Wie Oberösterreich zum Gewinner des digitalen Wandels werden kann
Obwohl das Thema Digitalisierung in aller Munde ist, laufe auch Oberösterreich Gefahr, viele Dinge zu übersehen, so der deutsch-amerikanische Autor. Anlass für die Pressekonferenz war die alljährliche Standortveranstaltung der Wirtschaftsagentur Business Upper Austria in Kooperation mit Wirtschafskammer OÖ sowie Industriellenvereinigung OÖ, die am Mittwochabend in der voestalpine Stahlwelt stattfand. Das Thema: „Die Digitale Transformation als Erfolgsfaktor für Oberösterreich“. Cole präsentierte dort als Keynote Speaker vor rund 400 Gästen seine Thesen darüber, was der Standort Oberösterreich und die Unternehmen tun müssten, um den Digitalisierungszug nicht zu verpassen. Einige Stunden zuvor schnitt er das Thema bereits bei der Pressekonferenz mit Landeshauptmann Thomas Stelzer, WKOÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer und Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung an. Die wichtigste Maßnahme, dabei waren sich alle einig, sei der Breitbandausbau. Stelzer wies dazu auf die 100 Millionen Euro, die das Land Oberösterreich in den nächsten Jahren zusätzlich zum Bund in schnelle Internetanbindung investieren werde.
Infrastruktur und Fachkräfte
Zweiter Schwerpunkt des Landes sei die Ausbildung, so der Landeshauptmann. Erst kürzlich rief das Land und der Landesschulrat OÖ das Schuljahr 2017/18 zum „Jahr der digitalen Bildung“ aus, das zum Ziel hat, digitale Grundfertigkeiten in allen Schulen zu vermitteln. Eine Maßnahme, die auch dringend notwendig sei, so Axel Greiner: „Wir müssen die notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen verbessern, um deutlich mehr IT-Fachkräfte zu bekommen – sei es in der Schule, in der Lehre oder im Studium.“
Neben Infrastruktur und Bildung seien aber auch andere Faktoren für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich: „Es gibt immer noch Chefs, die ihre Emails von der Sekretärin ausdrucken und in die Postmappe vorlegen lassen. Das ist digitale Steinzeit“, sagt Tim Cole. Der Digitalisierungsexperte rät den Unternehmen, regelmäßig ihr eigenes Geschäftsmodell in Frage zu stellen, flexibler zu sein und mit mehr Mut an Projekte heranzugehen.