
Wie treiben Förderungen Innovation voran?
In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zögern viele Unternehmen, zu investieren. Doch gerade das ist der Schlüssel für Innovation und langfristige Wettbewerbsfähigkeit, und genau dort setzen Förderungen an. Sie helfen, Projekte zu realisieren, die sich noch nicht selbst finanzieren. Eva Martischnig und ihr Team bei BDO unterstützen ihre Kunden im gesamten Förderprozess mit ihrer Expertise. Sie verrät uns, wie eine Zusammenarbeit mit ihnen abläuft und wann diese von Erfolg gekrönt ist.
Ihre Karriere startet Eva Martischnig im Kulturmanagement. Dort ist sie hauptsächlich für die Finanzierung von Projekten zuständig und und baut eine große Expertise darin auf, staatliche Fördermittel zu lukrieren. Ihr Weg verschlägt sie dann vor 20 Jahren in die Privatwirtschaft, wo sie eben jenes Wissen zuerst in der Industrie als Verantwortliche für Förderbelange und anschließend in der Unternehmensberatung einsetzen kann. Als sich ihr Arbeitgeber 2018 der Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft BDO anschließt, ist sie bereits Expertin auf dem Gebiet der Förderungen.
Mittlerweile leitet sie ein sechsköpfiges Team bei BDO Consulting. An ihrem Job liebt sie, dass er so abwechslungsreich ist und sie oft morgens noch nicht weiß, welche Anfragen sie an diesem Tag erreichen werden. „Was wirklich spannend ist: Wir sind immer dort, wo die Unternehmen die strategisch wichtigsten und herausforderndsten Projekte umsetzen.“ Ihr Team ist für die Kunden Sparringspartner und weit mehr als ein Abwickler von Förderungen. Sie beraten ganzheitlich und begleiten manche Kunden über Jahre hinweg. Erfolgreich ist eine Zusammenarbeit für sie dann, wenn das Unternehmen intern einen gut implementierten Prozess hat und die gesamte Förderlandschaft für sich optimal und effizient nutzen kann. Sie erzählt uns, wie die einzelnen Schritte der Zusammenarbeit aussehen:
#1 | Gegenseitiges Kennenlernen
Wenn ein Unternehmen auf BDO zukommt, erfolgt zuerst eine Vorrecherche zum potentiellen Kunden. In einem ersten unverbindlichen Gespräch findet dann ein gegenseitiges Kennenlernen statt. Martischnig und ihr Team möchten dabei Folgendes herausfinden: Wie groß ist das Unternehmen? Was ist der Geschäftsgegenstand? Wie viele Mitarbeitende gibt es? Wie international ist das Unternehmen? Durch die Sammlung dieser Informationen wissen sie bereits, auf welche Fördertöpfe das Unternehmen grob zugreifen können wird.
In einem weiteren Schritt wird eruiert, wofür das Unternehmen in den nächsten ein bis drei Jahren plant, finanzielle Mittel aufzuwenden. Da die wenigsten Förderungen retrospektiv beantragt werden können, muss der Planungshorizont in die Zukunft erfolgen. Die Forschungsprämie ist eine Ausnahme, diese kann auch im Nachhinein beantragt werden. Aus diesem Grund wird im Erstgespräch ebenfalls untersucht, welche Kosten in der Vergangenheit angefallen sind und ob um die Forschungsprämie eventuell nachträglich angesucht werden kann.
#2 | Mapping
Auf Basis aller gesammelten Informationen findet eine Art Mapping statt. Das heißt, es wird herausgearbeitet, welche Förderungen zu den Anforderungen und Projekten des Unternehmens passen könnten. Das Team von BDO berät dann, was ein Projekt erfüllen muss, um den Förderkriterien zu entsprechen. Dies kann zum Beispiel im Bereich Forschung und Entwicklung bedeuten, dass noch ein höheres technisches Risiko vorliegen oder es noch innovativer gestaltet werden muss.
Wenn ein Unternehmen nicht im forschenden Bereich tätig ist, können die Immobilien begutachtet und daraufhin untersucht werden, inwiefern in den nächsten Jahren Energieeffizienz- oder Sanierungsmaßnahmen geplant sind. Diese sind, wenn beispielsweise eine bessere Dämmung gemacht wird, ebenfalls unter Umständen förderbar. BDO liefert dabei eine gewisse Übersetzungsarbeit: Warum gibt es diese Förderung? Was möchte die Förderstelle damit erreichen? Und welche Ziele sollen adressiert werden?
Welche Bereiche sind besonders förderbar?
#1 Forschung und Entwicklung: Gerade in diesem Bereich ist das technische Risiko sehr hoch, weil das Unternehmen keine Sicherheit hat, ob es in naher Zukunft mit seiner Entwicklung Geld verdienen kann. Dort setzen Förderungen an und helfen, mit ihren Mitteln Projekte umzusetzen, die sonst zu riskant wären. Diesen Anschub braucht es vor allem für die Standortsicherung von Österreich und Europa. Denn: „Was einen Standort wettbewerbsfähig macht, ist, die Forschung wirklich auf den Markt zu bringen.“
#2 Nachhaltigkeit: Alles, was in die Bereiche Dekarbonisierung oder CO2-Einsparung fällt, bringt dem Unternehmen auf den ersten Blick vielleicht keinen wirtschaftlichen Vorteil. Doch der gesellschaftliche Impact ist hoch und Förderungen helfen in diesem Fall, dort zu investieren, wo das Unternehmen eventuell anfangs aufgrund von hohen Kosten oder Aufwand zögert und das rein wirtschaftliche Risiko alleine nicht tragen könnte.
#3 Personalthemen: Auch im Personalbereich gibt es einige Fördermöglichkeiten, von klassischen Arbeitsmarktförderungen bis hin zu diversen Ausbildungsförderungen von der WKO oder dem AMS. Hier den Überblick zu behalten, vor allem, wenn man einen großen Personalstamm hat, kann ohne externe Hilfe schwierig sein. BDO bringt Expertise ein und hilft, die Fördermittel nach ihren unterschiedlichen Rahmenbedingungen richtig zu administrieren und alles im Blick zu haben.
#3 | Antragsstellung
Sobald feststeht, welche Förderungen beantragt werden, hilft BDO bei der Antragsstellung und steht beratend zur Seite. Doch die Leistungen gehen über die Antragsstellung hinaus. Das langfristige Ziel ist es, das Förderwissen im Unternehmen so zu verankern, dass es optimal genutzt werden kann. Dahinter stecken sowohl Prozessmanagement als auch Organisationsentwicklung und Kommunikation. In einigen Fällen wurde in Unternehmen mit der Hilfe von Martischnigs Team eine eigene zentrale Stelle etabliert, die sich intern um die Förderungen kümmert und weiterhin in engem Austausch mit ihm steht. Viele Kunden betreut BDO laufend mit Rahmenverträgen, manche kommen punktuell auf sie zu, andere nur mit Spezialfragen.
#4 | Weitere Abwicklung
Wird der Antrag genehmigt, unterstützt BDO in der weiteren Abwicklung und Projektimplementierung. Darüber hinaus behalten die Expertinnen und Experten in der Zusammenarbeit den Überblick über neue Fördermöglichkeiten. Ganz wichtig ist dabei, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Denn dann kann ebenso argumentiert werden, warum eine Förderung aus der Abwägung von Aufwand zu Erfolgswahrscheinlichkeit nicht beantragt werden sollte und wann es wirklich sinnvoll ist.
Martischnig ist überzeugt, dass es für die Innovation und Standortentwicklung besonders wichtig ist, dass Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in die Zukunft investieren. „Wenn ein Unternehmen immer nur auf das Überleben fokussiert ist und versucht, nicht unterzugehen, dann wird es erst recht untergehen. Kein Unternehmen kann heute überleben, ohne nicht in irgendeiner Form innovativ zu sein und neue Dinge auszuprobieren.“ Und damit das gelingt, stehen sie und ihre Mitarbeitenden mit Rat und Tat zur Seite._
Infobox
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Mit einem Konzernumsatz von EUR 134,3 Mio. im Geschäftsjahr 2022/23 und mehr als 1.100 Mitarbeiter:innen an den Standorten Wien, Graz und Judenburg, Linz, Salzburg, Eisenstadt und Oberwart, Bruck/Leitha, Wolfsberg und Klagenfurt, Schwaz sowie Lustenau zählt die BDO Austria Gruppe zu den österreichweit führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften.
Die BDO Austria Gruppe ist Mitglied des internationalen BDO Netzwerks, das mit über 115.600 Mitarbeiter:innen in 166 Ländern an insgesamt 1.700 Standorten vertreten ist und im Geschäftsjahr 2022/23 einen weltweiten Umsatz von EUR 13 Mrd. erwirtschaftete.
Redaktion
- Melanie Kashofer
Fotos
Foto: Foto Fischer
Illu: Gettyimages / kingwin