Page 41 - 2017_01_DIEMACHER
P. 41

Erich Pichler und Patricia Stark




























            Splend-Gründer hingegen wollen auch   können wir wettbewerbsfähig bleiben
            ihre  Expertise  miteinbringen  und  in-  oder wieder werden?“ gemeinsam mit
            haltliche Unterstützung bieten. „Unser   Splend  beantworten  möchten.  Dazu
            Schwerpunkt  ist  der  technologische   machen  Stark  und  Pichler  zunächst
            Bereich – Erich war über zwanzig, ich   ein  Briefing,  bei  dem  sie  sich  inten-
            fast zehn Jahre lang in der Industrie,   siv  mit  dem  Auftraggeber  und  seiner
            wir haben selbst Dienstleistungen und   Problemstellung  auseinandersetzen,
            Produkte umgesetzt, diese praktische   und überlegen dann, wie der Prozess
            Erfahrung  möchten  wir  nutzen“,  er-  ablaufen  kann.  „Manche  Problem-
            klärt  Stark.  Digitalisierung,  Industrie   stellungen sind so konkret, dass man
            4.0, Internet of things, technologische   in zwei Tagen schon zu einer Lösung
            Disruptionen  sind  ihre  Schwerpunkt-  kommt,  die  dann  intern  wieder  wei-
            themen. „Wie man aus diesen Techno-  terbearbeitet  wird.  So  ein  Prozess
            logien neue, für Kunden relevante Lö-  kann  aber  auch  länger  als  ein  Jahr
            sungen entwickelt, das ist es ja, was   dauern, das ist sehr verschieden und
            Industrieunternehmen   beschäftigt“,   muss immer individuell an das jewei-
            so  Pichler.  Es  sind  vorwiegend  mit-  lige Unternehmen angepasst werden“,
            telgroße bis große Firmen, die Fragen   erklärt Pichler. Okay. Und wie kommt
            wie „Was machen wir in Zukunft? Wie   man nun zu Lösungen für die Zukunft?







                           Was ist das                        Auf Ent-
                           Problem?                            deckungsreise.



                           „Die Phase der Problemanalyse sollte   „Zunächst erforschen wir gemeinsam mit dem
                           eine sehr intensive sein“, erklärt   Kunden sein aktuelles Geschäftsmodell und
                           Erich Pichler. Oft würde man sofort   identifizieren entlang des gesamten Produktle-
                           mit der Ideenfindung starten, und   benszyklus Potentialfelder zur Verbesserung der
                           schon finde man sich mitten in der   Wirtschaftlichkeit des Produkt- und Dienstleis-
                           Lösungsphase wieder. „Das greift    tungsportfolios“, so Erich Pichler. Zum Aufde-
                           meiner Meinung nach viel zu kurz,   cken von Lösungspotentialen helfen Fragen wie:
                           weil man damit zwar das Symptom     Was wissen wir wirklich über unsere Kunden?
                           behandelt, aber oft ist das Problem,   Wie werden Produkte und Services heute ent-
                           das dahintersteckt, ein ganz anderes,   wickelt? Welche wirksamen Ansatzpunkte gibt
                           wenn man es genauer analysiert.“    es für die Verbesserung der Lösungsstrategie?
                           Zuerst sollte daher die eigentliche   Das Ergebnis können konkrete Ansatzpunkte
                           Problemstellung der Nutzer analy-   für eine verbesserte Lösungsstrategie sein,
                           siert werden -  vor welchen Heraus-  etwa eine frühzeitige Kundenintegration in den
                           forderungen diese stehen und welche   Entwicklungsprozess, eine stärkere Koordinati-
                           Bedürfnisse sie haben. Daraus ergibt   on der Produkt- und Serviceentwicklung sowie
                           sich in vielen Fällen eine ganz andere   eine klare Positionierung bereits am Beginn des
                           Problemstellung.                    Entwicklungszyklus.


                                                                                                                41
   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46