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Bald wird es vermutlich
niemanden mehr geben,
der nicht so einen
Fitness-Tracker trägt.
OTMAR WEISS
Sportsoziologe, Universität Wien
haben in der Vergangenheit schon gezeigt, dass Men-
schen mit Fitness-Trackern am Ende des Tages tatsäch-
lich mehr Kilometer am „Tacho“ haben als ohne diese
Hilfen. Eine Steigerung des täglichen Schrittpensums
führt in weiterer Folge zu weniger gesundheitlichen
Problemen. Zudem zeigen Untersuchungen, dass Nut-
zer:innen durch das Tragen eines Fitness-Trackers ein
besseres Verständnis dafür entwickeln, wie viel sie sich
am Tag bewegen.
Wie der Wiener Sportsoziologe berichtet, können viele
schon gar nicht mehr ohne diese ständigen Wegbeglei-
ter leben. „Es gibt einige, die sogar Entzugserscheinun-
gen haben, wenn man ihnen die Uhr wegnimmt. Die
Fitnesstracker sind wie ein Sprecher, mit dem man sich
austauschen kann. Oft ersetzt dieses Gerät den Sozial-
partner. Deshalb sind die Uhren für viele Personen so
wichtig“, sagt Weiß. Manch:e Kritiker:in gibt zu be-
denken, verpasste Fitnessziele könnten Stress bei den
Benutzer:innen auslösen. Dem entgegnet der Sport-
soziologe entschlossen: „Das sehe ich genau umge-
kehrt. Es löst einen positiven Stress aus. Ich würde es
als Motivationsschub bezeichnen, wenn man sich mit
Freund:innen und Bekannten messen kann.“
Aufgrund technischer Innovationen und weiterer Fea-
tures wird der Verkauf von Fitness-Trackern laut Weiß
auch künftig weiter nach oben schießen. „Die Technik
bestimmt den Sport. Es werden immer wieder Neue-
rungen dazukommen. Da gibt es nach oben hin keine
Grenzen. Bald wird es vermutlich niemanden mehr ge-
ben, der nicht so einen Fitness-Tracker trägt“, ist der
Sportsoziologe überzeugt._ 4020 Linz, Landstr. 13
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