Verbesserung der Industriekonjunktur
„Die industrielle Konjunktur ist tatsächlich besser als die derzeitige Stimmungslage“, sagt Greiner. Man spüre natürlich nach wie vor die negativen Auswirkungen der Coronakrise, aber der „Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen verbesserte sich von Minus 44 Prozentpunkten im zweiten Quartal auf zuletzt Minus 18 Prozentpunkte im dritten Quartal.“
Zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Haus und Garten, Logistik und Verpackung, Medizintechnik und Pharmazie, Lebensmittel, Bau und Baumaschinen oder Freizeitmobilität seien gut durch die Krise gekommen. „Erfreulich ist, dass die Fahrzeugindustrie beim Ausblick auf die Geschäftslage in sechs Monaten wieder eine positive Zukunftseinschätzung abgab“, sagt Greiner.
Coronakrise beschleunigt den Strukturwandel
„In den nächsten Jahren werden jene Betriebe erfolgreich sein, die mit hoher Flexibilität auf die neuen Anforderungen am Markt reagieren können. Automatisierung und Digitalisierung können weitere Produktionssprünge auslösen“, sagt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ. Basis dafür seien qualifizierte Fachkräfte. „Wir müssen es schaffen, das Technikinteresse der Jugendlichen zu steigern.“ Österreich verfüge über eine hervorragende MINT-Ausbildungsinfrastruktur, so Haindl-Grutsch.
Kritische Situation am Arbeitsmarkt
Der Beschäftigungsbereich bleibt weiterhin auf kritischem Niveau. Gewichtet nach Mitarbeiterzahlen gaben fast die Hälfte der Unternehmen an, in den nächsten drei Monaten den Beschäftigungsstand reduzieren zu müssen. „Das ist ein deutliches Signal dafür, dass der Arbeitsmarkt das Sorgenkind bleibt und damit Umschulungen und Höherqualifizierungen zentrale Instrumente zur Reduktion der Arbeitslosigkeit sein müssen“, sagt Greiner.
Energie, Klima und Mobilität
Neue Energie- und Rohstofftechnologien für den global steigenden Energieverbrauch werden in der heimischen Industrie als Chance gesehen: „Die oberösterreichische Industrie ist gekennzeichnet von modernsten industriellen Produktionsprozessen“, erklärt der Präsident der IV OÖ. Der Klimawandel brauche neue Technologien und Lösungen und keine rückwärtsgewandten Verbote und man fordere neben einer technologieoffenen Entwicklung der verschiedenen Mobilitätsformen ein „globales Level Playing Field bei den Kosten für CO2-Emissionen“.
„In den nächsten Jahren werden jene Betriebe erfolgreich sein, die mit hoher Flexibilität auf die neuen Anforderungen am Markt reagieren können. Automatisierung und Digitalisierung können weitere Produktionssprünge auslösen“
Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ