RHI Magnesita und MCi Carbon kommen der weltweit ersten CCU-Anlage in der Feuerfestindustrie in Tirol, Hochfilzen, einen Schritt näher

Wien, 16. Jänner 2025 – Im Rahmen des Förderprogramms Australia-Austria Joint Call 2024: Industrial Decarbonisation erhalten RHI Magnesita, MCi Carbon, das Austrian Institute of Technology (AIT) und die University of Technology Sydney (UTS) Fördermittel in Höhe von über 3,8 Millionen Euro für das CCUpScale Projekt durch den österreichischen Klima- und Energiefonds, unterstützt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums, und dem australischen Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water (DCCEEW). Dieses Projekt hat das Ziel, die Technologie von MCi Carbon zur Mineralkarbonatisierung weiterzuentwickeln und RHI Magnesita dabei zu unterstützen, die erste CCU-Anlage der Welt für die Feuerfestindustrie in Hochfilzen, Österreich, zu errichten.

Technologische Meilensteine für eine CO₂-negative Zukunft

Seit 2023 investiert RHI Magnesita, Weltmarktführer der Feuerfestindustrie, Millionenbeträge in die zukunftsweisende Technologie Carbon Capture and Utilisation (kurz CCU), die vom australischen Clean-Tech-Start-Up MCi Carbon entwickelt wurde, Ziel ist es, die Feuerfestindustrie zu transformieren und CO₂ nachhaltig zu binden. Mit der Förderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro können nun entscheidende Weiterentwicklungen vorangetrieben werden, wie z. B. Rohstoffanalysen, Vor-Demonstrationsversuche, Prozess-Engineering zur Skalierung sowie industrielle Integrationen. Dies stellt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Errichtung der weltweit ersten CCU-Pilotanlage der Feuerfestindustrie dar, die 2028 auf dem Gelände des RHI Magnesita-Werkes in Hochfilzen, Tirol, realisiert werden soll. Diese Anlage soll jährlich 50.000 Tonnen CO₂ auffangen, umwandeln und daraus CO₂-negative mineralische Wertprodukte erzeugen.

RHI Magnesita plant, die CCU-Technologie von MCi Carbon einzusetzen, um die eigenen Scope-1-Emissionen erheblich zu reduzieren. „Die Förderzusage zeigt uns, dass wir mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind. Für Industrien mit unvermeidbaren Emissionen, wie der unseren ist die CO₂-Abscheidung derzeit der einzige Weg, das Net-Zero-Ziel bis 2050 zu erreichen. Wir gehen aber einen Schritt weiter, indem wir das CO₂ nicht nur abscheiden, sondern in Produkte umwandeln, die sowohl uns als auch anderen schwer zu dekarbonisierenden Sektoren, wie z.B. der Zementindustrie, eine Lösung bieten“, erklärt Constantin Beelitz, Regional President Europe, CIS & Türkiye bei RHI Magnesita.

„MCi Carbon engagiert sich für die Entwicklung innovativer, skalierbarer Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrien mit unvermeidbaren Emissionen. RHI Magnesita ist ein hervorragender Partner, Investor und Kunde“, sagte Marcus Dawe, Gründer und CEO von MCi Carbon.

Dekarbonisierung bedeutet internationale Zusammenarbeit

Auch Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betonte die Bedeutung des Projekts: „Dieses Projekt zeigt, wie Innovation und internationale Zusammenarbeit uns helfen, die Klimaziele zu erreichen. Mit Initiativen wie CCUpScale können wir die Transformation zu einer klimaneutralen Industrie beschleunigen und gleichzeitig globale Lösungen für die CO₂-Nutzung vorantreiben.“

Australiens Klima- und Energieminister Chris Bowen betonte die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit, um Innovation voranzutreiben: „Projekte wie dieses stärken unsere gemeinsamen Bemühungen, den CO₂-Fußabdruck zu senken. Wir schätzen die Zusammenarbeit mit unseren österreichischen Partnern, um neue Lösungen für die Dekarbonisierung zu entwickeln. CCUpScale wird konkrete Fortschritte bringen – Emissionen direkt an der Quelle reduzieren, den Kohlenstoff in Gebäuden verringern und den Nutzen solcher innovativen Projekte zeigen.“

Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Die Abscheidung und Nutzung von Kohlenstoff ist ein Thema, das wir bereits seit einigen Jahren in unseren Forschungsprogrammen aufgreifen. Wir unterstützen damit die heimische Industrie, Know-how aufzubauen und entsprechende Lösungen rasch in die Umsetzung zu bringen. RHI Magnesita leistet mit diesem Projekt Pionierarbeit in Österreich, und wir sind sehr stolz, bei der Realisierung der Pilotanlage unterstützen zu können.“