

Es brauche mehr als nur die ein oder andere „Karotte am Stock“ als Anreiz, damit in Österreich wieder Aufbruchsstimmung entsteht, ist Joachim Haindl-Grutsch überzeugt. Der Geschäftsführer der IV OÖ hat uns verraten, welche standortpolitischen Maßnahmen er deshalb ins „Gemüsekisterl“ für Aufschwung packen würde.
„Wir haben in Österreich ein Strukturproblem“, gibt der IV-OÖ-Geschäftsführer gleich zu Beginn des Interviews zu bedenken. Entsprechend ernüchternd fällt seine Diagnose aus: eine stagnierende Wirtschaft, ein aufgeblähter Staatsapparat und eine Work-Life-Balance-Gesellschaft, die laut Haindl-Grutsch im „Teilzeit- und Frühpensionsmodus“ feststeckt. Nur, was hilft?
Wer versuche, mit gesetzlichen Regelungen auch noch das letzte schwarze Schaf zu finden, mache es den 95 Prozent der Unternehmen schwer, die Gesetze seit jeher ordentlich einhalten. „Etwas mehr Vertrauenskultur, vor allem in der Wirtschaft und in den Betrieben, würde enorm helfen, um die Bürokratielast zu verringern und die Freiheitsgrade der Unternehmen zu erhöhen. Dann können sich diese wieder mit Wertschöpfung beschäftigen und nicht mit übermäßiger Dokumentation.“
Soll heißen: Trotz hoher Steuereinnahmen gehe es ohne mehr Effizienz auf der Ausgabenseite nicht. „Reformen in der Verwaltung Österreichs sowie im Pensions- und Gesundheitssystem sind unvermeidlich, nachdem wir heute viel älter werden. Da müssen wir den Menschen reinen Wein einschenken.“ Sein Vorschlag daher: Das Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung koppeln und Patientenströme besser lenken. „Solange wir trotz höchster Ärztedichte in Europa derart lange Warteschlangen haben, besteht Optimierungsbedarf.“
Deshalb dürfe die tatsächliche „Karotte“ – etwa in Form von Investitionsanreizen – am Ende des Tages nicht fehlen. „Wie entsteht Vertrauen in einen Standort? Indem wir Unternehmen Sicherheit und gute Gründe geben, zu investieren.“ Auch für Bürgerinnen und Bürger schwebt Haindl-Grutsch ein ähnliches Modell vor, wie er am Beispiel von Gebäudesanierung erläutert: „Förderungen in diesem Bereich würden bedeuten: weniger CO2, weniger Energieverbrauch. Und gleichzeitig kurbelt man eine ganze Technologiebranche an.“ Für beides müsse die Regierung Geld in die Hand nehmen, um nicht nur Schmerzen zu lindern, sondern langfristig die Leiden des Wirtschafts- und Industriestandortes zu heilen._
IV OÖ / Erik Krügl
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