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Wie sehr können uns Roboter die Pflege erleichtern?
WOLFGANG HATTMANNSDORFER: Es geht um die Entlastung
der Pflegekräfte, die jetzt viel alleine stemmen müssen. Hier
werden Roboter behilflich sein. Durch die Künstliche Intelligenz
bieten Roboter einerseits Unterhaltung für die Bewohner:innen.
Sie können Spiele spielen, wie Brettspiele oder auch Memory
als Gedächtnistraining. Ich sehe aber vor allem auch die
Möglichkeit, die Pflegekräfte körperlich zu entlasten, wenn ich
an gewisse Automatisierungen oder an die Logistik denke. Im
Pflegeheim Wolfern war bereits ein Roboter testweise im Einsatz.
Die Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen hatten keinerlei
Berührungsängste. Ab Herbst soll dort fix ein Roboter mit den
Bewohner:innen interagieren und zum Beispiel mit ihnen singen.
Können Roboter sogar den Job als Pfleger:in übernehmen?
WOLFGANG HATTMANNSDORFER: Das sicher nicht. Aber ich
gehe davon aus, dass die physische Belastung der Pflegekräfte
reduziert werden kann. Roboter können außerdem bei der
Dokumentation von Krankheitsgeschichten und -entwicklungen
die administrativen Aufgaben erleichtern. Immer dann, wenn es
um Gefühle geht, werden Roboter keine Abhilfe schaffen.
Wie können Mitarbeiter:innen entlastet werden,
um wieder mehr Zeit für die Patient:innen zu haben?
WOLFGANG HATTMANNSDORFER: Wir werden die
überbordenden Dokumentationsvorschriften reduzieren,
Doppelgleisigkeiten im Kontrollaufwand beseitigen und die
Arbeitsorganisation sowie die Arbeitsbedingungen verbessern.
Auch die Digitalisierung bietet wie gesagt Möglichkeiten.
Natürlich sind auch mehr Mitarbeiter:innen eine Entlastung,
darum geht es bei unserer Fachkräftestrategie.
Wie kann man junge Menschen für den
Job als Pfleger:in begeistern?
WOLFGANG HATTMANNSDORFER: Unser Ziel muss es
sein, dass der Pflegeberuf so attraktiv ist wie der Job als
Appprogrammierer:in. Der Pflegeberuf ist eine Aufgabe, der man
mit viel Leidenschaft, Passion und Liebe nachgeht. Und dieses
menschliche Umfeld ist im Sozialberuf einzigartig. Es ist für viele
Menschen nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Denn er
bietet die Möglichkeit, mit anderen Menschen zu arbeiten, sie zu
unterstützen, zu betreuen und zu pflegen. Kurz gesagt: Es ist eine
sinnstiftende Aufgabe, der man im Berufsleben nachgeht.
Städte- und Gemeindebund konkrete Maßnahmen möglich, auf einem an ihm befestigten Bildschirm
zur Attraktivierung des Pflegeberufes umsetzen. unter anderem ein Quiz oder Memory zu spielen.
Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer steckt Pepper war schon bei mehreren Messen und Veran-
sehr viel Energie in dieses Vorhaben. Er sagt ganz staltungen zum Thema Digitalisierung unterwegs.
klar: „In Oberösterreich reden wir nicht nur, wir Die Künstliche Intelligenz ist darauf programmiert,
handeln. Wir werden fokussiert an diesen Fachkräf- sich an Emotionen, Gestiken und Mimik anzupas-
teprozess für die Pflege herangehen, eine konkrete sen und darauf zu reagieren.
Maßnahmenplanung vorlegen und noch in diesem
Jahr mit den Umsetzungen beginnen.“ Derzeit ist der Roboter mit dem kindlichen Aus-
sehen vorwiegend für die Jugendlichen im Ein-
Der Pfleger auf drei Rollen kann aber noch viel satz. Doch schon bald wird sein Kollege im Alten-
mehr als nur Geschichten vorlesen und Lieder sin- heim in Wolfern ein Comeback feiern und bei den
gen. So ist es beim immer gut gelaunten Roboter Senior:innen für große Augen sorgen._
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