           AKADEMISCHE FACHKRÄFTE                     lor- und Masterstudiengänge – dem Bedarf der
                                                                      Industrie folgend – geschaffen werden. „Die stark
                           Müssen Unternehmen die Ausbildung in die eige-  zunehmende  Automatisierung  und Digitalisie-
                           nen Hände nehmen, weil es an fachspezifischer   rung in der chemischen Industrie führt dazu, dass
                           Ausbildung mangelt? Hat der Ausbildungsmarkt   besonders Spezialist:innen in der Prozessautoma-
                           Defizite, die angegangen werden müssen?    tisierungstechnik fehlen.

                           „Es bräuchte im Technikbereich an den Univer-  Der  speziell entwickelte  Bachelorstudiengang
                           sitäten eine raschere Weiterentwicklung, zumin-  Chemtronik verbindet an der Schnittstelle zwi-
                           dest  kommt  nun  in  Linz eine  Technische  Uni   schen den Disziplinen fundierte Grundlagen der
                           hinzu. Da sind aber andere Länder schneller. Klar   Ingenieurwissenschaften und  Verfahrens- und
                           ist: Ohne Eigeninitiative geht nichts, man muss   Prozesstechnik mit digitaler Mess-, Steuer- und
                           bereits den Jüngsten MINT-Kompetenzen bei-  Regelungstechnik“, erläutert Philipp Keil, De-
                           bringen“, sagt Malata und verweist damit auf die   kan der Fakultät für Chemische  Technologie
                           Unterrichts- und Studienfächer sowie Berufe aus   und Wirtschaft am Campus Burghausen der TH
                           den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur-  Rosenheim. „Die Zukunftsfelder Nachhaltigkeit
                           wissenschaft und Technik.                  und Digitalisierung haben wir auch in den an-
                                                                      deren Studienangeboten klar im Fokus, um die
                           Die akademische Fachkräftelücke mit qualifizier-  in der Region dringend benötigten Fachkräfte
                           ten Absolvent:innen zu füllen, hat sich die Tech-  auszubilden“, ergänzt Keil. Die Studierenden
                           nische Hochschule Rosenheim auch an ihrem   kommen vorwiegend aus dem deutschsprachigen
                           Campus Burghausen vorgenommen. Dieser ist   Raum und ergreifen nach dem Bachelorabschluss
                                                                      oftmals in der Region eine Berufstätigkeit. Auf
                                                                      Internationalität in der Ausbildung will der Cam-
                                                                      pus ab dem Sommersemester 2023 mit einem
                                                                      englischsprachigen Bachelor-Ingenieurstudien-
          AustrianSkills 2022                                         gang setzen. „Dieses Angebot soll die positiven
                                                                      Wirkungen unseres dezentralen Hochschulstand-
          Staatsmeisterschaften der Berufe                            ortes auf die regionale Wirtschaft weiter verstär-
          Rund 200 Teilnehmer:innen nahmen Ende Jänner bei den        ken – genauso wie unsere Aktivitäten im Bereich
          AustrianSkills in Salzburg an der Qualifikation für die kommenden   Wasserstoff“, unterstreicht Keil den Nutzen.
          Welt- und Europameisterschaften der Berufe teil. In den
          mehrtägigen Wettbewerben traten die besten jungen Fachkräfte   Fazit: Es tut sich einiges im Land in Sachen Fach-
          Österreichs in 32 Berufen gegen ihre Berufskolleg:innen an, um   kräfteaus- und -weiterbildung. Anstatt den Kopf
          ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Gewinner:innen   in den Sand zu stecken und über den Mangel an
          nehmen an den WorldSkills 2022 ins Shanghai und den EuroSkills   Fachkräften zu diskutieren, initiieren die Betriebe
          2023 in St. Petersburg teil. www.skillsaustria.at
                                                                      Maßnahmen, die weit über die bislang hausinter-
                                                                      nen Aktivitäten hinausgehen.


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