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WO GEHT’S HIER IN DIE ZUKUNFT, BITTE?
Patricia Stark und Erich Pichler sind Designer. Nein, keine Modedesigner und auch keine Möbeldesigner.
Also ja, es stimmt schon, sie entwerfen etwas. Und modisch ist es auch, möglichst über mehrere Saisonen
hinweg. Manchmal kann man sogar darauf sitzen, wie auf einem Stuhl. Aber sie designen weder Kleider
noch Stühle. Sie gestalten Lösungen für die Zukunft.
Und die sind heute gefragt wie nie, einen MBA mit Schwerpunkt Manage-
denn die Zukunft beginnt mittlerwei- ment von Kreativprozessen ab. Ge-
le nicht mehr am nächsten Tag, son- meinsam entwickelten sie eine neue
dern noch vor Mitternacht. Wer wett- Produktgeneration und stellten sich
bewerbsfähig bleiben oder werden dabei die zentrale Frage „Wie kann
will, muss vorausdenken, muss seine man Innovation schaffen, beziehungs-
Kunden besser kennen als diese sich weise kann man Geldautomaten über-
selbst, muss Geschäftsmodelle ent- haupt noch besser machen?“. Kann
wickeln, die es oft noch gar nicht gibt. man, bewiesen sie. Herausgekommen
Oder wie Stark und Pichler dazu sagen ist nicht nur eine Innovation, sondern
würden: Man braucht Solution Design. auch die Idee, die dazu angewandten
„Im Englischen bedeutet designen ge- Methoden anderen Unternehmen zu-
stalten – uns geht’s darum, Lösungen gute kommen zu lassen. Seit etwa ei-
zu gestalten, daher Solution Design“, nem Jahr machen das die beiden mit
erklärt Patricia Stark. Solution De- ihrem gemeinsamen Unternehmen
sign ist ein Vorgehensmodell für die „Splend“.
Entwicklung von Lösungen zu kom-
plexen Problemstellungen – und soll Von der klassischen
ermöglichen, Innovationslücken auf- Produktwelt zur neuen
zuspüren, Lösungen zum Schließen
der Lücken zu entwickeln, diese auf Lösungswelt
den Markt zu bringen und dabei ein „Wir begeistern Teams unterschied-
profitables Geschäft zu ermöglichen. lichster Unternehmen, um gemeinsam
Dazu arbeiten die beiden auch mit Werte für die Zukunft zu generieren“,
Methoden aus dem Design Thinking erzählt Pichler und Stark ergänzt:
und aus dem klassischen Produktma- „Durch unsere praxisnahe Herange-
nagement. Von dort kommen die bei- hensweise helfen wir ihnen, komplexe
den her. Erich Pichler leitete jahrelang Herausforderungen in Lösungen zu
in der Keba die Produktmanagement- übersetzen.“ Als Berater möchten sie
und Produktentwicklungsabteilung im aber nicht bezeichnet werden. „Bera-
Bereich der Bankautomation, Patricia ter nehmen sich oft komplett aus dem
Stark arbeitete ebenfalls seit 2007 inhaltlichen Prozess heraus. Sie sind
als internationale Produktmanagerin. für die Anleitungen der Methoden zu-
Gleichzeitig beschäftigte sie sich in- ständig, aber der Outcome ist nicht
REDAKTION_SUSANNA WURM tensiv mit Dienstleistungs-Innovation Aufgabe des Beraters, er kann nur
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_FLORIAN VOGGENEDER, JÜRGEN GRÜNWALD sowie Design Thinking und schloss unterstützen“, so Pichler. Die beiden
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