Raiffeisenlandesbank OÖ trotzt wirtschaftlichen Herausforderungen
Der Konzern verzeichnete einen Jahresüberschuss vor Steuern von 486,5 Millionen Euro, was zwar einen Rückgang von 195,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr darstellt, aber angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als solide zu bewerten ist. Nach Steuern belief sich der Überschuss auf 436,7 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis erreichte 676,6 Millionen Euro, ein Minus von 206 Millionen Euro im Jahresvergleich.
Generaldirektor Heinrich Schaller betont: „Das sehr gute Ergebnis mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von 486,5 Millionen Euro zeigt, dass wir auch schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen bewältigen können. Dies ist ein starkes Signal an unsere Kundinnen und Kunden, dass sie mit der Raiffeisenlandesbank OÖ einen stabilen und verlässlichen Partner an ihrer Seite haben.“
Wachstum trotz Gegenwind
Die Konzernbilanzsumme wuchs um 3,0 Prozent auf 49,3 Milliarden Euro, hauptsächlich getrieben durch gestiegene Einlagen und erhöhte Forderungen an Kreditinstitute. Diese Entwicklung unterstreicht das Vertrauen der Kunden in die Stabilität der Bank.
Im Kerngeschäft zeigt sich die RLB OÖ resilient. Der Zinsüberschuss blieb mit 605,1 Millionen Euro auf hohem Niveau, trotz eines leichten Rückgangs von 6,7 Prozent. Der Provisionsüberschuss konnte sogar um 0,7 Prozent auf 188,6 Millionen Euro zulegen – ein Zeichen für die Stärke des Dienstleistungsgeschäfts auch in schwierigen Zeiten.
Die Finanzierungen an Kunden verzeichneten einen leichten Rückgang um 2,0 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro, was die zurückhaltende Investitionsbereitschaft in der aktuellen Wirtschaftslage reflektiert. Positiv zu vermerken ist, dass die Risikovorsorgen für potenzielle Kreditausfälle um 58,0 Millionen Euro auf 175,5 Millionen Euro gesenkt werden konnten.
Ein besonderes Highlight stellt die Verbesserung der Kapitalausstattung dar. Die harte Kernkapitalquote (CET 1 Ratio) stieg um beachtliche 1,1 Prozentpunkte auf 17,7 Prozent, während die Eigenmittelquote 19,6 Prozent erreichte. Diese Stärkung der Kapitalbasis schafft wichtigen Handlungsspielraum für zukünftige Herausforderungen und Wachstumschancen.
Trends und Ausblick
Die „Mein ELBA“-App hat sich als zentrales Tool für Bankgeschäfte etabliert. 67 Prozent aller Transaktionen werden mittlerweile über die App abgewickelt, während nur noch 1,7 Prozent direkt in den Bankfilialen stattfinden. Diese Entwicklung unterstreicht den erfolgreichen digitalen Wandel der Bank.
Nach einer längeren Durststrecke gibt es positive Signale im Bereich der Immobilienfinanzierung. Die Zahl der Neuabschlüsse bei privaten Wohnbaukrediten stieg um 16,5 Prozent, das entsprechende Kreditvolumen wuchs um 18,4 Prozent. Diese Entwicklung wird durch Zinssenkungen ab Mitte 2024 unterstützt, wenngleich eine vollständige Normalisierung noch aussteht.
Trotz der prognostizierten Fortsetzung der Rezession in Österreich für 2025 bleibt die RLB OÖ zuversichtlich. Die Bank sieht sich gut gerüstet, um ihre Kunden durch diese herausfordernde Phase zu begleiten und gleichzeitig Wachstumschancen zu nutzen. Besonders das deutsche Infrastrukturpaket könnte positive Impulse für die österreichische Wirtschaft und damit auch für die Geschäftsentwicklung der Bank bringen.
Redaktion
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