Neue „Wir-Kultur“ als Mehrwert für Gemeinden nutzen
Zukunftsforscher sprechen bereits länger vom Trend einer „Wir-Kultur“. Aktuell würde sich diese wiederum verändern. Durch die Digitalisierung bekomme die „Wir-Kultur“ einen „neuen Schub“, so Trendforscherin Kirsten Brühl vom Zukunftsinstitut. Leute könnten sich nun leichter und unkomplizierter vernetzen und dementsprechend finde man sich kurzfristiger und unverbindlicher zusammen. Im Gegensatz zur früheren „Wir-Kultur“ entstehe nun vieles in Selbstorganisation zwischen den Bürgern. Es werden neue Formen des gemeinsamen Lebens wie etwa Co-Living oder Co-Working ausprobiert. Und diese neuen Strukturen seien in der digital vernetzten Welt auch ganz wichtig, so Brühl: „Wir brauchen diese als Innovationsmotoren.“
Bürgern Mitgestaltung ermöglichen
Das Oberösterreich die neue „Wir-Kultur“ braucht, habe auch die Oö. Zukunftsakademie erkannt und daher sei dort auch das Agenda 21-Netzwerk Oberösterreich angesiedelt. Bei der Agenda 21 geht es darum, den Bürgern durch verschiedene Projekten die Mitgestaltung und ein aktives Miteinander in der Gemeinde zu ermöglichen. In Oberösterreich gibt es 143 Agenda 21-Gemeinden und 9 Regionen sind aktiv im Agenda 21-Netzwerk. Die Gemeinden werden durch ein eigenes Fördermodell finanziell unterstützt. Als Beispiele für Aktivitäten des Agenda 21-Netzwerk nennt Grüne-Landesrat Rudi Anschober Bürgerräte, Foodcoops oder Gemeinschaftsgärten.
Österreichweit gibt es über 400 Agenda 21-Gemeinden. Diese sind auf der Grundlage der weltweiten Nachhaltigkeitsprogramme UN-Agenda 21 und der neuen UN-Agenda 2030 aktiv.