„Flexibilität und sinnhafte Tätigkeiten rücken in den Vordergrund“
Wer am Arbeitnehmermarkt um die Gunst von Fachkräften buhlt, weiß idealerweise im Wettbewerb der Benefits zu überzeugen. Das international tätige Unternehmen KPMG legt seinen Fokus darauf nicht erst, seit der Arbeitskräftemangel akut ist. Und schaffte es so, heuer den 500. Mitarbeiter in Linz einzustellen.
Angenommen Sie hätten morgen Ihren ersten Arbeitstag bei KPMG. Auf welchen Benefit wäre Ihre persönliche Vorfreude am größten?
Armin HavlikAm meisten würde ich mich über die kollegiale Stimmung im Team und den Zusammenhalt freuen, sowohl fachlich wie auch persönlich. Unsere bereichsübergreifende Arbeitsweise ermöglicht außerdem das Kennenlernen unseres breiten Dienstleistungsspektrums, ohne sich von Beginn an festlegen zu müssen. Darüber hinaus natürlich auf unsere „KLounge by Holzpoldl“, die uns tägliche kulinarische Verwöhnung der Extraklasse bietet, während man eine traumhafte Aussicht über Linz genießt.
Die richtige Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu schaffen, ist ein wesentlicher Faktor.
Armin Havlik
Partner, KPMG Austria
Wie kam Ihnen die Idee für Ihr eigenes Restaurant „KLounge“ und womit verwöhnt Haubenkoch Manuel Grabner das KPMG-Team?
Armin HavlikDer Grundgedanke war, dass wir unseren Mitarbeiter:innen einen zentralen Ort zur kulinarischen Verköstigung und zum informellen Austausch bieten wollten. Die KLounge soll somit ein kulinarisch überzeugendes Angebot unterbreiten und auch atmosphärisch eine ansprechende Umgebung schaffen. Die Zusammenarbeit mit dem Vier-Hauben-Koch Manuel Grabner hat es uns ermöglicht, diese Eckpfeiler zu verwirklichen und darüber hinaus den gewünschten Fokus auf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit zu setzen. Manuel Grabner und sein Team bieten unserem Team ein vielseitiges Mittagsangebot und verwandeln durch Raffinesse auch traditionelle Gerichte zu etwas Besonderem.
2018 stellten Sie den oder die 400. Mitarbeiter:in ein. Nur vier Jahre später, trotz Coronakrise und Arbeitskräftemangel, folgt mit Nummer 500 der nächste Meilenstein. Gibt es ein Geheimrezept?
Armin HavlikWir legen großen Wert darauf, möglichst nah an den Bewerber:innen zu sein. Das erreichen wir vor allem durch Kooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen und Berufsbildenden höheren Schulen, aber auch durch Events wie zuletzt mit dem Format „Join the Party and the Team“, bei dem wir in gemütlicher After-Work-Atmosphäre mit den Bewerber:innen über ihre Karrieremöglichkeiten sprechen. Ein weiterer Fokus liegt auf Retention, beispielsweise durch die, auch monetäre, Förderung von Aus- und Weiterbildung des gesamten Teams.
Welche Benefits bieten Sie Ihren Mitarbeitenden und welche Rolle spielen diese im Wettbewerb auf dem derzeitigen Arbeitnehmermarkt?
Armin HavlikDie richtige Balance zwischen Berufs- und Privatleben zu schaffen, ist ein wesentlicher Faktor, um die Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit langfristig zu sichern. Durch zahlreiche flexible Arbeitszeitmodelle gewährleisten wir eine gelungene Work-Life-Integration unserer Mitarbeitenden. Unser Social Committee ermöglicht das Netzwerken mit Kolleg:innen aller Unternehmensbereiche, ob bei einem Sportclub wie Laufen, Beachvolleyball, Tennis oder Radfahren, bei einem gemeinsamen Theaterbesuch oder bei unserem monatlichen After-Work-Stammtisch. Regelmäßig veranstalten wir auch Ausflüge, wie das legendäre Skiwochenende oder die jährliche Jahresabschlussfeier.
Inwiefern ist es notwendig, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unter Kolleg:innen sogar echte Freundschaften entstehen können?
Armin HavlikFür den erfolgreichen Ablauf eines erfolgreichen Projekts ist die Stimmung im Team entscheidend. Bei uns erhält man Einblick in viele spannende Themengebiete und Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen. Vom internationalen börsennotierten Konzern bis hin zu innovativen Startups. Den großen Vorteil von KPMG mit über 1.900 Persönlichkeiten sehe ich aber auch darin, dass man die Kolleg:innen jederzeit um Rat fragen kann und durch diesen Austausch manchmal Freundschaften entstehen. Unsere Social Activities wie der Laufclub oder Yoga sollen dieses Netzwerken fördern und einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag schaffen.
Die Bedürfnisse und Ansprüche potentieller Mitarbeiter:innen haben sich gewandelt. Ist Ihr Angebot die Reaktion auf eine sich verändernde Nachfrage?
Armin HavlikDer Bewerbermarkt hat sich dahingehend gewandelt, dass Flexibilität und sinnhafte Tätigkeiten in den Vordergrund rückten. Neue Arbeitsweisen, wie Teilzeitmodelle oder mobiles Arbeiten, sind mittlerweile zum Standard geworden. Das Büro wird vor allem als Ort für soziale Interaktion gesehen, um am Geschehen im Unternehmen teilzuhaben. Tätigkeitsbezogen sind es vor allem Faktoren wie die persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Wir schaffen den notwendigen Rahmen, dass unsere Mitarbeiter:innen ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und ihre Stärken entwickeln können.
Sie werben als Arbeitgeber damit, dass Innovation und Tradition einander nicht ausschließen. Wie führen Sie das Beste aus beiden Welten zusammen?
Armin HavlikWir blicken auf eine erfolgreiche 75-jährige Geschichte zurück, die unsere Werte geprägt und KPMG als Brand für höchste Qualität, Loyalität und Expertise etabliert hat und darüber hinaus zur größten Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Österreichs gemacht hat. Dieses solide Fundament ermöglicht Kreativität und dadurch die Bildung neuer innovativer Beratungsfelder wie Deal Strategy, Cybersecurity oder ESG._
#Weitere Artikel
Wie wir in (die) Zukunft führen
„Gute Führungskräfte zeichnen sich in schwierigen Situationen aus“, sagt Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Schönwetter-Kapitän:innen gebe es genug, wer jetzt und in Zukunft durch herausfordernde Zeiten führen möchte, brauche vor allem drei Dinge: Resilienz, Zuversicht und Humor. Wie das gelingt? 5 Tipps für moderne Führungskräfte.
Wer die besten Köpfe sucht …
… findet diese nicht immer auf Anhieb. Oder anders formuliert: Der Fachkräftemangel zählt zu den größten Gefahren am österreichischen Arbeitsmarkt. Über eine historische Herausforderung für die heimische Wirtschaft.
Von unaufgeräumten Arbeitsplätzen und verdaubaren Dosen
Recruitingvideos, Mitarbeiterbefragungen, agile Organisationen und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf – ein Überblick über fünf aktuelle Themen aus dem HR-Bereich von Unternehmen.
Der richtige Unternehmens-Dreiklang
Die Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren immer stärker mit Incentives für ihre Mitarbeiter gegenseitig zu übertrumpfen versucht: Firmenhandy und -auto, Teambuildingevents, Fitnesscenter, Bio-Restaurant … Jetzt hat man schön langsam das Limit erreicht – der Fachkräftemangel ist aber stärker als je zuvor und damit der Run auf die besten Köpfe nicht vorbei. Auf Spurensuche bei Experten und Firmen nach einem Ausweg aus diesem Dilemma.
Here we go!
Da wäre also mal die echt gute Idee. Der Mut. Das Vorhaben. Aber wie startet man durch? Egal aus welcher Situation heraus gegründet wird, am Anfang der Selbstständigkeit sollte eine gute Organisation stehen. Alexander Stockinger vom Gründerservice der WKOÖ und Daniela Mair-Köck von der Kreditgarantiegesellschaft und Unternehmensbeteiligungsgesellschaft KGG/UBG über verschiedene Gründungsmöglichkeiten, Geschäftsmodelle und den Sinn von Business- und Finanzplänen in der frühen Gründungsphase.
„Jetzt ist eine gute Zeit zum Gründen“
Zehn Jahre war Florian Gschwandtner das Gesicht des oberösterreichischen Vorzeige-Start-up Runtastic – mit Ende des Jahres verlässt er das Unternehmen. Mit uns spricht er über sein neues Buch „So läuft Start-up“, die Gründungszeit von
Runtastic und wohin er nun laufen wird.
„Wir schaffen nicht mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum“
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem Gesamtfenstermarkt. Josko Fenster und Türen mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber, wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.
„Früher war es am Arbeitsplatz todernst“
Über fünf Millionen Ergebnisse spuckt Google beim Suchbegriff „Führung im Wandel der Zeit“ aus. Wir wollen es von erfahrenen Führungskräften aus der Praxis wissen und haben unterschiedliche Generationen und Geschlechter an einen Tisch geladen: Die 62-jährige Unternehmerin Christine Hödlmayr-Gammer, den 59-jährigen Trodat-Trotec-CEO Norbert Schrüfer, die 27-jährige Sabrina Aistleitner, Global Brand Ambassador bei Sonnentor, sowie den 36-jährigen eMagnetix-Geschäftsführer Klaus Hochreiter.
„Vielfalt ist immer eine Bereicherung“
Bei IBM iX ist so einiges vielfältig: von den Standorten über die Kundschaft bis hin zu den Mitarbeitenden. Für Markus Dietrich, Geschäftsführer für Düsseldorf, Österreich und Kroatien, ist ganz klar: Diversität wird immer mehr zum Differenzierungsmerkmal von Unternehmen und trägt maßgeblich zu deren Erfolg bei. Was sein Unternehmen tut, um am Puls der Zeit zu bleiben, und warum Diversität und Inklusion dabei eine zentrale Rolle spielen, erzählt er im Gespräch.
Digitale Transformation. Aber anders.
München, 1994. Mit der Gründung der mgm technology partners schafft CEO Hamarz Mehmanesh das Fundament für die heute international tätige Unternehmensgruppe aus Technologie- und Beratungsexpert:innen. In den vergangenen 28 Jahren hat sich vieles getan: Inzwischen beschäftigt mgm über 900 Mitarbeitende an 19 (inter-)nationalen Standorten. Und obwohl man den Kinderschuhen längst entwachsen ist, spricht Thomas Brugger, Geschäftsführer der mgm consulting partners austria mit Sitz in Salzburg, gerade im ausklingenden Jahr von Aufbruchstimmung.
Was wäre, wenn …
… sich der Fachkräftemangel noch weiter intensivieren würde? Wenn wir aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt unseren Status als Wohlstandsgesellschaft aufgeben müssten? Oder wenn Künstliche Intelligenzunsere Arbeitskraft ablösen würde?Wir haben Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, zum beruflichen und privaten Philosophieren eingeladen und sehr persönliche Einblicke erhalten.
Ein Arbeitsplatz aus der Vog(e)lperspektive
Was braucht es, um ein:e gute:r Stylist:in zu sein? Natürlich die richtige Basisausbildung! Aber auch genügend Herzblut für den Job sowie die Möglichkeit, sich laufend weiterzuentwickeln und zu verbessern. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen bei Coiffeur Vogl. Und merken: Auf den 330 Quadratmetern mitten in Linz fühlen sich nicht nur die Kund:innen sichtlich wohl, sondern auch das 20-köpfige Team.
Alles (k)eine Frage des Images
Was im Hochsommer das Eintauchen ins kühle Nass ist, ist beim Fachkräftemangel das Eintauchen in die Welt der Lehre. Ausbildungsbetriebe sichern sich so die Fachkräfte von morgen – und Arbeitnehmer:innen entscheiden sich damit für zukunftsfähige Karrierewege. Welche Talente dort schlummern und welche Möglichkeiten dadurch entstehen? Das zeigen uns ausgewählte Best-Practice-Beispiele.
„Wer gerne kickt, sollte nicht Handball spielen müssen“
Schon Mitte der 1990er Jahre erkannte man beim W&H Dentalwerk, dass sich die Organisation des Unternehmens grundlegend ändern muss, wenn man weiterhin wachsen und gleichzeitig den sich verändernden Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden möchte. Herbert Traschwandtner, Mitglied der Geschäftsleitung, war bei der Neustrukturierung aktiv dabei und ist im Unternehmen Experte für die sogenannte Teamorganisation. Mit uns spricht er über deren Stärken und Herausforderungen.
Endlich Matura! WoMI(N)T geht’s weiter?
Große Zukunftsbranchen wie die Industrie suchen neugierige Talente und bieten umgekehrt die Möglichkeit, unsere Welt von morgen aktiv mitzugestalten. Egal ob beim direkten Berufseinstieg, bei der Lehre mit Matura oder im Rahmen eines spannenden Studiums, so viel steht fest: Die MINT-Nachfrage boomt. Ein Einblick.
„Wir alle haben unterschiedliche Lebensläufe und Backgrounds …“
… genau deshalb funktioniert die Zusammenarbeit so gut. Zumindest, wenn es nach Karin Schnirch geht. Mittlerweile Senior Consultant bei mgm consulting partners austria, ist die sympathische Salzburgerin als Quereinsteigerin das beste Beispiel dafür, wie wichtig Offenheit und Flexibilität am modernen Arbeitsmarkt sind – sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer:innen als auch der Arbeitgeber:innen. Mit uns spricht sie über das Erfolgskonzept „Freiheit im Job“ und den echten mgm-Spirit.
Work smarter, not harder
Bedeutet höhere Produktivität automatisch auch mehr Anstrengung? Keinesfalls, glaubt man den folgenden drei Methoden. Sie sollen dabei helfen, die eigenen Arbeitsabläufe smarter zu gestalten. Wir haben sie genauer unter die Lupe genommen.
Ein Tag voller Chancen
Der „JKU-Karrieretag“ am 12. Oktober bietet für Studierende ein ungezwungenes Umfeld, um nationale und internationale Top-Unternehmen kennenzulernen. In mehreren Vorträgen werden zusätzlich Tipps von Expert:innen vermittelt, wie die ideale Offline- und Onlinebewerbung aussieht.