„Je effizienter wir mit Energie umgehen, desto erfolgreicher werden wir sein“
Die Vision ist die Etablierung von Oberösterreich als internationale Energie-Leitregion, die zeigen will, dass die Verbindung von Klimaschutz und einem starken Wirtschaftsstandort in der Energiepolitik kein Widerspruch ist. „Wir wollen zeigen, wie es in einer industrielastigen Region möglich ist, sowohl umwelttechnische Vorgaben als auch wirtschaftspolitische Ziele in Einklang zu bringen“, skizziert Florian Haslauer von A.T. Kearney Österreich den Rahmen.
Energiekonzept weiterdenken
Den Ausgangspunkt dafür bildet das OÖ. Energiekonzept „Energiezukunft 2030“, die durch die Strategie „Energie-Leitregion OÖ 2050“ ergänzt und erweitert wird. Das sei nötig, um mit dem Wandel auf dem Energiemarkt mitzuhalten. „Die Veränderungen, die auf den Energiemärkten, aber auch im wirtschaftlichen Bereich stattfinden, haben eine Adaptierung der OÖ Energiestrategie notwendig gemacht“, sagt Strugl. Fünf Ziele in den Feldern der Energieeffizienz und erneuerbare Energien, der Versorgungssicherheit, der Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit, dem Standort sowie der Interessensvertretung hat man sich dafür vorgenommen. So sollen etwa die Emissionen bis 2030 um 25 bis 33 Prozent reduziert werden, bis 2050 sogar um 70 bis 90 Prozent. Auch die Energieintensität, also der Energieverbrauch im Verhältnis zum Bruttorealprodukt, soll um 1,5 bis zwei Prozent pro Jahr reduziert werden. Zusätzlich soll ein ganzer Kanon an weiteren Zielen erreicht werden, wie etwa die Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch, die Verbesserung der Effizienz in der Mobilität durch Ausweitung des Anteils des öffentlichen Verkehrs oder auch die Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Infrastrukturinvestitionen.
Ausgewogene Balance
Doch wie will man diese Zielsetzungen erreichen? Mit 45 grundsätzlichen Maßnahmen, die aus den Zielen abgeleitet wurden, erklärt der Energiebeauftragte des Landes Oberösterreich Gerhard Dell. „Die Energiestrategie Oberösterreich und die daraus abgeleiteten Maßnahmen sichern eine ausgewogene Balance zwischen wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitischen Interessen mit positiven Effekten auf Unternehmen und Arbeitsplätze“, weiß Strugl. Solche Maßnahmen sind beispielsweise ein überarbeiteter Windkraftmasterplan, der den Anteil erneuerbarer Energien steigern soll, die Installierung eines neuen Stromnetzmasterplans oder auch die Erhöhung der Energieeffizienz mit einer Reduktion der Energieintensität durch eine bessere Ausnutzung der Fern- und Abwärme bzw. der Verbesserung der Heizungs- und Warmwassereffizienz. Der zentrale Stellhebel dabei ist immer der effiziente Umgang mit Energie, denn: „Je intelligenter und effizienter wir mit Energie umgehen, desto erfolgreicher werden wir sein“, betont Strugl.