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Gedankensprung mit Michael Strugl

Sie haben zwei Kinder. Was würden Sie sagen, wenn diese irgendwann nicht der VP, sondern einer anderen Partei beitreten würden?

StruglDas wäre kein Problem. Ich würde zwar mit ihnen darüber diskutieren, aber ein Problem hätte ich damit nicht, denn das müssen sie selbst wissen. Wenn ich einen Beitrag zur Meinungsbildung leisten kann, dann würde ich den in der Art und Weise leisten, indem ich ihnen sage: Ihr müsst nicht das selbe Parteibuch haben, aber überlegt euch das genau und entscheidet nach eurer Überzeugung.

Unabhängig von der bundespolitischen Parteilinie: Was halten Sie vom gekippten Rauchverbot?

StruglIch habe vor 19 Jahren aufgehört zu Rauchen, das sagt eh alles.

Warum braucht es aus der Sicht des Sportreferenten ein neues Stadion für den Lask?

StruglDer Verein braucht es, weil es ein wichtiger Teil seines Geschäftsmodells und seiner wirtschaftlichen Grundlage ist. Ich glaube auch, dass sich der Fußballfan in Oberösterreich eine moderne Fußballarena wünscht, wo vielleicht auch wieder mal ein Länderspiel stattfinden kann. Die Erfahrungen in Deutschland und Österreich haben zudem gezeigt, dass ein neues Stadion für den Standort einen Aufschwung bringt und zusätzliche Wertschöpfung generiert. Darum wäre es eine gute Entscheidung.

Das Motto der oberösterreichischen Schuldenbremse könnte man betiteln mit: „Spare in guten Zeiten, dann hast du in schlechten.“ Folgt man hier dem antizyklischen, keynesianischen Modell, also Deficit Spending unter Josef Pühringer und Sparen in guter Konjunktur unter Thomas Stelzer?

StruglDieser keynesianische Ansatz hat schon viel für sich. Das Problem war ja stets: Wir haben diesen Ansatz immer nur zur Hälfte umgesetzt. Wir haben in schlechten Zeiten versucht, durch öffentliche Ausgaben zu stimulieren, haben dann aber in konjunkturellen Hochphasen eigentlich nicht gespart, sondern auf diesem Niveau weitergemacht. Unsere antizyklische Budgetpolitik ist nach wie vor richtig, es gibt aber einen noch viel wesentlicheren Grund, warum wir das jetzt machen: Wir wissen, dass wir für unsere Wettbewerbsfähigkeit in einigen Schwerpunktbereichen wie digitale Infrastruktur oder Forschung mehr investieren müssen. Man muss sich dann überlegen, wo diese zusätzlichen Mittel bei gleichzeitigem Sparen herkommen. Und da kann man entweder Schulden machen oder sich diesen finanziellen Spielraum durch Sparen in den vorhandenen Strukturen schaffen. Das bedeutet, zusammen mit dem konjunkturellen Rückenwind, ist es ein goldener Zeitpunkt, die Schuldenbremse jetzt umzusetzen und trotzdem dort zu investieren, wo es unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Das ist für mich der viel wichtigere Aspekt, neben der Tatsache, dass Keynes natürlich auch nicht Unrecht hatte.

Laut Fachkräftemonitor fehlen 29.000 Fachkräfte bis 2020. Auf der einen Seite stöhnen viele Unternehmen, dass sie zu wenige Fachkräfte finden und bieten sehr viele offene Stellen an. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Arbeitslose, die nach einem Job suchen. Wie passt das zusammen?

StruglWie es so schön heißt: Es ist ein Arbeits-„Markt“. Das Paradoxon im Moment ist Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. Wir haben jetzt sinkende Arbeitslosigkeit – mit fünf Prozent fast eines weniger als im Vorjahr, aber die offenen Stellen steigen und steigen. In einem durchschnittlichen Monat haben wir mittlerweile etwa 15.000. Das bedeutet, es gibt eine Nachfrage nach gut qualifizierten Fachkräften, die derzeit nicht gedeckt werden kann, da es diese nicht gibt. Wir haben eine Fachkräftestrategie, wie wir diese Lücke schließen wollen. Wir wollen auf der einen Seite mehr Fachkräfte aus der bestehenden Erwerbsbevölkerung herausholen, auf der anderen Seite werden wir in den internationalen Wettbewerb um Talente noch stärker einsteigen müssen, um mehr qualifizierte Menschen aus anderen Ländern zu uns zu locken.

Es wird immer wieder von einer – teils hausgemachten – Krise der Europäischen Union gesprochen. Was müsste sich ändern, damit man diese längerfristig in den Griff bekommt?

StruglViel. Der Kern des Problems ist meiner Meinung nach die Governance: Wie schafft es Europa, eine gemeinsame funktionierende Wirtschafts-, Sicherheits- und Währungspolitik zu machen? Es ist schwierig, wenn die Nationalstaaten eigene Interessen verfolgen und einige wenige Staaten oder auch nur ein Staat schnelle Lösungen verhindern können. Europa braucht zudem eine Verfassung, die es schneller ermöglicht, Entscheidungen zu treffen und nicht droht, an nationalen, egoistischen Haltungen zu scheitern. Und offenbar ist es noch immer nicht gelungen, alle Bürger abzuholen. Eine Entscheidung wie der Brexit etwa ist meines Erachtens katastrophal. Das zeigt, dass Europa noch nicht überall angekommen ist.

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