Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt
„Wir erleben derzeit eine Entwicklung, die uns herausfordert“, sagt Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Die Beschäftigung steigt zwar weiter, auch wenn sich das Wachstum mittlerweile abgeschwächt hat. Motor des Hochs ist die Gruppe der über 50-Jährigen, die mittlerweile etwa 23 Prozent der Beschäftigten am Arbeitsmarkt stellt. Gleichzeitig stieg aber auch die Arbeitslosenrate im Vergleich zum Vorjahr. „Und zwar unabhängig vom Ausbildungsniveau, auch wenn es regionale Unterschiede gibt“, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer. Haupteffekt der derzeitigen Wirtschaftslage ist eine länger dauernde Arbeitslosigkeit, im Schnitt beträgt sie mittlerweile 100 Tage. Mit einer Entspannung rechnet Strugl in nächster Zeit nicht, die Indikatoren würden nicht darauf hindeuten.
In den nächsten Jahren kommt mit dem Fachkräftemangel ohnehin eine neue Herausforderung auf Oberösterreich zu. Bis 2020 sollen etwa 44.000 Facharbeiter fehlen, schon für nächstes Jahr wird ein zahlenmäßiger Mangel quer durch die Branchen prognostiziert. „Wenn die Konjunktur dann wieder anzieht, werden wir erst sehen, ob und welche weiteren Lücken noch aufgehen“, sagt Strugl. Es gibt aber auch positive Nachrichten: Die Frauenerwerbsquote ist von 67,6 Prozent vor drei Jahren auf mehr als 70 Prozent angestiegen. „Diesen Prozentsatz hatten wir uns eigentlich für 2020 vorgenommen“, sagt Strugl.