Warum Frauen im Top-Management gut für die Nachhaltigkeit sind
Die bisherige Forschung zu diesem Thema zeigte, dass Managerinnen oft verantwortungsvoller handeln als ihre männlichen Kollegen. Vor diesem Hintergrund untersuchten die Forscher mit Hilfe der Social Role Theory und der Literatur zu Entscheidungsfindungsprozessen in multinationalen Teams den Einfluss von weiblichen Führungskräften. Sie fragten sich, ob ein höherer Anteil an Managerinnen in der Geschäftsführung mit nachhaltigeren Unternehmensstrategien einhergeht. Die Studie bestätigt den Zusammenhang klar.
Und sie beleuchtet auch die Gründe dafür: Erstens seien Managerinnen intrinsisch mehr an Nachhaltigkeitszielen interessiert. Zweitens sind sie aber auch aufgrund ihrer Weiblichkeit gewissen stereotypen Vorstellungen ausgesetzt. Damit einher gehen offenbar auch höhere Erwartungen externer Interessensgruppen an weibliche Führungskräfte bei der Erreichung der SDGs. Die drei Forscher fanden außerdem heraus, dass eine stärkere internationale Vielfalt in Führungsteams auch einen positiven Einfluss darauf hat, inwiefern der Anteil von Frauen im Top-Management entscheidend ist.
Fokus auf US-Unternehmen
Valentin Kiefner und Alexander Mohr vom Institute for International Business der Wirtschaftsuniversität Wien und Christian Schumacher von der Copenhagen Business School fokussierten sich in ihrer Studie auf mehr als 400 US-Unternehmen. Da sich die Studie dabei auf multinationale Unternehmen beschränkt, betonen die Forscher, dass eine weitere Erforschung von den genannten positiven Effekten auch auf kleinere Unternehmen wünschenswert wäre.
Praktische Schlüsse
Aus ihren Ergebnissen ziehen die Forscher auch praktische Schlüsse. Die Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit, den Anteil von weiblichen Führungskräften in multinationalen Unternehmen zu erhöhen. Darüber hinaus wird Geschlechtergleichstellung, auch im Top-Management, immer wichtiger für Unternehmen. Da auch die Internationalität der Teams eine Rolle spielt, sei es ratsam für Firmen, neben dem Anteil an Frauen auch die Diversität von Führungsteams zu erhöhen.