Für Greiner liegt die Zukunft in der Kreislaufwirtschaft
Für das Kunststoff- und Schaumstoffunternehmen Greiner liegt die Zukunft in der Kreislaufwirtschaft. Das umfasst für Greiner neben dem Recycling auch die Entwicklung von mehrwegfähigen Produkten sowie den generellen ressourcensparenden Umgang entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
„Kreislaufwirtschaft ist das Gegenteil der Wegwerfgesellschaft. Sie sieht Abfälle nicht als Müll, sondern als wertvollen Rohstoff. Darin liegt unsere Zukunft. Kreislauffähige Geschäftsmodelle sind daher auch eine zentrale Säule der gruppenweiten Unternehmensstrategie bis 2028“, erklärt Manfred Stanek, Vorstandsmitglied der Greiner AG .
Ein wesentliches Thema ist dabei „Design For Recycling“, das als Leitlinie für die Produktentwicklung dient. Produkte werden dabei so designt und produziert, dass sie im Idealfall zu hundert Prozent kreislauffähig sind. Es geht dabei um die Frage, wie Produkte gestaltet werden müssen, damit sie möglichst einfach gesammelt, getrennt und am Ende recycelt werden können.
„Bis 2030 wollen wir ein umfassend zirkuläres Unternehmen sein und unsere Emissionen drastisch reduzieren. Die Herstellung von Verpackungen aus r-PET verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als der Einsatz von neuem PET. Die Kreislaufwirtschaft bietet also auch enorme Chancen, um unsere Klimaziele zu erreichen“, erklärt Stefan Grafenhorst, Vice President of People & Sustainability der Greiner AG und Mitglied der im Vorjahr gegründeten Task Force Kreislaufwirtschaft der österreichischen Bundesregierung.
Tochterunternehmen Greiner Recycling mit selbst produzierten r-PET-Flakes
Um den Kreislauf besser schließen zu können, arbeitet Greiner bereits eng mit Recyclingwerken und anderen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zusammen. Einen Meilenstein hat Greiner vor eineinhalb Jahren mit dem Kauf eines ersten eigenen Recyclingwerks in Serbien gesetzt. Die dort produzierten r-PET-Flakes kommen unter anderem in der Produktion von neuen Lebensmittelverpackungen wieder zum Einsatz. Der Einstieg ins Wertstoffgeschäft hat Greiner geholfen, noch stärker in Kreisläufen zu denken. Mehr zu Greiner Recycling: siehe Interview mit Peter Fessl, Director Operations Recycling bei Greiner Packaging.
Im Sinne der gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie „Blue Plan“ scheut man bei Greiner jedenfalls nicht davor, gewohnte Wege zu verlassen und völlig neue Ansätze zu verfolgen. So ist Greiner Innoventures, der Start-up Hub von Greiner, laufend auf der Suche nach innovativen Ideen für kreislauffähige Geschäftsmodelle. Auch strategische Partnerschaften spielen für Greiner eine große Rolle beim Thema Kreislaufwirtschaft.
Viele kreislauffähige Projekte mit Partnerunternehmen
Die Schaumstoffsparte NEVEON ist beispielsweise Gründungsmitglied der vor kurzem initiierten Österreichischen Matratzenallianz für zirkuläre Matratzen. Zudem hat NEVEON bereits im Jahr 2021 mit BASF eine Kooperation gestartet, um durch chemisches Recycling den Kreislauf bei Matratzen zu schließen. Dabei ist es gelungen, entsorgte Matratzen in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen und aus recycelten Materialien erneut hochwertige Matratzen herzustellen.
In Oberösterreich gibt es zudem ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Greiner Packaging, heimischen Schulmilchbauern und zwei weiteren zweiteren Unternehmen (Starlinger viscotec und PET-MAN), bei dem die Schulmilch in Bechern aus r-PET abgefüllt wird. Dieses Kooperationsmodell entlang der regionalen Wertschöpfungskette wurde bereits mit dem Nachhaltigkeitspreis TRIGOS ausgezeichnet.
Darüber hinaus spielt der ReUse-Gedanke, also die Wiederverwendbarkeit, eine zunehmend größere Rolle bei den Produkten. Hier produziert Greiner Packaging etwa wiederverwendbare Trinkbecher, die beispielsweise auf Konzerten zum Einsatz kommen und dank eines Pfandsystems im Kreislauf bleiben.