„Ich habe den Schweinehund besiegt!“
Rund 13 Wochen musste der Welser Basketballer Davor Lamesic (38) seinen Kollegen der Flyers zusehen, konnte selbst keine Körbe werfen. Eine Covid-Erkrankung zwang den 38-Jährigen in die Knie. Doch nun meldete sich der Welser eindrucksvoll auf dem Parkett zurück. Wir haben mit dem Sportler darüber gesprochen, wie es ihm in der Zeit ergangen ist.
Nach fast 3 Monaten hast du Anfang des Jahres dein Comeback mit den Flyers auf dem Parkett gegeben. Wie groß ist die Erleichterung, nun wieder spielen zu können?
Davor Lamesic: Ich bin überglücklich, jetzt mit meinen Teamkollegen wieder trainieren und spielen zu können. Ich bin seit 20 Jahren im Profigeschäft und war noch nie so lange außer Gefecht. Es war keine einfache Situation für mich zusehen zu müssen und der Mannschaft nicht helfen zu können.
Wie ist es dir bei deinem ersten Match gegen Graz gegangen?
Davor Lamesic: Anfangs war ich noch etwas rostig. Ich habe aufgrund der Erkrankung sieben Wochen überhaupt nichts machen können. Ich bin immer noch nicht bei 100 Prozent. Aber die ersten Minuten auf dem Parkett haben richtig gut getan.
Wie hat sich bei dir die Covid-Erkrankung bemerkbar gemacht?
Davor Lamesic: Begonnen hat alles auf der Rückfahrt nach einem Turnier aus Kroatien Ende Oktober. Ich hatte Fieber und Schüttelfrost. Zu Hause in Österreich war dann auch gleich der Corona-Test positiv. In der Brust hatte ich ein ständiges Stechen und meine Gelenke schmerzten sehr. Ich hatte viele Termine beim Arzt und im Spital. Auch mein Geruchs- und Geschmackssinn waren drei Wochen lang komplett weg.
Zwei Versuche, vorzeitig wieder in den Spielbetrieb einzusteigen, sind gescheitert!
Davor Lamesic: Da wollte ich einfach zu früh zurück, habe es etwas überstürzt. Mir ist aber dann schon nach kurzer Zeit die Puste ausgegangen und Mitspieler haben gemeint, dass ich ziemlich blass aussehe. Da habe gemerkt, dass ich mich noch gedulden muss.
Hattest du Angst, deine Karriere vorzeitig beenden zu müssen?
Davor Lamesic: Es sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Aber Basketball ist meine große Leidenschaft. Ich möchte noch einige Jahre auf diesem Niveau spielen. Deshalb war mein größtes Ziel, wieder aufs Parkett zur Mannschaft zurückzukommen. Als es mir wieder besser ging, habe ich viel in der Kraftkammer gearbeitet und den Schweinehund letztlich besiegt.
Was nimmst du aus den letzten doch sehr harten Wochen für dich persönlich mit?
Davor Lamesic: Ich kann jedem nur raten, sich wirklich an die Maßnahmen zu halten und Corona auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen.
Wortgewand(t)
Mein Morgenritual, um in den Tag zu starten_ Ich trinke gleich nach dem Aufstehen einen Kaffee. Ohne dem geht gar nichts.
Motivierend sind für mich_ Wenn das was ich mir vorgenommen habe auch genau so funktioniert.
Schlechte Laune vertreibe ich so_ Durch Gespräche mit meiner Freundin und Familienmitgliedern kann ich meine schlechte Laune am besten vertreiben.
Ein Rat, der mich wirklich weitergebracht hat_ Man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Mein Ziel ist es, mit allen immer im Guten auseinander zu gehen.
Energie und Kraft tanke ich mit_ Ganz klar: Am Meer in Istrien. Dort verbringe ich fast jeden Urlaub.