Wenn Hightech auf Heilkunst trifft, entsteht mehr als Forschung: Es entsteht ein Versprechen an die Zukunft. Oberösterreich startet eine Initiative, die Medizin personalisiert, Innovation beschleunigt und den Standort international positioniert.
Robotik, Künstliche Intelligenz, smarte Sensoren und datengetriebene Systeme sind längst Teil moderner Medizin. Neu ist nun der Maßstab, in dem Oberösterreich diese Kräfte bündelt. Mit der Forschungsinitiative „Personalisierte Technische Medizin“ arbeiten erstmals vier zentrale Institutionen – die Johannes Kepler Universität, die Fachhochschule Oberösterreich, die IT:U und das Kepler Universitätsklinikum – als gleichberechtigte Partner an einer gemeinsamen, langfristigen Agenda. Unterstützt von der Wirtschaftskammer entsteht ein Forschungsökosystem, das vom Labor bis zum Krankenbett, von der Idee bis zum Markt reicht.
Das Ziel ist klar: medizinisch-technologische Innovationen sollen schneller bei den Menschen ankommen und gleichzeitig neue Impulse für Wirtschaft, Wissenschaft und Beschäftigung setzen.
Im Zentrum der Initiative steht ein Perspektivwechsel. Nicht die Krankheit allein, sondern der einzelne Mensch rückt in den Fokus. Technologische Entwicklungen sollen Prävention, Diagnostik und Therapie präziser, effizienter und individueller machen.
„Personalisierte Technische Medizin bedeutet: Forschung kommt dort an, wo sie hingehört – direkt bei den Menschen“, heißt es aus dem Gesundheitsressort. Wenn Medizin, Technologie und klinische Expertise so eng zusammenspielen, entstehen Lösungen, die im Alltag der Patientinnen und Patienten spürbar wirken.
Die Initiative ist nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein wirtschaftliches Projekt. Oberösterreich positioniert sich damit als Hightech-Hotspot für Gesundheitsinnovation, als Magnet für internationale Talente und als Brutstätte für Spin-offs, Patente und Industriekooperationen. „Diese Initiative wird für Oberösterreich nicht nur neue Wertschöpfungspotentiale eröffnen, sondern auch den Startup- und Spin-Off-Sektor in unserem Bundesland weiter beflügeln“, betont Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Die Life-Science-Branche zählt im Land bereits über 100 Unternehmen mit rund 12.000 Beschäftigten – die neue Initiative soll diesen Wachstumspfad weiter beschleunigen.
Inhaltlich konzentriert sich die Zusammenarbeit auf vier Bereiche, in denen Oberösterreich bereits besondere Stärken aufweist: Biosensorik und Stimulation, Medical Data Science, Telemonitoring sowie medizinische Mechatronik und Robotik. Hier entstehen interdisziplinäre Teams, Pilotprojekte und gemeinsame Laborprogramme – mit Blick auf internationale Sichtbarkeit ebenso wie auf klinische und wirtschaftliche Verwertbarkeit.
Der Anspruch ist hoch, wie es Rektor der JKU, Stefan Koch, formuliert: „Innovative Forschungsergebnisse rasch in die klinische Praxis zu den Patientinnen und Patienten zu überführen. Wir wollen die bestmöglichen, maßgeschneiderten Behandlungsmöglichkeiten entwickeln – für eine Medizin, die den Menschen in seiner Einzigartigkeit in den Mittelpunkt stellt.“
Finanziell steht die Initiative auf solidem Fundament: Eine jährliche Grundfinanzierung von drei Millionen Euro wird durch Drittmittel ergänzt. Bereits der erste Forschungsaufruf zeigt die Dynamik des Modells – 35 Projektanträge mit einem Volumen von mehr als 24 Millionen Euro wurden eingereicht. Parallel dazu wird in die nächste Generation investiert: Ein berufsbegleitender Joint-Masterstudiengang „Personalisierte Technische Medizin“ soll ab 2026 Fachkräfte ausbilden, die Medizin, Technologie und digitale Kompetenz verbinden.
Was hier entsteht, ist mehr als ein Forschungsprogramm. Es ist ein strategischer Schulterschluss von Wissenschaft, Klinik und Wirtschaft mit dem Anspruch, Oberösterreich als führenden europäischen Standort für personalisierte technische Medizin zu etablieren. Oder, wie es aus dem Kreis der Partner heißt: eine Plattform, auf der Innovation nicht Selbstzweck ist, sondern konkrete Wirkung entfaltet: für Patientinnen und Patienten, für Unternehmen und für eine Medizin, die den Menschen wirklich versteht.
Land OÖ / Charlotte Guggenberger
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