Oberösterreichs einzige öffentliche internationale Schule wird 25
„Das Konzept ist im Jahr 1990 zustande gekommen. Da gab es internationale Manager, die entweder in der Linzer Industrie oder an der Universität gearbeitet haben. Es hat sich etabliert, dass nur noch dort Jobs angenommen wurden, wo auch die Familien gut leben konnten“, erzählt Klaus Hötzenecker, der bis 2011 Direktor der Lisa war. „Also starteten die JKU und die oberösterreichische Industrie eine Initiative.“ Nach Bewilligung durch das Unterrichtsministerium und den oberösterreichischen Landesschulrat waren es Klaus Hötzenecker und Karl Mühlstein, die die pädagogischen Grundzüge erarbeitet und im Jahr 1992 mit der ersten Klasse begonnen haben. „Die Schwierigkeit war, das europäische Schulsystem in das österreichische zu integrieren – das ist uns aber innerhalb von zwei Jahren gelungen“, sagt Hötzenecker. Prinzip war vorerst ein bilingualer Unterricht in allen Gegenständen. In den folgenden Jahren änderte man das pädagogische Konzept und ordnete es dem Erwerb des Internationalen Bakkalaureats, einem internationalen Schulabschluss – kurz IB – unter. Und es gelang: „Wir wurden von der International Bakkalaureate Organization zertifiziert und im Jahr 2000 konnten die ersten Absolventen das IB und die österreichische Reifeprüfung absolvieren“, so der ehemalige Schuldirektor.
Türen öffnen
Mittlerweile nutzen dieses Angebot viele: Mehr als 400 junge Menschen aus Österreich und etwa 50 weiteren Ländern besuchen die Schule, an der ein Team von über 70 österreichischen und internationalen Lehrkräften arbeitet. „Wir spüren aktuell eine starke Nachfrage, sowohl von internationalen Familien, als auch von solchen, deren Kindern aus internationalen Bildungssystemen zurück nach Österreich kommen. Aber auch immer mehr oberösterreichische Familien – ganz ohne internationalen Background, wollen ihren Kindern ein gutes Englisch mit auf den Lebensweg geben, weil sie erkennen, dass das Beherrschen dieser Sprache Türen öffnet“, so Astrid Wansch, Professorin und Lisa-Koordinatorin. Die Bildungsanstalt, die Teil des Europagymnasiums Linz Auhof ist, zählt bereits über 600 Absolventen.
Die größte Herausforderung für die Zukunft werde vor allem die voranschreitende Globalisierung sein. „Die Lisa wird weiter wachsen, daher besteht auch die logistische Herausforderung, den Platz und die Lehrer zu finden“, so Gottfried Jachs, der als Nachfolger von Hötzenecker seit 2011 die Schulleitung über hat. Aber auch die Finanzierung werde eine Rolle spielen, denn durch das vielfältige Angebot würden mehr Kosten anfallen als bei anderen öffentlichen Schulen. Derzeit werden diese Kosten zum Großteil durch Elternbeiträge und Sponsorengelder, unter anderem der Hauptsponsoren voestalpine, Oberbank, Borealis, Miba und der Industriellenvereinigung Oberösterreich, gedeckt.