Page 73 - DIE MACHER_2022_1
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Betten. „Die Zeit war schon sehr fordernd für
mich und mein ganzes Team. Wir haben Corona-
patient:innen in andere Spitäler verlegt, um gleich
danach neue Coviderkrankte aufnehmen zu kön- Ich habe seit dreizehn Jahren eine Praxis mit
nen.“ Auch die körperliche Belastung war für die dem Schwerpunkt alternative Heilbehandlungen.
Pfleger:innen enorm. Bis zu zehnmal täglich musste Die größten Freuden an diesem Beruf sind
die Schutzkleidung gewechselt werden. Nach rund natürlich der Austausch mit dem Menschen, das
einer halben Stunde in voller Montur war man laut
Schindlauer komplett durchgeschwitzt. „Wir haben gemeinsame Lösen eines oft unangenehmen
eine brutale Leistung erbracht. Schwer kranke Co- körperlichen Problems und die Dankbarkeit, die
vidpatienten mussten im Bett oft gedreht werden. man zurückbekommt, sowie das Leuchten in den
Viele Mitarbeiter meines Teams sind körperlich Augen, wenn die Lebensqualität wiederhergestellt
oder emotional erschöpft. Jetzt muss uns zugestan- ist. Dieser Beruf ist einfach eine riesengroße
den werden, dass wir uns ein bisschen erholen kön- Bereicherung für alle Menschen und insbesondere
nen.“ auch für einen selbst.
Wie fordernd die Situation zu Spitzenzeiten oft war, Raphaela Berger
beweist die Tatsache, dass der zweifache Vater und sein Chiropraktikerin
Team teilweise bis zu 72 Stunden in der Woche im
Einsatz waren. „Wir haben immer Zwölf-Stunden-
Dienste. Statt viermal pro Woche wurden es dann
aber auf einmal sechs Dienste pro Woche. Und das ist geprägten Zeit je Zweifel an seinem Job gekommen
schon extrem kräfteraubend“, sagt der Intensivpfleger sind? Für seine Antwort muss er kaum eine Sekunde
und fügt hinzu: „Zu Beginn der Pandemie hatten vie- überlegen. „Bei mir war das in keinster Weise der Fall.
le von uns ja auch noch die Bilder aus Italien von den Ganz im Gegenteil – es war die Bestätigung, dass wir
völlig erschöpften Spitalsmitarbeiter:innen im Kopf.“ das schaffen. Wir haben auch ganz viele Patient:innen
Ob ihm in der zuletzt von negativen Schlagzeilen durchgebracht. Das waren die positiven Momente.“
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