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KLEINES MÄDCHEN GERETTET aus. Und zwar weil wir wissen, dass wir alles Mög-
liche für die Patient:innen geleistet haben.“ Für
In ganz besonderer Erinnerung bleibt dem Leiter die Nachfolge ist im Hause Schindlauer übrigens
der Intensivstation die Rettung eines erst fünfzehn auch schon gesorgt. Denn wie der 44-Jährige im
Monate alten Mädchens. Die kleine Patientin war Talk verrät, möchte seine jüngere Tochter in seine
an Corona erkrankt, eine ganze Nacht lang hing Fußstapfen treten. „Die Kleine hat mir schon öfter
das Leben des Babys am seidenen Faden. Das Kind gesagt, dass sie meinen Job einmal übernehmen
sei zweifach infiziert gewesen. Zum einen hatte es wird“, grinst der Vöcklabrucker. Schindlauer kann
eine sogenannte RSV-Infektion, eine Atemwegs- seinen Kindern diese Arbeit auch nur empfehlen.
erkrankung, die bei Kleinkindern häufig auftrete, Er sagt: „Der Pflegeberuf ist extrem vielfältig. Das
und dazu sei die Coronainfektion gekommen, was garantiert, dass für jeden das Richtige dabei ist.
auch bei sehr jungen Patient:innen immer wieder Man kann sich selbst verwirklichen.“ Wie er an-
der Fall sei. Mit Atemnot und Lungenversagen merkt, hat Corona das Standing der Pflege stark
wurde das Mädchen auf die Intensivstation ver- verändert und die Pflegediskussion angekurbelt.
legt und künstlich beatmet. „Zum Glück ist ein Laut ihm sei darüber zuvor nie nachgedacht wor-
Team aus Linz mit einem Herzspezialisten mitten in den. „Das Pflegepersonal war halt einfach da. Da
der Nacht zu uns ins Spital gekommen. Zunächst ist nicht viel nachgefragt worden.“
hätte das Kind nach Passau gebracht werden sol-
len. Ich hatte Angst, dass es auf dem Weg dorthin Dabei hätte Schindlauer Verbesserungsvorschläge.
stirbt. Es wurde dann aber noch in Linz ein Bett Gerade beim Thema Ausbildung müsse laut ihm
frei und das Mädchen konnte gerettet werden“, ist an einigen Schrauben gedreht werden. „Es gibt
Schindlauer auch noch Monate danach sichtlich schon Handlungsbedarf. Man sollte auch prüfen,
erleichtert. Gerade als Vater von zwei Kindern war ob die derzeitigen Zugangsmöglichkeiten noch die
dieser Vorfall für ihn „sehr belastend“. Aber genau richtigen sind, damit auch in Zukunft genügend
diese Happy Ends sorgen dafür, warum der Job des Pflegekräfte zur Verfügung stehen.“ Vielleicht ver-
Intensivpflegers für ihn nach wie vor der Traum- sorgt dann auch schon Schindlauers Tochter die
beruf ist. „Die negativen Erlebnisse blendet man Patient:innen …_
Ich bin mittlerweile seit 21 Jahren Nach dem Studium und im Berufsleben
in diesem sehr umfangreichen angekommen, wurde mir schnell klar,
Arbeitsbereich tätig und es ist noch nie was auch dazugehört: viele Stunden
langweilig geworden. Ich kann aus vollem ohne Pause und durchwachte Nächte im
Herzen sagen: Es ist mein Traumberuf. Spital, Bürokratie und oft viel zu wenig
Ob die Betreuung von Schwangeren, Zeit für Hinwendung und Gespräche
Kinderheilkunde oder die klassische mit Patient:innen. Auch wenn all dies in
Orthopädie – es ist ein unglaublich großes den letzten Jahren der Pandemie noch
Betätigungsfeld, in dem ich unterstützend mehr zum Tragen gekommen ist, haben
mitwirken kann. Mir persönlich bedeuten diese Widrigkeiten meiner Begeisterung
auch die Dankbarkeit der Patienten und für den Arztberuf keinen Abbruch getan.
die zwischenmenschliche Interaktion mit Bestärkt in der Überzeugung, dass eine
ihnen oft viel mehr als das Geld, gute Gesundheitsversorgung für alle von
das ich dabei ja verdienen muss, größter Bedeutung ist, gehe ich auch
um meinen Lebensunterhalt weiterhin jeden Tag mit Freude
bestreiten zu können. und Tatendrang in die Arbeit.
Sonja Schaubmair Wolfgang Weinhappel
Physiotherapeutin Allgemeinmediziner
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