MINT-Power: So sollen Schüler:innen für technische Berufe begeistert werden
Für diesen Termin hieß es „Back to the roots“. Sämtliche Medienvertreter:innen durften am Dienstag beim Pressegespräch in der Linzer Europa-Schule noch einmal die Schulbank drücken. Aber nicht etwa weil sie nachsitzen mussten. Nein, Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) und Joachim Haindl-Grutsch (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ) stellten in einer Klasse die neue MINT-Power für eine erfolgreiche Zukunft in Oberösterreich vor.
Hintergrund: Der Arbeitskräftemangel bleibt kurz-, mittel- und langfristig ein zentrales Problem am Standort Oberösterreich. Vor allem der ausgeprägte Mangel an MINT-Fachkräften aller Ausbildungsniveaus droht beim Wachstum und der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Betriebe zu großen Schwierigkeiten zu führen. Deshalb startete das Land mit den Initiativen „Mathematik-Aufgabe des Monats“ und „Robitopia“ unter dem Slogan „Open your mind for MINT“ eine spannende Kampagne. „Der Mangel an MINT-Fachkräften gilt seit Jahren als die größte Herausforderung in der oberösterreichischen Industrie und nimmt nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung weiter zu. Zudem steht fest, dass MINT-Ausbildungen immer weiter an Bedeutung gewinnen, weil nur mit innovativen Technologien die Digitalisierung, die Transformation des Energie- und Mobilitätssystems oder Umwelt- und Klimaschutz Realität werden“, macht Haindl-Grutsch deutlich.
Vom Angstfach zum Zukunftsfach
Mehr als 80 Prozent der Betriebe haben aktuell Probleme, offene MINT-Stellen zu besetzen. Und das trotz bester Karrierechancen und überdurchschnittlicher Bezahlung. Für den Geschäftsführer der Industriellenvereinigung ist es deshalb höchste Zeit zu handeln. In Kooperation mit der Johannes Kepler Universität (JKU) und der MINTality Stiftung wurden Projekte wie die „Mathematik-Aufgabe des Monats“ und das Lernspiel „Robitopia“ ins Leben gerufen. Die Interessen in diesen Fächern sollen damit bei den Buben und Mädchen schon im Volksschulalter geweckt werden. Mathematik soll somit laut Haindl-Grutsch vom „Angstfach zum Zukunftsfach“ werden.
Bildungslandesrätin Haberlander ist Feuer und Flamme für die neue Initiative. Sie sagt: „Technikbegeisterung beginnt bereits in der Volksschule. Deshalb begrüße ich das Lernspiel Robitopia. Ich freue mich, dieses Projekt zu unterstützen, damit Mädchen bereits im jungen Alter spielend für die Technik sensibilisiert werden und erste Schritte in Richtung technische Ausbildung und Beruf gehen.“
Doch was ist „Robitopia“ eigentlich? Es handelt sich dabei um ein Lernspiel, das sich an Schüler:innen der dritten und vierten Klasse Volksschule richtet. Im Rahmen spannender sowie abwechslungsreicher Aufgaben sollen stereotype Rollenbilder abgebaut und so das MINT-Interesse gefördert werden.
Mathematik soll vom Angst- zum Zukunftsfach werden
Joachim Haindl-Grutsch (Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ)
Reise zu den Planeten
Im Spiel reisen die Kinder von Planet zu Planet und lösen unterschiedliche Aufgaben. Jeder Planet hat einen thematischen Schwerpunkt wie zum Beispiel Elektrotechnik, Umwelt oder Medizin. Das Programm wird von der MINTality Stiftung allen Volksschulen in Österreich kostenlos zur Verfügung gestellt. Gestartet wird mit „Robitopia“ in Oberösterreich. „Robitopia ist ein wichtiger Bestandteil der MINTality Stiftung. Ziel der Stiftung ist es, Mädchen über den gesamten Bildungsweg und darüber hinaus zu begleiten und ihr Interesse für MINT zu fördern. Dadurch wollen wir ihnen neue Karrieremöglichkeiten im MINT-Bereich eröffnen und so zu finanzieller Unabhängigkeit und Aufstiegschancen beitragen“, sagt Therese Niss, Vorstand der Stiftung.
Bei der „Mathematik-Aufgabe des Monats“ bekommen Schulklassen sowohl der Oberstufe als auch der Unterstufe die Möglichkeit, die Aufgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu lösen und Punkte zu sammeln. Die jedes Monat neu gestellten Übungen können online abgerufen und die Lösungen über die gleiche Webseite wieder hochgeladen werden. Die Siegerehrung zur Prämierung der schlauesten Köpfe findet dann am 20. Juni an der JKU statt.
Es darf also schon los gerechnet werden.