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KRISENKOMMUNIKATION
IM KRANKENHAUS
Corona hat den Klinikalltag auf den Kopf gestellt. Und die digitale Transformation rasant
vorangetrieben. Auch in der internen Kommunikation, wo jene Krankenhäuser einen Vorteil
hatten, die bereits vor der Krise digitale Tools für Mitarbeiter nutzten.
Es ist gekommen, um wohl etwas länger zu blei- waren groß, das Wissen rund um den Krankheits-
ben. Vor einem Jahr hat sich dieses klitzekleine erreger zu Beginn der Pandemie klein. Seit Jahren
Virusding breitgemacht. In unseren Köpfen. In verwende man das Intranet als Informationsdreh-
unseren Körpern. In unserem Alltag. Und leider scheibe an den beiden Standorten Elisabethinen
auch in unseren Kliniken. Die letzten Monate ha- und Barmherzige Schwestern in Linz. „Wir haben
ben gezeigt, wie dynamisch, kaum kontrollierbar eine Informationsseite eingerichtet, wo wir aktu-
und komplex Gesundheitskrisen sind. Kliniken elle Informationen zu Corona gebündelt haben.
sind gefordert, rasch zu reagieren und zu han- Es sind darauf fachliche, arbeits- und gesund-
deln. Und vor allem auch: schnell und gezielt zu heitsrechtliche Infos zu finden“, erklärt Fürtauer-
informieren. „Die Unsicherheit unter den Mitar- Mann. Für die Mitarbeiter wurden sofort Hot-
beitern am Anfang der Pandemie war sehr groß“, lines für psychologische Betreuung eingerichtet
erinnert sich Andrea Fürtauer-Mann, Kommuni- und man habe auch eine Sonderausgabe der Mit-
kationssprecherin am Ordensklinikum Linz „Das arbeiterzeitung herausgegeben, in der informiert
Jahr 2020 hat uns in der internen Kommunika- und motiviert wurde und in der man Hilfeleistun-
tion vor allem dahingehend gefordert, in kürzes- gen anbot. Klassische digitale Möglichkeiten wie
ter Zeit alle wichtigen Infos an möglichst viele Mail und Social-Media-Kanäle wurden ebenfalls
der knapp 4.000 Mitarbeiter zu vermitteln“, sagt verstärkt genutzt: „Bei großen, wichtigen Themen
Kerstin Pindeus, Kommunikationssprecherin des wurden die Mitarbeiter über eine Rundmail vom
Klinikums Wels-Grieskirchen. Wie aber hat sich Krankenhausvorstand informiert“, sagt Fürtauer-
durch die Coronakrise die Kommunikation ver- Mann. Facebook wurde ein wichtiger Kanal, um
ändert? die Leistung von Ärzten, Pflegekräften und allen
weiteren Mitarbeitern des Krankenhauses vor den
TRANSPARENZ GEGEN Vorhang zu holen.
VERUNSICHERUNG
MITARBEITER-APP
„Wir legten schon immer sehr großen Wert auf
transparente Kommunikation. Wir haben unsere Am Klinikum Wels-Grieskirchen wird das Intra-
Kommunikationstools zu Beginn der Krise aus- net als „Arbeitstool“ ebenfalls genutzt. „Es gibt
Text Katharina Anna Ecker
gebaut, um der anfänglichen Verunsicherung der einen guten Überblick und beinhaltet arbeitsre-
Foto Nik Fleischmann,
Mario Riener Mitarbeiter entgegenzuwirken“, sagt Fürtauer- levante Dokumente“, sagt Pindeus. Seit Anfang
Mann. Die Angst und der Respekt vor dem Virus 2020 hat man als eine der ersten Kliniken öster-
Illu Gettyimages
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