Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffbranche- diese Projekte bringen eine gute Zukunft
Erfolgreiche Vernetzung der Unternehmen in den beiden Bundesländern
Sowohl der Kunststoff-Cluster als auch der Mechatronik-Cluster werden gemeinsam von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, und der Oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria umgesetzt. Aktuell sind im Mechatronik-Cluster und im Kunststoff-Cluster gemeinsam insgesamt 722 Clusterpartner aus Niederösterreich und Oberösterreich vernetzt, über 80 Prozent davon sind kleine und mittelständische Unternehmen. Insgesamt wurden 555 Kooperationsprojekte mit rund 2.900 Projektpartnern erfolgreich begleitet.
Große Bandbreite an Projekten
Erst kürzlich gestartet wurde etwa im Mechatronik-Cluster das Kooperationsprojekt ENTERPRISE KLIMA. Die teilnehmenden Unternehmen stellen sich dabei den enormen Herausforderungen, die die gesetzliche Verpflichtung zur Dekarbonisierung für die Wirtschaft bringt und bringen wird und beschäftigen sich mit der Frage: Wie schaffen wir es, weiterhin erfolgreich zu wirtschaften, zeitgemäße Geschäftsmodelle zu entwickeln und gleichzeitig ressourcenschonend und nachhaltig zu agieren?
Initiativen und Projekte
++In der Cluster-Initiative Plastics4Future steht die Kreislaufwirtschaft im Fokus. Ziel ist es aufzuzeigen,
dass Kunststoff kein billiges Wegwerfprodukt ist, sondern ein wertvoller Rohstoff, der wieder in den
Kreislauf zurückgeführt werden muss.
++Projekt BioKAVA – Entwicklung neuer Materialien, die bioabbaubar und recyclingfähig sind
Ziel des neuen bundesländerübergreifenden Kooperationsprojekts des Kunststoff-Clusters BioKAVA ist die
Entwicklung neuer Materialien für Spritzgießanwendungen, die sowohl bioresorbierbar als auch recyclingfähig
sind. Gerade im Verpackungssektor und im Bereich der Landwirtschaft und des Gartenbaus sind solche Lösungen
gefragt, um Probleme wie die Entstehung von Mikroplastik zu verhindern und die werkstofflichen Kreisläufe zu
schließen, wodurch sich nachhaltige Lösungen aus Biokunststoff mit zusätzlicher Wertschöpfung realisieren
lassen.
++Ein weiteres aktuelles Projekt befasst sich mit der „Reduktion von geplanten und ungeplanten
Maschinenstillständen“ im Spritzguss. Hier geht es vor allem um das Aufrüsten von Maschinen, die eine
derartige Funktion nicht anbieten. Treiber ist ein 2019 gegründetes oberösterreichisches Start-Up, die
AISEMO Tooltag Sensortechnik mit Hauptsitz in Weibern.
Unterstützung der Clusterteams durch einen hochkarätigen Fachbeirat
Im Mechatronik-Cluster ist Gerhard Dimmler, CTO der ENGEL AUSTRA GmbH, einem der weltweit größten Hersteller von Kunststoff Spritzgießmaschinen, Beiratssprecher: „Eine wesentliche Voraussetzung, die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, zügig voranzutreiben, ist eine digitale Transformation. Die damit verbundenen Herausforderungen können wir nur gemeinsam lösen. Genau deshalb ist die Zusammenarbeit auf unterschiedlichsten Ebenen so wichtig, ob in Förderprojekten mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern, bei gemeinsamen Infrastrukturprogrammen oder in der Ausbildung unserer klugen Köpfe. Gerade das funktioniert in Ober- und Niederösterreich nicht zuletzt auch auf der Cluster-Ebene sehr gut.“
Eine wesentliche Voraussetzung, die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, zügig voranzutreiben, ist eine digitale Transformation. Die damit verbundenen Herausforderungen können wir nur gemeinsam lösen.
Gerhard Dimmler, CTO ENGEL Austria GmbH
Sowohl im Mechatronik-Cluster als auch im Kunststoff-Cluster wurde die Bedeutung von Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und ein bewusster Umgang mit wertvollen Ressourcen bereits frühzeitig erkannt – heute sind sie das Gebot der Stunde! Daher zünden wir in beiden Clustern gerade wieder sozusagen den Turbo und starten große Projekte und Initiativen. Dabei geht es uns vor allem darum, den Know-how-Aufbau in den Unternehmen anzustoßen, um den Clusterpartnern einen Wettbewerbsvorsprung zu ermöglichen.
Jochen Danninger, Wirtschaftslandesrat Niederösterreich
Gerade die Zusammenarbeit von großen Weltmarktplayern – wie beispielsweise der Firma Engel – mit kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen ist ein Garant dafür, dass nicht nur einige wenige, sondern die gesamte Branche von der Clusterarbeit profitiert und laufend wichtige Impulse erhält.
Markus Achleitner, Wirtschaftslandesrat OÖ