OÖ. Industriellenvereinigung (IV) prognostiziert Konjunkturaufschwung
Die Stimmung in Unternehmen ist laut einer aktuellen Umfrage, an der sich 102 Betriebe mit mehr als 118.000 Mitarbeitern beteiligt haben, positiver als im Herbst 2020. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der OÖ. IV dazu: „38 Prozent der Unternehmen meldeten eine gute Geschäftslage, 34 Prozent beurteilen ihren aktuellen Geschäftsverlauf als schlecht. Auftragsbestand und Auslandsaufträge sind von einem Minuswert auf etwa 20 Punkte angestiegen. Die meisten Unternehmer blicken zuversichtlicher als noch im Herbst 2020 in die Zukunft.“
Damit die Industrie weiterhin stabilisierend in der Coronakrise wirken kann, brauche es laut dem Präsidenten der OÖ. IV Axel Greiner umfassende Maßnahmen. „Diese werden nicht nur von der Politik eingefordert, sondern diese Maßnahmen werden von der Industrie in Form von Sicherheits- und Hygienekonzepten, Maskenbereitstellungen, Testungen und Home-office-Lösungen selbst aufgesetzt.“
Durch staatliche Mittel wie die Investitionsprämie, ein erhöhtes Konsumpotential und den Regierungswechsel in den USA werde die Konjunktur in diesem Jahr anziehen. Mit Sorge blickt man auf die Zahl der Beschäftigten. „Während die Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor hoch ist, bleibt der Fachkräftemangel in der OÖ. Industrie ein Kernproblem beim Aufbau von zusätzlichen Beschäftigten“, so Haindl-Grutsch. Lösungen würde ein flexibles Arbeitsmarktmanagement in Form von Umschulungen und Neuqualifizierungen sowie mehr Mobilität am Arbeitsmarkt bringen.
Für eine Rückkehr zur Normalität brauche es laut Greiner mehr Tempo bei der Durchimpfung der Bevölkerung, da Österreich als Impfnachzügler an Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnte.
Weitere Forderungen der OÖ. IV betreffen eine rasche Digitalisierung der Prozesse der öffentlichen Hand, eine sichere und wirtschaftliche Energieversorgung und Vorkehrungen für ein drohendes Blackout.
Für die nächste Legislaturperiode 2021-2027 präsentierte die OÖ. IV 20 Themenbereiche und Maßnahmen um „Oberösterreich zukunftsfit zu machen“, so Haindl-Grutsch.
Ein Auszug aus dem 20-Punkte-Katalog:
- die Bedeutung der Standortqualität und die Rückkehr zu Nulldefizit und Schuldenbremse
- rasche Digitalisierung von Bildungssystem, Gesundheitssystem bis zur Verwaltung
- Umschulungen und Neuqualifizierung von Personen als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel
- Vergrößerung des Angebots an MINT-Ausbildungen
- der Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsquote und der Zusammenarbeit von betrieblichen, universitären und außeruniversitären Einrichtungen zur Förderung von Technologietrends wie KI, Blockchain, 4D-Druck und viele mehr.
- eine verlässliche, leistbare und nachhaltige Energieversorgung und Schutzvorkehrungen gegen ein drohendes Blackout
- Förderung von Umwelt- und Klimaschutz durch neue Technologien und innovative Lösungen und nicht durch Verbote
- Forschungsförderung und Transformation der Mobilität