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Was ein Hotel und eine Band gemeinsam haben
Seit über 30 Jahren empfangen Nikola und Karl J. Reiter in ihren beiden Hotels in Bad Tatzmannsdorf – dem Reiters Supreme und dem Reiters Finest Family – Gäste aus aller Welt. Zum Softopening ihres Sanctuarys, einem neu gestalteten Spa-Bereich im Reiters Supreme, luden sie die Band folkshilfe gemeinsam mit Musikerkolleginnen und -kollegen zum Wohnzimmerkonzert in der Hotellobby ein. Wir durften dabei sein und feststellen, dass ein Hotel zu führen und eine Band zu leiten, im Kern eigentlich gar nicht so verschieden sind.
Landschaft so weit das Auge reicht. Von der Autobahnabfahrt Pinkafeld sind es noch gut zwanzig Minuten bis zu unserem Ziel: dem Hotel Reiters Supreme. Auf uns wartet ein Aufenthalt voller Genuss für Körper, Geist und Seele. Als wir in die Zielstraße einbiegen, springen uns die Hühner, Gänse, Schweine und das Wild auf der Weide vorm Hotel sofort ins Auge. Nach dem Motto „Zurück zum Echten. Zurück zum Geschmack.“ hat der Inhaber Karl J. Reiter schon vor vielen Jahren mit naturnaher Landwirtschaft begonnen. Noch bevor es hipp wurde, hielt er Tiere, deren Fleisch später regional und frisch auf die Teller der Gäste kommt.
„Sie haben Ihr Ziel erreicht“, lässt uns das Navi wissen. Wir betreten die Lobby – der Aufbau für das Konzert der folkshilfe ist dort bereits voll im Gang. Bei einem Begrüßungsgetränk lauschen wir dem Soundcheck und sehen alle Künstlerinnen und Künstler, darunter Ina Regen und Lemo, hautnah vor uns. Ein kleiner, erster Fanmoment. Den Sänger der Band folkshilfe, Florian Ritt, dürfen wir später noch zum Interview treffen.
Wir sind also angekommen. Und spüren, dass wir hier so richtig abschalten können. „Zurückzugsort“ nennt die Familie Reiter das Supreme liebevoll. Das Hotel ist sehr weitläufig, unsere Penthouse-Suite schick und geräumig. Das Zimmer ist noch im älteren Stil gehalten, die Reiters arbeiten allerdings konstant daran, die Unterkünfte immer auf den neuesten Stand zu bringen. Ein Teil des Hotels erstrahlt daher schon in modernem Glanz, wie sie uns erzählen. Im Reiters Supreme setzen sie auf ein Adult-Only-Konzept, für die ganze Familie ausgelegt ist das Reiters Finest Family gleich nebenan.
Entspannung für alle Sinne
Neu im Reiters Supreme ist das Sanctuary, ein im Ayurvedastil gestalteter Spa-Bereich, wo sich Ruhe und Inspiration vereinen. Anhand von sogenannten „Journeys“ können Gäste individuell auf sie abgestimmte Wellnessurlaube erleben. Statt einer großen Eröffnung mit rotem Band haben sich Nikola und Karl für ein Softopening entschieden – mit Wohnzimmerkonzert der besonderen Art. Wie die Idee entstand? Christoph Jung, der sich fürs Marketing verantwortlich zeichnet, betreut auch mehrere Musikerinnen und Musiker in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, wie die Band folkshilfe. Er hatte die Idee, Wellness mit Genuss für die Ohren zu vereinen und der Frontsänger Florian Ritt war sofort begeistert.
Er betreibt die Musikagentur „töchtersöhne“, die einige große Namen der österreichischen Musikszene vereint. Aus diesem Netzwerk heraus konnte er weitere Musikerinnen und Musiker für das Projekt begeistern und so waren Ina Regen, Lemo, Avec und Sandra Hesch mit am Start. „Der Abend steht ein bisschen im Zeichen des Zelebrierens von Gleichgesinnten, mit Qualität vor Quantität“, erzählt Ritt. „Wir hatten sofort beim Betreten des Hotels das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Nikola und Karl sind bodenständig und ihr Angebot ist vielfältig. Auch wir feiern die Vielfalt mit unserem neuen Album „Bunt“, das am 25. April erscheint.“
Wenn der Funke überspringt
Mit der Musik verhalte es sich wie mit einem Hotel, man müsse es live gesehen und erlebt haben, um zu spüren, wie sehr die Personen dahinter mit Leib und Seele daran arbeiten. „Uns eint, dass wir mit der Freude der Menschen Geld verdienen, und was gibt es Schöneres“, sind sich die drei einig. Karl ergänzt: „Zum Gelingen eines Hotels tragen nicht nur wir oder die Mitarbeitenden entscheidend bei, sondern auch eine gewisse Liebe der Gäste für den Ort. Wenn da plötzlich der Funke überspringt, ist es eine Win-Win-Situation. Und so ähnlich ist es in der Musik.“
Und eine Win-Win-Situation ist das Konzert allemal. Die bequemen Sofas sind alle besetzt und im ersten Stock tummeln sich die Menschen, um ja einen guten Blick auf die Bühne zu ergattern. Mit einer mitreißenden Begeisterung und Spielfreude führen folkshilfe und Friends durch den Abend. Wer davor noch kein Fan war, ist es bestimmt jetzt.
Am nächsten Tag haben wir noch die Gelegenheit, das Sanctuary und den gesamten Wellnessbereich mit seinen Saunen, kühlen und warmen Becken und zahlreichen Ruheräumen auszutesten. Eine Ayurveda-Behandlung tut ihr Übriges zur Entspannung und wir reisen voller neuer Eindrücke zurück nach Oberösterreich. Auf der Rückfahrt hallt noch ein Zitat von Karl J. Reiter in uns nach: „Wir leben alle unzufrieden im Paradies. Alles, was man nicht wertschätzt, droht man zu verlieren.“ Umso wichtiger ist es ihm und seinem Team, für die Gäste einen Ort zu schaffen, an dem sie zurück zu sich selbst finden können. Wir finden, das gelingt ihnen hervorragend.
Redaktion
- Melanie Kashofer
Fotos
Jenni Koller