

Von der anderen Seite des Atlantiks sind im Moment sehr raue Töne zu vernehmen, was die Themen Diversität und Barrierefreiheit betrifft. Warum man sich dadurch als österreichisches Unternehmen nicht von seinem Weg abbringen lassen darf und wie Inklusion täglich gelebt werden kann, zeigt das Softwareunternehmen BMD Systemhaus. Dort wird Vielfalt nämlich als echter Mehrwert wahrgenommen und seit Anfang des Jahres zusätzlich durch eine Barrierefreiheitsbeauftragte unterstützt.
Susanne Bernegger lebt seit zwei Jahrzehnten mit Multipler Sklerose und sitzt dadurch im Rollstuhl. „Die Diagnose kam Mitte 20 und brachte viel Unsicherheit mit sich. Bei der BMD wurde ich immer wertschätzend und offen aufgenommen, was mich motiviert, im Bereich der Barrierefreiheit meine Expertise einzubringen.“ Nach einigen anderen Stationen im Unternehmen ist sie seit Anfang des Jahres dort als Barrierefreiheitsbeauftragte tätig und kanalisiert die Anliegen der gesamten Belegschaft. Seit Jänner 2025 ist dies in Unternehmen ab 400 Mitarbeitenden Pflicht. BMD plante den Einsatz von Bernegger aber bereits vor dem neuen Gesetz.
Julia Kalkhofer, stellvertretende Abteilungsleiterin im HR-Management, weiß, dass hier schon lange ein Fokus auf die Vielfalt gelegt wird: „Wir sind überzeugt, dass wir alle von einer inklusiven Gesellschaft profitieren. Unsere Welt ist bunt, und das wollen wir im Kleinen repräsentieren.“ Beide Frauen sind seit 2008 im Unternehmen und haben die Entwicklung hin zu einem inklusiveren Denken miterlebt.
BMD hat sich der Förderung von Diversität und Barrierefreiheit verschrieben. Kalkhofer erklärt: „Wir haben einen Frauenanteil von 56 Prozent, was in der IT-Branche bemerkenswert ist. Wir fördern flexible Arbeitszeitmodelle und unterstützen Väter- und Mütterkarenz.“ Zudem arbeitet das Unternehmen mit der Plattform „myAbility“ zusammen, um gezielt Menschen mit Behinderungen in den Jobausschreibungen anzusprechen. Höhenverstellbare Tische im Büro sind selbstverständlich. Darüber hinaus werden gezielt Mädchen bei Coder-Dojo-Veranstaltungen gefördert und Kolleginnen und Kollegen, die eine Seh- oder Farbschwäche haben, werden mit spezieller Software unterstützt.
Die Umsetzung von Barrierefreiheit bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Bernegger hat beispielsweise einen Assistenzhund. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen sind hundeliebend, aber er ist nun mal kein klassischer Bürohund und eine Kollegin leidet an einer Hundehaarallergie. Das zeigte, dass Inklusion auch Flexibilität und Einfallsreichtum erfordert. Schlussendlich konnte das Problem durch individuelle Homeoffice-Tage gelöst werden.
Kalkhofer sieht in Diversität einen Schlüssel zur Innovation: „Vielfältigkeit fördert Kreativität und neue Ideen. Studien zeigen, dass inklusivere Führungsebenen wirtschaftlich erfolgreicher sind.“ Durch die gelebte Vielfalt ergeben sich nicht nur für die Mitarbeitenden Chancen, sondern ebenso für die Kunden. BMD hat die Barrierefreiheit fest in der Strategie verankert. Gerade wird am Relaunch der Website gearbeitet, um die Nutzerfreundlichkeit weiter zu verbessern. „Außerdem möchten wir bei Teamzusammensetzungen auf allen Ebenen auf Diversität achten und einen Kulturwandel hin zu noch mehr Inklusivität schaffen.“ Dieses Ziel hat sich Bernegger in ihrer neuen Rolle gesetzt.
Die beiden Frauen sind überzeugt, dass BMD auf einem guten Weg ist, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem jeder Mensch mit der eigenen Lebensrealität gleichberechtigt arbeiten kann. Aber die beiden wissen: Es muss eine Selbstverständlichkeit werden. In Zeiten, in denen international Rückschritte in der Diversitätspolitik zu beobachten sind, möchte das Unternehmen ein klares Zeichen setzen. „Für uns ist Vielfalt ein Innovationsbooster und ein richtiger Mehrwert. Es ist gerade jetzt wichtig, Haltung zu zeigen und den Dialog aktiv zu fördern.“_
BMD / Gabor Bota, Nicole Muellner
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